Mittwoch, 29. Juni 2011

Anonymous will die FED verklagen

Das wird spannend. Anonymous ruft Experten zuhilfe, mit denen sie eine Klage nach dem Racketeer Influenced and Corrupt Organizations Act (RICO) gegen die FED anstreben wollen. "Odious Debt" ist übrigens ein Fachbegriff und kein Slogan (Wikipedia):

"Odious debts (englisch: verabscheuungswürdige Schulden, auch Diktatorenschulden) ist ein von Alexander Nahum Sack, russischer Minister und nach der Russischen Revolution Professor des Rechts in Paris, in den 1920er Jahren entwickelter völkerrechtlicher Begriff, der aber in seiner Gesamtheit bisher nicht in geltendes Völkerrecht eingegangen ist.

Nach der Theorie der odious debts gelten Staatsschulden als verabscheuungswürdig und illegitim und müssen daher nicht zurückgezahlt werden, wenn:

  1. diese ohne Zustimmung der Bevölkerung zustande gekommen sind, aufgrund des Fehlens einer durch demokratische Wahlen legitimierten Regierung,
  2. die Gelder zur Unterdrückung des Landes genutzt wurden und die damit bezahlten Leistungen den Menschen geschadet haben, und
  3. die Kreditgeber von beidem Kenntnis hatten oder bei zumutbarer Nachforschung hätten haben können.



Vergesst die PIIGS, es geht um die SIFI

Der Chef der regionalen Kansas-City-FED Thomas Hoenig beeindruckt mal wieder mit Klarheit und Wahrheit, wenn er über die SIFI ("systemically important financial institutions", also die Too Big To Fail Megabanken) sagt:

One of the difficulties in terms of supervision of these SIFIs is they are so horribly complex their directors don’t understand it, their management don’t understand it, and the supervisors certainly can’t deal with all the issues.”

STOP BANKUSHIMA!

Quelle:
http://www.zerohedge.com/article/financial-reform-destined-fail-hoenig

Stachelschweine und staatsfreies Frühstück

Wenn ich im Fortlauf von "den Amerikanern" und "den Deutschen" spreche, bin ich mir vollkommen im klaren darüber, daß pauschale Aussagen über das "Wesen" von "Völkern" problematisch sind. Es sind aber nur meine persönlichen Eindrücke und Erfahrungen. Ich will damit niemanden persönlich angreifen, es sei denn, er/sie stellt sich mir persönlich vor und ich komme persönlich zu dem Eindruck, daß ich den vermeintlichen Angriff sogar bestätigen und ggf. bekräftigen möchte.

Amerikaner gelten nach meiner Wahrnehmung in Deutschland gemeinhin als "freiheitsliebend". Ich selbst hielt sie bis vor einigen Jahren zumindest dafür, zuallermindest im Vergleich zu den mir extrem staatsgläubig erscheinenden Deutschen. Allerdings hatte ich mich nie wirklich und vor allem "an der Quelle" intensiv mit Amerikanern beschäftigt. Ich kannte kaum welche und verfolgte auch das dortige politisch-kulturelle Alltagsgeschehen bei weitem nicht so aufmerksam wie heute. Als im Frühjahr 2007 die ersten Online-Aktivitäten in den USA starteten (z.B. die legendäre Seite www.dailypaul.com) war ich aber mit Feuer und Flamme dabei und felsenfest davon überzeugt, daß Ron Paul eine ernsthafte Chance bekommen würde, zumindest bei den Republikanern, weil ich dachte, daß die Amerikaner einfach nur nie von ihm gehört hatten und das überwältigende Engagement der Online-Graswurzelrevolution um den alten Texaner sie einfach nur begeistern würde. Inzwischen ist mein Eindruck, daß "die Amerikaner" noch etatistischer sind, als die Deutschen, speziell in puncto "ihrer" partiellen imperialen Kriegsgeilheit, die "wir" uns inzwischen wenigstens abgewöhnt haben. Dafür ist die Lage in puncto Libertarismus in USA nicht so hoffnungslos wie hier. Das liegt schlicht einfach daran - und das sage ich als monetär-agnostischer Idealfernziel-Anarchokapitalist - daß in Deutschland selbst der Staat besser funktioniert als im Ausland, was vielleicht daran liegt, daß Deutsche überdurchschnittlich gründlich arbeiten, egal wer ihnen die Befehle gibt. Die Amerikaner haben dafür aber libertär-kapitalistische Wurzeln und Ur-Ideale, die auch pop-kulturell und netzpolitisch mobilisierbar sind. In "Was der Ron Paul Hype für uns bedeuten kann", schrieb der Blogger "Freecitizen" 2007:

