Montag, 28. Februar 2011

Oscar-Gewinner spricht Klartext

Interessante und brisante Aussagen des "Inside-Job"-Regisseurs Charles Ferguson bei Reuters.com:

"The biggest surprise to me personally and biggest disappointment was that nobody in the Obama administration would speak with me even off the record -- including people that I've known for many, many years," Ferguson said backstage.

He believes Americans, who lost homes and jobs in the millions because of shady mortgage lending and bank collapses, are disappointed that "nothing has been done."

"Unfortunately, I think that the reason is predominantly that the financial industry has become so politically powerful that it is able to inhibit the normal process of justice and law enforcement," said Ferguson."

Sollte das nicht in den Nachrichten kommen?

And the Oscar goes to...INSIDE JOB!

"Inside Job" ist die beste Dokumentation. Lifetime-CFR-Mitglied und Regisseur Charles Ferguson soll bei seiner Dankesrede folgendes gesagt haben:

Drei Jahre nach dieser schrecklichen Finanzkrise, die durch massiven Betrug ausgelöst wurde, ist noch kein einziger der Manager im Gefängnis gelandet. Und das ist falsch.“



Quelle: http://www.focus.de/kultur/kino_tv/oscar-verleihung-die-alten-sind-nur-die-jungen-von-gestern_aid_604078.html

Damit dürften die Chancen steigen, daß er auch in Deutschland in die Kinos kommt:



Update:
Bei Naked Capitalism wundert man sich, daß die NY Times den Sieg in ihrem Oscar-Artikel nicht erwähnt:
"Update (by Yves) 3:00 AM: Curious, no mention of Inside Job in the New York Times’ story on the Oscars, when they did mention the foreign language film, makeup and best score recipients."

Update, ein Ausschnitt seiner Rede (? weiß nicht, ob er mehr gesagt hat):

Sonntag, 27. Februar 2011

Prof. Lauterbach wirft mit Steinen

Prof. Karl Lauterbach (SPD) bricht im Bundestag (23.02.11) den Stab über Herrn zu Guttenberg (auf dessen Seite ich mich mit diesem Beitrag nicht schlagen möchte):



Mich stört der selbstgerechte aufgeblasene Auftritt von Lauterbach, weswegen ich an diese kleine "Affäre" aus dem Jahr 2007 erinnern möchte, auch wenn das zu Guttenberg nicht entlastet oder seine Verfehlungen relativiert. Was in meinen Augen relativiert wird, ist die Glaubwürdigkeit von Lauterbachs Empörung:

"Gericht verbietet Karl Lauterbach Zitatverfälschung
Hamburg (ots) - Das Hamburger Landgericht hat eine einstweilige Verfügung gegen den Kölner Bundestagsabgeordneten Karl Lauterbach erlassen. Lauterbach hatte in einem Gastbeitrag des SPIEGEL einen "Abgrund der Abneigung gegen Patienten" entdeckt und als Beleg dafür einen Leserbeitrag aus dem Forum des Online-Nachrichtendienstes www.facharzt.de zitiert, allerdings verschwiegen, dass der Autor diesen klar als Satire gekennzeichnet hatte.

"Von einem Wissenschaftler sollte man erwarten, dass er sauber zitiert und nicht Zitate mutwillig so verfälscht, dass sich deren Inhalt ins Gegenteil verkehrt", sagt Facharzt.de-Chefredakteur Dr. med. Bernd Guzek: "Der vom Landgericht jetzt verbotene Fall ist eine krasse, leicht erkennbare und billige Manipulation. Aber auch andere Zitate hat Lauterbach klar aus dem Zusammenhang gerissen ", sagt Guzek: "Wir prüfen derzeit noch, ob wir weitere rechtliche Ansprüche gegen Lauterbach geltend machen." Problematisch sei die gerichtliche Verfügung für Lauterbach nicht zuletzt deshalb, weil davon auszugehen sei, dass Lauterbach die selbe Zitatverfälschung nicht nur im "Spiegel" sondern auch in seinem demnächst erscheinenden Buch begangen habe. Das Buch soll am Donnerstag in Berlin der Presse vorgestellt werden..."

