Xavier Naidoo ist in der Presse jüngst heftig wegen diverser Äußerungen im Umfeld der sogenannten Montagsdemos kritisiert worden. Er sei, so SPON gewohnt zweidimensional, der "Neuen Rechten" zuzuordnen und verbreite "Thesen der sogenannten Reichsbürger", wie ein Blog von Zeit-Online mit dem in dem Fall unfreiwillig zweideutigen Titel "Störungsmelder" erkannt haben will. Naidoo bezweifelt offenbar, dass die Bundesrepublik Deutschland nach dem 2. Weltkrieg bzw. der Wiedervereinigung die volle Souveränität erlangt habe. Das sind Thesen, die auch aber nicht nur "sogenannte Reichsbürger" vertreten (und zu denen ich keine wirkliche Meinung habe). Naidoo deswegen zum "Reichsbürger" zu erklären, ist aus meiner Sicht "guilt by association", sprich "(Böse Nazi-)Reichsbürger sagen A; Naidoo sagt auch A, also ist Naidoo auch (böser Nazi-)Reichsbürger". Im oben verlinkten Spiegel-Artikel wird ihm außerdem Homophobie attestiert, wegen eines Song mit dem Rapper Kool Savas, der für mich nach kurzer Recherche eher dafür spricht, dass er sich gegen rituellen Kindesmißbrauch á la Marc Dutroux ausspricht (wenn auch in einer Wortwahl, die mir nicht gefällt). Das wiederum reicht bestimmt - ohne es jetzt nachgeprüft zu haben - um irgendwo auch noch als "Verschwörungstheoretiker" gebrandmarkt zu werden, da die Theorie, dass einige hochstehende Mitglieder der Gesellschaft sich seit Jahrzehnten organisiert und systematisch mit solchen Praktiken beschäftigen meines Wissens noch als Spinnerei abgetan wird. Mal sehen, was z.B. der BBC Skandal hierzu noch alles beitragen wird. Aber ich schweife ab...Naidoo hat also für meinen Geschmack bislang nichts von sich gegeben, das ich persönlich inhaltlich verurteilen würde, auch wenn ich es vielleicht nicht unbedingt teile. Zahlreiche Journalisten, die nun über ihn herfallen, haben hingegen offenbar nur darauf gewartet mal aussprechen zu können, wie scheisse sie seine Musik finden, aber selbst wenn ich diese Meinung teilen würde, wäre mir das in diesem politischen Kontext ein gar zu billiges ad-hominem-Argument. Mit seiner Gläubigkeit kann ich als Agnostiker zwar nicht besonders viel anfangen, aber sowohl Ron Paul als auch ein Roland Baader sind bzw waren religiös und lassen mich trotzdem in meinem Unglauben in Frieden. Die Gewissheit, dass Naidoo auch zu jener Sorte Christ gehören muss, die einen nicht mit Staatsreligion u.ä. drangsalieren würden, habe ich nun seit einem Facebook-Post meines guten Bekannten Oliver Janich, der auf einen neuen Song von Naidoo hinweist, in dem dieser sich als libertär im Sinne Murray Rothbards "outet" und auf Olivers lesenswertes Buch "Die Vereinigten Staaten von Europa" hinweist. Das nenne ich erfreulich. Danke Oliver, danke Xavier! Venceremos Rothbarderos!
Freitag, 29. August 2014
Xavier Naidoo ist libertär!
Eingestellt von Fabio Bossi um 18:30 0 Kommentare
Labels: Murray Rothbard, Oliver Janich, Xavier Naidoo
Dienstag, 12. August 2014
Paul versus Paul
Nicht ganz neu, aber gerade erst entdeckt, Ron Paul versus Paul Krugman:
Eingestellt von Fabio Bossi um 10:01 0 Kommentare
Donnerstag, 7. August 2014
Vertcoin, Darkcoin und die Münchner Bitcoin Szene
Die Preisentwicklung bei Vertcoin zeigt, dass im Wilden Westen der Altcoins auch ein öffentlich bekanntes, engagiertes und kompetentes Entwicklerteam sowie eine treue und aktive Community nicht vor herben Verlusten schützt. Als Erklärung für den schleichenden aber doch massiven Preisverlust bei Vertcoin fällt mir nur ein, dass sogenannte Multipools, die auf den jeweils profitabelsten Coin umschwenken die neu geminten Coins automatisiert verkaufen und in Bitcoin umtauschen. Da ich mich derzeit eher auf "Anoncoins" konzentriere und Vertcoin nicht mehr so verfolgt habe, fand ich einen Hinweis auf dem gestrigen Münchner Bitcoin Meetup umso interessanter, dass die Vertcoin Entwickler sich treu bleiben und den Coin als möglichst dezentralisierte Alternative positionieren und weiterentwickeln. Der Algorithmus "Lyra2", der in den nächsten Monaten implementiert wird, soll den Vertcoin nun auch gegen Multipools resistent machen:
Im Hause Darkcoin hat man ebenfalls mit einem Preisrückgang vom Allzeithoch zu kämpfen, wenn auch nicht so ausgeprägt. Es sieht tatsächlich so aus, als könne sich der "first mover" Darkcoin gegen die gewachsene Zahl von anderen "Anoncoins" durchsetzen, also Altcoins, die die bei Bitcoin gegebene Rückverfolgbarkeit der Transaktionen über die Blockchain verschleiern sollen, um einer (staatlichen) Überwachung zu entgehen. Die "Masternodes" laufen inzwischen und es wird derzeit an "Release Candidate 4" (RC4) gearbeitet:
Beim gestrigen wiedermal gut besuchten und spannenden Münchner Bitcoin Meetup hat Bastian Brand das neue "Bitcoin Startups Munich"-Meetup angekündigt. Zum morgigen Vorbereitungsmeeting kann ich aus terminlichen Gründen zwar nicht kommen, aber es verspricht spannend zu werden!
Eingestellt von Fabio Bossi um 15:27 0 Kommentare
Abonnieren
Posts (Atom)