"Viele werden sich fragen wozu es in Europa und im deutschsprachigen Raum überhaupt Blogs und Websites gibt die sich mit Ron Paul beschäftigen. Schliesslich ist er ein alter, konservativer Amerikaner der sich um das Amt des Präsidenten der Vereinigten Staaten bemüht. Was hat das mit Europa oder gar Bayern, der Steiermark oder dem Wallis zu tun? Lasst uns doch endlich mit den Amis in Ruhe. Na ja, zugegeben die USA sind zum einen weit weg und zum anderen nicht gerade in einer vorbildlichen Position wenn es um Freiheit und Frieden geht..."

...

"Die amerikanische Revolution steht auf dem Boden einer einfachen These. Jeder einzelne Mensch - und nicht nur jeder Amerikaner - ist frei. Er hat ein Recht auf Leben, Freiheit und das Streben nach Glück. Diese Rechte können ihm weder verliehen noch entzogen werden. Die Aufgabe des Staates ist es diese Rechte zu schützen und sonst nichts. Dies, und nur dies ist das Fundament der amerikanischen Verfassung. Sie ist die einzige Verfassung die allein auf dieser Grundlage steht. Während die amerikanische Verfassung das Individuum über alles stellt, ist in der französischen Revolution -die jünger als die amerikanische Revolution ist- die Gleichheit neben Freiheit und Brüderlichkeit grundlegender Teil des Fundamentes. Und obwohl damit die Gleichheit vor dem Gesetz gemeint ist wurde damit dem Recht von Gruppen die Tore geöffnet was rasch zum Blutbad führte. Wer einzelnen Gruppen besondere Rechte verleiht der nimmt Gewalt gegen den Einzelnen billigend in Kauf."

Wie absonderlich dieser Freiheitsgeist "modernen" Amerikanern erscheint, verblüfft mich persönlich immer wieder, da dieser Geist für mich zur Vorstellung des "Amerikanertums" dazugehört. Zu beobachten ist das z.B. daran, daß ein libertäres Festival wie Porcupine für intelligente junge Journalisten des öffentlichen National Public Radio (lebt NICHT von Zwangsabgaben!) den Gipfel der Exotik darstellen. Das sympathische Team stellt sich z.B. auf sehr humorvolle Art ernsthaft der Frage, wie man sich denn bloß ein Frühstück zubereitet, wenn man weitestgehend auf Produkte, die der Aufsicht und Steuergewalt des Staates unterliegen, vermeidet:

"We wondered how you make that work in real life. How do you, say, buy breakfast without involving the government? It's not easy."

Im wirklich hörenswerten und unterhaltsamen Podcast beschreibt ein Reporter weiter, wie er vor Ort von einem Kind eine flasche Bier verkauft bekommt, die er mit einem zuvor erworbenen einlaminierten 1g Silberplättchen bezahlt hat und denkt dabei offenbar erstmal ernsthaft über das Prinzip der freiwilligen spontanen sozialen Interaktion und des Handels nach. Man könnte meinen, auf "Normale nette junge gut informierte Amerikaner" wirken "Libertäre" offenbar ein wenig wie irgendwie sympathische Aliens, ohne daß ihnen auffällt, daß diese "Aliens" weitestgehend "ur-amerikanische" Selbstverständlichkeiten vertreten.
Wir schreiben inzwischen das Jahr 2011. "Social Media" haben sich so weit durchgesetzt, daß weder private noch staatliche Nachrichtmedien "Facebook-Trends" oder "Youtube-Hypes" einfach übersehen und ignorieren können, wie noch in 2007-2008. Ich bin wirklich sehr gespannt, was die inzwischen gewachsene und gut geölte "Ron Paul Machine" dieses Mal veranstaltet. Ein "Veteran" der "Ron Paul Revolution", Ernie Hancock aus Phoenix, der Erfinder der "Lovolution"-Logo, traf auf dem Porcfest 2011 auf den kanadischen Fundamental-Voluntaristen Stefane Molyneux und diskutierte über Ron Paul und die libertäre Bewegung, moderiert von Adam Kokesh (das ganze bei Russia Today online...). Wir dürfen gespannt sein.

Learning English: Gold

Lustig und informativ, Hattip Max Keiser!

Wohlstandsillusion auf Chinesisch?

Google-Translate bietet für den Begriff "Wohlstandsillusion" diese hübschen Zeichen an: 财富错觉

Michael Pettis von der Uni Peking erklärt es so (NPL sind "Non Performing Loans", oder "faule Kredite"):

http://mpettis.com/2011/06/small-companies-feel-the-pain-in-china-2/

So what is China’s real GDP?