Quelle: http://www.presseportal.de/pm/61299/1000897/aerztenachrichtendienst_gmbh_aend

Mehr Details:

http://www.arztwiki.de/wiki/Zitate:_Vollst%C3%A4ndig_und_teilweise

Samstag, 26. Februar 2011

"Inside Job"--The film Washington, Wall Street and the Fed don't want you to see | FINANCIAL SENSE

"Inside Job"--The film Washington, Wall Street and the Fed don't want you to see FINANCIAL SENSE

"This week on the Financial Sense Newshour, Jim Puplava is pleased to welcome Daniel Alpert to discuss the documentary film “Inside Job” that explores the credit crisis of 2008 and who was responsible. Dan is a founding Managing Partner of Westwood Capital, LLC and its affiliates. He has more than 30 years of international merchant banking and investment banking experience, including a wide variety of work-out and bankruptcy related restructuring experience. Dan was featured in the film and is part of a monthly economic group that includes “Inside Job” director Charles Ferguson."

Freitag, 25. Februar 2011

Gold Bubble? Vielleicht ja, aber

Vielleicht ist Gold tatsächlich in einer irrationalen Bubble, wie mein Bankberater schon seit ein paar Jahren behauptet.


Das heisst aber nicht, dass es nicht noch viel irrationaler kommen kann:

zum Vergrößern anklicken

"What We Need Is More WikiLeaks On The Federal Reserve"

Donnerstag, 24. Februar 2011

Kansas FED Vorsitzender Hoenig spricht Klartext

Ungewöhnlich klare Töne:
http://www.kansascityfed.org/publicat/speeches/hoenig-DC-Women-Housing-Finance-2-23-11.pdf

Ein paar Highlights:


"There are many villains in the story of the recent crisis and much written to name them, describe them and even curse them. If you want to know how it happened, read “Thirteen Bankers” and “All the Devils Are Here.”"

If you want to understand why the American public refuses to ignore the injustices associated with executive compensation in bailed out companies versus budget cuts borne by the middle class, read Rolling Stone’s article “Why isn’t Wall Street in Jail?”


"Today, I am convinced that the existence of too big to fail financial institutions poses the greatest risk to the U.S. economy. The incentives for risk-taking have not changed post-crisis and the regulatory factors that helped create the crisis remain in place. We must make the largest institutions more manageable, more competitive, and more accountable. We must break up the largest banks, and could do so by expanding the Volcker Rule and significantly narrowing the scope of institutions that are now more powerful and more of a threat to our capitalistic system than prior to the crisis."

Dienstag, 22. Februar 2011

Cyberwar und Anonymous

Vor ein paar Wochen zog hauptsächlich in den IT-Nachrichten die Geschichte Aufmerksamkeit, das die US-Amerikanische Sicherheitsfirma HB GARY die Gruppe " Anonymous " beobachtet und infiltriert hat und die Köpfe von Anonymous nun kennt.

Die aussage alleine ist schon Witz genug und zeugt von Ahnungslosigkeit.

Anonymous schlug zurück und brachte unter anderem die Website von HB Gary down und einige der Seiten die mit der Firma oder des Vorstandes der Firma in Zusammenhang standen wurden de-faced, also mit einer neuen Kopfgrafik versehen.
Gleichzeitig brachten sie einen ordentlichen teil interner und externer Kommunikation auf, der jetzt nach und nach Durchforstet wird. ( welche als Klartext emails vorliegen, anscheinend nutzen sie nicht einmal Krypto Software zum email Versand )

So wurde bekannt das sie hauptsächlich für die US-Regierung oder die US-Geheimdienste an speziellen Super Trojanern arbeiten, Handslungsempfehlungen zum mondtotmachen von Internet-opposition entwerfen und im Zuge dieses Cyberwars auch daran Arbeiten Software-Untertützer zu erschaffen.

http://www.golem.de/1102/81575.html

Sie haben ANGST, und wir sollten schleunigst was Unternehmen denn wenn sie so weitermachen wirds ekelhaft in der westlichen Welt.
Ich denke hierbei an ein durchsetzen von §20(4) GG der Bundesrepublik Deutschland
Sämtliches Gelaber und Geblogge bringt nichts wenn es nicht in Handlung umgesetzt wird. Gründe sich auf §20(4) zu beziehen gibts ja eigentlich genug, oder?

Montag, 21. Februar 2011

Ron Paul: Feb. 21 - MONEY BOMB!

Live-Ergebnis: http://www.libertypac.com/


Freitag, 25.02, 19 Uhr: Wolfgang Eggert in München

beim Alles Schall und Rauch München-Stammtisch
im Lokal "Zum Bärenwirt"
Wendl-Dietrich-Str. 24
80634 München

"Wenn wir gewollt hätten, hätte es die Grünen nie gegeben!"