This is hard to do, of course, but it eventually gets accounted for in the form of lower growth in the future. If farmers produce less tomorrow because water is polluted, then future economic value added is lower. If workers spend additional money on health care tomorrow, this money is transferred from other, more productive spending.

This happens everywhere, of course, but I would argue that in many countries, where environmental degradation has been less and has occurred over a much longer period, it is already showing up in lower GDP growth today, so it probably results in a much lower overstatement of growth. In fact in rich countries where environmental degradation has slowed sharply, or even reversed, it may be causing GDP growth to be understated.

The other source of GDP overstatement in China is misallocated investment. One way of thinking about it is that if NPLs were correctly identified, the annual accumulation of the non-collectible portion of NPLs should be deducted from current GDP growth numbers to arrive at a more accurate estimate of GDP. After all growth “created” by wasting money is not really growth, and NPLs represent the amount of money that has been wasted.

In order correctly to identify NPLs we would need to include loans that might not technically be NPLs at current interest rates, but would be if interest rates were raised (by at least 400-600 basis points) to their “correct” level. Why? Because these loans are benefitting from the implicit annual debt forgiveness granted to them by household depositors – and the fact that they can pretend to be performing with the help of massive debt forgiveness should not change the fact that they are nonetheless un-repayable.

The combination of these two sources of GDP overstatement – uncounted environmental degradation and ignored NPLs – is pretty substantial. To show how substantial, assume that GDP has been overstated by anywhere from 2 to 4 percentage points over the past ten to fifteen years. This would imply that China’s GDP today is actually about 55% to 85% of its stated size – or to put it another way, that China’s economy is anywhere from 15% to 45% smaller than we think.

This is a pretty big haircut. I have no idea what the correct deduction is (none of my numbers seem especially implausible), but even very rough ballpark numbers suggest that China’s GDP may be sharply overstated. At the very least they also suggest that all those breathless predictions about when China will have the world’s largest GDP may turn out to be as simple-minded as the same predictions made about the USSR in the 1960s or, perhaps a little more plausibly, about Japan in the 1980s. And for the same reasons: in each case we start from the assumption that the country’s real GDP, inflated as it is by misallocated environmental costs and overstated investment numbers, is much larger than it really is. Much, much larger.

By the way notice that if we discount GDP by 20-40%, the astonishingly low household consumption share of China’s GDP – 35% in 2009 – rises to 44-59% – still very low by global standards, but not quite as surreal. Could it be that much of China’s GDP really is overstated, and with it total savings too?

Kreditrisikovorsorge bei US-Banken

Hmm...vielleicht müssen sich die US-Geldmarktfondsmanager doch wieder zuhause umsehen. Bank of America muß sportliche 8,5 Milliarden (!!!) USD Schadenersatz an diverse Investoren wie BlackRock, Pimco oder die NY Fed (immer mittendrin statt nur dabei...) leisten, wie üblich weil Investment-Risiken nicht korrekt dargestellt wurden. Zerohedge hat eine hübsche Graphik, die die Kreditrisikovorsorgemaßnahmen mit den potentiellen Risiken vergleicht:

Wie sieht es branchenweit aus, also dort, wo die anderen rund 50% der US-Geldmarktfonds-Assets liegen?


Mish hat die Graphik mal in 2010 schön erklärt:

"To further clarify, the chart depicts the ratio of loan loss provisions to nonperforming loans across the entire banking system (all banks). There are 33 ALLL charts by bank size and region for inquiring minds to consider. The above chart is the aggregate.

The implication what the chart suggests is that banks believe nonperforming loans are NOT a problem (or alternatively they are simply ignoring expected losses to goose earnings).

The implication what I suggest is banks earnings have been overstated. Why? Because provisions for loan losses are a hit to earnings. I believe losses are coming for which there are no provisions.

The chart depicts a form of "extend and pretend" and overvaluation of assets on bank balance sheets. The Fed and the accounting board ignore this happening (encourage is probably a better word), hoping the problem will get better. With more foreclosures and bankruptcies on the horizon, I suggest it won't.

Wir haben im Dezember 2009 das hier dazu berichtet:

Ex-Goldman Managing Director: Wall-Street Banken schlimmer als ENRON?

Fat Tails im Fiat Empire

Manchmal kommen Artikel wie gerufen, egal ob das nun auf morphogenetische Felder oder selektiver Wahrnehmung zurückzuführen ist...

http://www.zerohedge.com/article/guest-post-%E2%80%9Cfat%E2%80%9D-tails


"Tails are not becoming “fatter”, the histogram is just growing to include more events. The author’s personal fear is that this complication of the world is not just rendering modern statistics useless, but the whole approach to modern investing. Money managers have strayed further from fundamentals than in previous thought cycles. Value dislodgements of the severity of the GFC have traditionally pushed investors back to the fundamentals and conservatism that create real wealth. Instead of propping up a failing system, it may be the case that CB’s have sanctioned market timing and speculation as real forms of growth.

If this reckless behavior continues, fundamental investors, the “engine” of growth in a properly functioning economy, may not be given the chance to allocate the patient capital needed to sustain growth and combat unnecessary volatility. The leeches (market timers and speculators) that rely on fundamentalists to maintain the sanity of prices and their movements will control the market and values will truly become baseless. For all the ramblings of Zerohedge prophets and gold stockpiling crazies, values are still relatively attached to fundamentals. Actions of central bankers threaten to give speculators a mandate to create a true fiat system where values and prices are only limited by the availability of ink and paper".

Dienstag, 28. Juni 2011

"Money Market Mayhem" - Oder wie man Schwarze Schwäne herbeilockt

Genau die Art von Artikel bzw. "Street Talk", wie sie gestern bei Forbes ("Money Market Funds Might Need Bailout Again") und dem Wall-Street-Journal ("Money Market Mayhem") kolportiert werden, hat das Zeug dazu eine gefürchtete Deleveraging-Kettenreaktion auszulösen. Ob es dazu kommt, läßt sich nur mit einer Gewissheit prognostizieren, über die selbst Meteorologen lachen würden, dabei betonen die Journalisten z.T. auch noch ihre Ahnungslosigkeit:

"Amid the Greek mini-panic this month, did you notice the really shocking news? To wit, U.S. regulators are worried about the "systemic risk" posed by the exposure of American money-market funds to European bank debt."

Oh wirklich, Wall Street Journal? Das war gestern (!) "really shocking news"? Was habt ihr in den letzten Monaten denn gemacht?

"That's right, nearly three years after the panic of 2008, our all-seeing regulators have somehow not fixed what was arguably the single biggest justification for government intervention at the time. In 2008, the feds felt obliged to guarantee all money-fund assets after they let the Reserve Primary fund pile into bad Lehman Brothers paper, Reserve broke the $1 net-asset value, and in the following days some $400 billion fled prime money funds. We'd have thought our regulatory wise men would have fixed this systemic risk before all others".

Tja, "we`d have thought..." - wir hätten gedacht. Wenn wir nicht lieber auf den Pressekonferenzen der FED, der US-Regierung und der Großbanken herumgelungert hätten, wo uns gesagt wurde, daß alles prima reguliert werde...

Wann hat der Interbankenmarkt die nächste Glaubenskrise?

Die US-Geldmarktfonds bleiben in den Schlagzeilen, auch wenn die "fundamentalen Fakten" theoretisch gegen signifikante Risiken sprechen. Das Risiko erscheint überschaubar, weil die Fonds breit(est) diversifiziert sind:

"Among the more than 100 prime U.S. money market funds S&P rates, the average fund has about 45% exposure to European banks. About 45% mature within one month; 75% mature within three months; and 95% mature with six months, he said.

Diversity of holdings also limits potential harm to U.S. money market funds, Rizzo said. Regulations restrict funds from holding more than 5% from an individual issuer, such as a single bank. Rizzo noted that most U.S. money markets exposure is less than 2% to any individual European bank".

Linkhttp://online.wsj.com/article/BT-CO-20110627-711985.html

Derzeit kann man in meinen Augen nicht sagen, daß "die Märkte" multiple Bankenpleiten innerhalb der Euro-Zone in den nächsten 6 Monaten einpreisen. Dennoch, der Zweifel nagt weiter. "Kredit ist schlummerndes Mißtrauen" soll Thomas Paine, einer der US-Gründervater, einmal gesagt haben...

Die faszinierenden Dynamiken am Interbankenmarkt beschreibt ein phänomenaler Artikel bei Telepolis (Chapeau, Herr Sommer!):

Bekannte und unbekannte Risiken einer Eurozonen-Pleite

Highlights mit Anmerkungen:

"Die Finanzmärkte haben Europa offenbar in Geiselhaft genommen und drohen im Pleitefall den finanziellen Weltuntergang an. Dafür wären sie dann zwar ausschließlich selbst verantwortlich, die Folgen trägt aber in jedem Fall die Allgemeinheit."