Sehr interessantes Interview mit Jutta Ditfurth, u.a. zur Einflußnahme der USA auf die deutsche Innenpolitik, Czem Özdemirs Bilderberg...äh...Bilderbuch-Karriere u.a..
Die Überschrift ist ein Zitat:

Ditfurth: Özdemir war 2002 nach der Bonusmeilen-Affäre und dem Skandal um einen Privatkredit, den er von dem PR-Berater Hunzinger bekommen hatte, eine Zeitlang aus der deutschen Öffentlichkeit verschwunden. Er war in den USA, gefördert vom German Marshall Fund, und hat eine Art Zusatzausbildung gemacht. Danach folgte der steile politische Aufstieg - und plötzlich sitzt er in allen möglichen Gremien, die immer etwas damit zu tun haben, wie sich Europa und Deutschland zu den USA verhalten. Im Oktober 2010 veröffentlichte Wikileaks rund 400.000 Geheimdokumente zum Irak-Krieg. Das fand Cem Özdemir ethisch bedenklich. Aber die Grünen waren mal für Transparenz!

SPIEGEL ONLINE: Klingt nach Verschwörungstheorie.

Ditfurth: Ich habe die Einflussnahme der US-Regierung auf hiesige Politiker ja selbst erlebt: Als ich Bundesvorsitzende der Grünen war, wollte das US State Department Kontakt zu mir aufnehmen. Ich sagte: kein Interesse. Bei meiner Vortragsreise 1987 durch die USA haben sie es trotzdem versucht. In der Georgetown University in Washington stand ich plötzlich vor einem geladenen Publikum - darunter jede Menge Uniformträger und CIA-Mitarbeiter. Wir haben uns lautstark gestritten - ein ehemaliger Stadtkommandant von Berlin brüllte los: "Wenn wir gewollt hätten, hätte es die Grünen nie gegeben!"....

Samstag, 19. Februar 2011

GUNS AND WEED: THE ROAD TO FREEDOM

Die Sache mit dem Waffenbesitz ist nicht wirklich nach meinem Geschmack, vermutlich weil ich in Deutschland sozialisiert wurde und Angst vor den Dingern habe. Allerdings habe ich einmal einem amerikanischen Libertären erzählt, daß die amerikanische "Obsession" mit Waffen in Deutschland als "durchgeknallt" angesehen werde. Er entgegnete mir trocken, daß amerikanische Libertäre uns Deutsche als "durchgeknallt" betrachten, weil wir es zweimal zugelassen haben, von Diktatoren entwaffnet zu werden und in seinen Augen weder Hitler noch die DDR möglich gewesen wären, wenn "wir Deutsche" nicht unbewaffnet gewesen wären.

Oliver Janich im Interview über "Das Kapitalismus Komplott"

Inside Job (Film)

Interessante Rezension(en) des Films "Inside Job", der hoffentlich bald in Deutschland in die Kinos kommt im englischen Guardian:


Sehr treffend finde ich dieses Zitat:


"Still, no matter how much it is explained, the general public is not going to understand. How does one go into battle yelling slogans about credit default swaps? The bankers know ignorance is their trump card. Maybe Inside Job will make us more savvy in time for the next crash."



Charles Ferguson, der Produzent und Regisseur des Films ist interessanterweise ein "Mitglied auf Lebenszeit" des CFR.

Donnerstag, 17. Februar 2011

FOX News Creates Fraudulent Video to Discredit Ron Paul

Unfassbar...

FOX News Creates Fraudulent Video to Discredit Ron Paul

Silver and Opium

Ein neuer Artikel von Antal Fekete:


Silver and Opium

"The amazing thing about this episode of the history of human folly was the ease with which it could be pushed down the throat of the rest of the world, including those nations that were directly hurt by it, such as the ones running a trade surplus with the U.S. Their savings went up in smoke. The explanation for this self-destructing behavior is the addictive, debilitating and mind-corrosive nature of paper money, in direct analogy with that of opium. The high caused by administering the opium pipe to the patient (read: administering QE) had to be repeated when the effect faded by a fresh administration of more opium (read: more QE2)."

Matt Taibbi: Why Isn't Wall Street in Jail?

Bevor manche vielleicht etwas theorieverliebte und in meinen Augen schlicht realitätsfremde Libertäre sich wieder wundern, warum ich einen Artikel eines "linken" Journalisten anpreise, der Gefängnisstrafen für Wall-Street-"Unternehmer" fordert, möchte ich auf die Abschlußpassagen hinweisen (Hervorhebung von mir):

"The mental stumbling block, for most Americans, is that financial crimes don't feel real; you don't see the culprits waving guns in liquor stores or dragging coeds into bushes. But these frauds are worse than common robberies. They're crimes of intellectual choice, made by people who are already rich and who have every conceivable social advantage, acting on a simple, cynical calculation: Let's steal whatever we can, then dare the victims to find the juice to reclaim their money through a captive bureaucracy. They're attacking the very definition of property — which, after all, depends in part on a legal system that defends everyone's claims of ownership equally. When that definition becomes tenuous or conditional — when the state simply gives up on the notion of justice — this whole American Dream thing recedes even further from reality."

Diese Wall-Street-Bosse sind keine "John Galts", die den Kapitalismus repräsentieren, es sind megalomane Kriminelle, die sich ihre Helfershelfer in den Aufsichtsbehörden kaufen und das Fundament des Kapitalismus, Eigetumsrechte, unterhöhlen und die modellhaften Prinzipien des "Freien Marktes" ad absurdum führen und in Misskredit bringen. Von mir aus können diese Figuren auch in Privatgefängnissen darben, ich bin nicht zum Etatisten geworden. Rothbard und Co. aber würden sich im Grabe umdrehen, wenn sie sähen, was aus den USA geworden ist. Außerdem ist mir in dubio ein aufrechter Beamter mit Sinn für Gerechtigkeit wie Gary Aguirre lieber, als schmierige kriminelle Pseudokapitalisten wie Dick Fuld oder John Mack.

Mittwoch, 16. Februar 2011

Kyle Bass über die Märkte

Wenn Mr Bass spricht, sollte man zuhören:




























Ben Bernanke und die Krise

Einen unverblümten Einblick in die Gedankenwelt von US-Notenbankchef Ben Bernanke gibt ein Anfang Februar 2011 veröffentlichtes, bislang vertrauliches Protokoll des US-Untersuchungsausschusses einer Anhörung im November 2009 (Übersetzung B4RP):

Ausschußmitglied Thompson:


Keine Katastrophe dieses Ausmaßes ereignet sich ohne frühe Warnsignale, daß etwas schiefläuft. Was waren die Warnsignale bei dieser Katastrophe? Hätten wir danach gehandelt, hätten wir das Desaster abwenden können?”

Ben Bernanke:

Hm, ich weiß es nicht, darüber muß ich nachdenken. Ich glaube, es gab Leute…es gab Leute, auch bei der FED, aber auch anderswo, die im Jahr vor der Krise sagten, daß Risiken nicht angemessen eingepreist war, daß Kreditspannen sehr eng waren, daß die Märkte überschwänglich erschienen, daß Liquidität in gewissem Sinne überbordend war.“ (Anm. B4RP: auch heute gibt es wieder „Leute“, die genau davor warnen. Wir begrüßen aber den Ende 2009 (!) gefaßten Entschluß von Bernanke, über frühe Warnsignale nachdenken zu wollen). Es gab Leute – wissen Sie, ich will es vielleicht so sagen: es gab Leute – nicht notwendigerweise immer dieselben, die unterschiedliche Teile des Problems identifiziert haben. Wissen Sie, es gab Leute, die sich Sorgen über Derivate machten; es gab Leute, die über Schrotthypotheken (subprime mortgages) besorgt waren, es gab Leute, denen das allgemeine Kreditumfeld Sorgen bereitete und es gab Leute, die sich über außerbilanzielle Vehikel sorgten. Aber ich glaube, daß entgegen der Behauptungen von ein oder zwei Leuten, die heute gewissermaßen davon leben, daß sie – ich zitiere – „die Krise vorhergesagt hätten“, die Interaktion dieser Probleme, die sich zum „perfekten Sturm“ zusammengebraut haben, so kompliziert und riesig war, daß ich zumindest mir darüber sicherlich nicht im klaren war. Was auch immer das jetzt bringt – und es könnte einfach an meiner Unzulänglichkeit liegen – aber mir war niemand bewußt, der irgendeine Art von umfassender Warnung geäußert hätte.

Das Protokoll:

Businessweek und Wirtschaftsfacts.de zum selben Thema:

Update:
Karl Denninger zum selben Thema:

Montag, 14. Februar 2011

MERS wackelt weiter

Die schier unedliche Geschichte um die wenig bekannte Hypothekendatenbank "MERS" geht weiter:

Der gute Richter meint zwar, daß seine Entscheidung möglicherweise einen "significant impact" haben werde, aber vermutlich ist es heute gleichgültig, daß die Hälfte des US-Marktes für Hypothekenverbriefungen auf eigentumsrechtlich sehr dünnem Boden steht. Immerhin zeigt er, daß nicht jeder US-Jurist "To Big Too Fail" über dem Gesetz stehen sieht:

“The court does not accept the argument that because MERS may be involved with 50 percent of all residential mortgages in the country, that is reason enough for this court to turn a blind eye to the fact that this process does not comply with the law.”

Zur Auffrischung (September 2009):

Sonntag, 13. Februar 2011

Mittwoch, 9. Februar 2011

Why Another Financial Crash is Certain

Mehr erbauliches zum Thema "Schattenbanken" und was ich hier mit "Schmetterlingsflügelschlag" gemeint habe:
Why Another Financial Crash is Certain

Im Artikel wird ein PIMCO-Manager zitiert:

"If you have to pick a day for the Minsky Moment, it was August 9. And, actually, it didn’t happen here in the United States. It happened in France, when Paribas Bank (BNP) said that it could not value the toxic mortgage assets in three of its off-balance sheet vehicles, and that, therefore, the liability holders, who thought they could get out at any time, were frozen. I remember the day like my son’s birthday. And that happens every year. Because the unraveling started on that day. In fact, it was later that month that I actually coined the term “Shadow Banking System” at the Fed’s annual symposium in Jackson Hole.

“It was only my second year there. And I was in awe, and mainly listened for most of the three days. At the end....I stood up and (paraphrasing) said, ‘What’s going on is really simple. We’re having a run on the Shadow Banking System and the only question is how intensely it will self-feed as its assets and liabilities are put back onto the balance sheet of the conventional banking system.’

Dienstag, 8. Februar 2011

Deutsche Bank warnt BGH vor „zweiter Finanzkrise“

"Deutsche Bank warnt BGH vor „zweiter Finanzkrise“". So zitiert das Handelsblatt Dr. Reiner Hall:

"Der Rechtsvertreter der Deutschen Bank vor dem BGH, Reiner Hall, warnte vor der Tragweite eines für das Institut negativen Urteils. "Dann lösen sie eine zweite Finanzkrise aus", sagte er an das Gericht gewandt. Der BGH schüfe damit eine neue Pflicht für die Banken zur Aufklärung über ihre Renditen, auf die sich alle Kunden berufen könnten, deren Spekulationen schiefgegangen seien. "Da kämen Milliardenforderungen auf die Banken zu."

Die etwas reisserische Überschrift über einen etwas reisserischen Spruch eines DeuBa-Anwaltes in einer Angelegenheit, die nur noch Top-Juristen und Finanz-Quants verstehen ("Spread Ladder Swap"), ist ein hübsches Beispiel für ein Schwarzer-Schwan-Ei, bei dem niemand weiß, ob das Küken je schlüpfen wird.
Das lustige an der heutigen "Realität" ist, daß niemand sagen kann, ob so ein blöder Spruch über Twitter oder Facebook zum berühmten "Schmetterlingsflügelschlag" wird. Oder vielleicht erst das Urteil? Oder die Mittelständer verlieren aus Systemrelevanzgründen vor Gericht, wobei ich mir - wie offenbar auch der Richter - noch kein Urteil darüber bilden konnte, inwiefern sie korrekt und vollständig aufgeklärt wurden:

"Der Geschäftsführer des Unternehmens und seine Tochter hätten die "spekulative Wette" auf die künftige Zinsentwicklung wohl nicht verstanden, sagte Wiechers. Der Hinweis des Beraters auf einen theoretisch unbegrenzten Verlust habe dabei nicht ausgereicht. "Hätte es hier nicht einfach heißen müssen "Finger weg'?", fragte der Richter."

Wenn die Derivateexperten der DeuBa klar und unmißverständlich vor einem (offenbar sogar "unbegrenzten") Verlustrisiko gewarnt haben, dann sollten erwachsene Kaufleute diese Entscheidung treffen dürfen. Jede Versicherungsprämie unterliegt z.B. einem "Totalverlustrisiko", auch wenn das die Deutsche Volksseele nicht mehrheitlich zu verkraften scheint, weil das abgesicherte Schadensereignis schlicht nicht eintritt und das Geld dann "weg" ist.
Auf der anderen Seite ist im Dialog eines Städtekämmerers und eines Derivate-Salesman einer deutschen Megabank schlicht keine intellektuelle "Waffengleichheit" gegeben, wie es auch Dr. Elschen hübsch formuliert:
"Um es überraschend, aber unmissverständlich zu sagen: Dies ist keine Kritik an den Banken. Die handeln nur in ihrem Interesse. Es ist Kritik an der Blauäugigkeit vieler Kämmerer, die meinen, sie könnten ohne Risiko leichtes Geld für ihre Gemeinden verdienen. Und es ist Kritik an gesetzlichen Strukturen, die es solchen Kämmerern erlauben, ohne geistige Waffen in den ungleichen Kampf am Kapitalmarkt zu ziehen. Schließlich ist es Kritik an den Rechnungshöfen und an politischen Kräften, die sie sogar dazu ermuntern, mit Steuergeldern zu zocken."
Dann hoffen wir ´mal, daß nicht Josef "Victory" Ackermann himself zum Thema koppert...äh...twittert. Nicht daß uns noch der unbedingte Wille zum totalen Endbailout der Deutschen Bank flöten geht.
PS:
Dringende Leseempfehlung zum Thema Derivate:

Daily Show: Cenac - Mortgage Bankers Association Strategic Default

The Daily Show With Jon StewartMon - Thurs 11p / 10c
Mortgage Bankers Association Strategic Default
www.thedailyshow.com
Daily Show Full EpisodesPolitical Humor & Satire Blog</a>The Daily Show on Facebook

Donnerstag, 3. Februar 2011

When Irish Eyes Are Crying

Michael Lewis ("The Big Short"), unterhaltsam wie eh und je:

"First Iceland. Then Greece. Now Ireland, which headed for bankruptcy with its own mysterious logic. In 2000, suddenly among the richest people in Europe, the Irish decided to buy their country—from one another. After which their banks and government really screwed them. So where’s the rage?..."
http://www.vanityfair.com/business/features/2011/03/michael-lewis-ireland-201103


Update: Hier berichtet Lewis von eigenen Investment-Erfahrungen:

http://finance.yahoo.com/tech-ticker/how-%22big-short%22-author-michael-lewis-got-duped-by-wall-street-535888.html

Dienstag, 1. Februar 2011

Februar 1965: Charles de Gaulle und das Gold

Aus der Reihe "Same Old Game":

"Die Akte Berlusconi"

Arte bringt heute Abend um 20h15 eine Doku mit interessantem Pressetext (getreu meinem Credo: "Keine Verschwörung ist geheim genug, als daß sie nicht früher oder später ein Italiener ausplaudert"):


"Juristische Auseinandersetzungen und Sexskandale gehören zum sichtbaren Teil des italienischen Spitzenpolitikers Silvio Berlusconi. Vielen gänzlich unbekannt oder von einigen vergessen, ist seine Verbindung zur Geheimloge P2. Die Dokumentation untersucht Berlusconis Beziehungen zu dieser Organisation, die Italien autoritär regiert sehen will.


Silvio Berlusconi hat Italien verändert. Gleich nach seinem Eintritt in die Politik begann der Medienmogul 1994, sich vor allem um seine Probleme mit der Justiz zu kümmern. In den folgenden 16 Jahren brachte er mehr als 36 Gesetze auf den Weg, die seine Prozesse - unter anderem wegen Korruption, Richterbestechung, Bilanzfälschung oder Missachtung der Kartellgesetze - in die Verjährung führten oder ihm Immunität vor Strafverfolgung sicherten. Neben seinen Sexaffären ist dies der sichtbare Teil seiner politischen Präsenz. Der weniger auffallende oder sogar meist unbekannte Teil ist Berlusconis Verbindung zur Geheimloge P2.
Diese geheime Organisation infiltrierte in den 70er und 80er Jahren politische Parteien, Ministerien, Geheimdienste, die Justiz, Großbanken und Medien, um den Staat im Sinne eines autoritären Regimes zu unterwandern. In ihr war quasi die gesamte extreme Rechte Italiens eingeschrieben, auch Silvio Berlusconi war unter der Mitgliedsnummer 1816 dabei.
Die Affäre galt als längst vergessen, bis Berlusconi seine Angriffe auf das öffentlich-rechtliche Fernsehen Italiens, die Justiz und die italienische Verfassung startete. Als er schließlich forderte, Italien solle von einer parlamentarischen zu einer präsidialen Republik werden, fühlten sich viele Italiener an die Zeit erinnert, als das Umsturzprogramm der Geheimloge P2 bekanntwurde. Erste Stimmen warnten und fragten: Ist da nicht einer am Werk, das Drehbuch der P2 eines autoritäreren Staates in die Tat umzusetzen?"

 
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