Als kleine Kritik würde ich hier einwenden wollen, daß es nicht möglich ist, "die Allgemeinheit" und "die Finanzmärkte" so auseinanderzudividieren, daß man "verantwortlich" und vor allem "Folgen tragen" sinnvoll unterscheiden kann (wer ist wer und
wer zahlt was?).

Herr Sommer beleuchtet dann kenntnisreich die Details und Summen im Griechenland-Drama und seine Implikationen für Instrumente wie CDS und Interbankenliquidität (klingt trocken, ist aber eher glitschig) und faßt zusammen:

"
In Summe erscheinen diese "bekannten" Risiken also durchaus überschaubar, was leider nicht für die unbekannten Risiken gilt, die nicht aus vertraglichen Verpflichtungen, sondern aus dem Verhalten der Finanzmarktteilnehmer erwachsen könnten. Tatsächlich liegt es im Wesen der modernen Finanzmärkte, dass die echten Real-Money-Geschäfte nur einen Bruchteil des Handelsvolumens ausmachen".

Hier würde mich interessieren, was Sommer unter "echte Real-Money-Geschäfte" versteht. Das wirklich stringent zu definieren, dürfte heutzutage schwierig sein. Was ist überhaupt noch "Real Money" in einem Kreditgeldsystem? Ultrakurzfristige US-Staatsschulden?

"Hat ein Trader in einer Bank etwa die Aufgabe, die kurzfristige Finanzierung seines Instituts am Interbankenmarkt zu managen und müsste er z.B. genau für einen Tag nur eine Million an Finanzierung beschaffen, wird er selten nur genau diese Summe umsetzen. Da er über die nötige Infrastruktur für derartige Geschäfte verfügen muss, er also z.B. permanent über eine Reihe an unterschiedlich bepreisten Angeboten für Kreditaufnahme und Vergabe erhält, wird er typischerweise günstige Kreditangebote auch dann annehmen, wenn er damit keinen aus dem normalen Bankgeschäft resultierenden Finanzierungsbedarf erfüllen muss. Sondern er wird die billigen Gelder nehmen und sofort an jemanden weiterreichen, der bereit ist, einen höheren Preis zu bezahlen (erst das macht einen Preis ja zu einem guten Preis). Je nach dem, wie gut seine Infrastruktur und sein Markttiming dann sind, wird er ein Paar Basispunkte an Spread verdienen, wobei er freilich in Konkurrenz mit einer Unzahl an weiteren Tradern steht, die ebenso versuchen, für ihre Banken ein paar Punkte abzustauben...".

Trader die Zahlen in Computer einhacken und "Liquidität" generieren. Warum geht mir ständig der Begriff "Bitcoins" durch den Kopf...

"...Die Angst der Großbanken vor dem Crash

Das spielt sich heute in fast allen Marktsegmenten so ab, die dadurch extrem liquide erscheinen, gleichzeitig aber auch sehr filigran erscheinen. Die Geschäfte werden in der Regel augenblicklich per Mausklick abgeschlossen und finden nur mit akzeptierten Gegenparteien statt, mit denen im Vorhinein oft ein Kreditrahmen bzw. ein maximales Handelsvolumen festgelegt wurde. Besteht keine derartige Vereinbarung, dann werden die Geschäfte in der Regel durch die Übereignung von Wertpapieren ("Colateral") besichert, von denen die Marktteilnehmer je nach der Entwicklung der Märkte mehr oder weniger bereitstellen müssen. Fungible Wertpapiere bilden dadurch für die Finanzmärkten so etwas wie ein Schmiermittel, das den reibungslosen Ablauf der Geschäfte sicherstellen soll."

Sehr filigran? Warum muß ich da an Kapilaren und Herzinfarkt denken? Genau so läuft es ja auch. Plötzlich verstopft eine Arterie, weil eine Gegenpartei mir nicht mehr "vertraut" und mir weiteren "Kredit" verweigert. Und Puff - "Geld" (z.B. ein Overnight-Repo-Deal, wie z.B. in M3 enthalten) "verschwindet", es wird nicht mehr "prolongiert".

"Der Abschlag ("Haircut"), mit dem Wertpapiere im Repo- oder sonstigen Interbankenverkehr angenommen werden, richtet sich nach dem Risiko dieser Papiere und kann, je nach Markteinschätzung jederzeit neu festgelegt werden. Für griechische Bonds sind die privaten Haircuts allerdings ohnehin längst so hoch, dass sie vom privaten Verkehr praktisch ausgeschlossen sein dürften und nur noch im Notenbankverkehr genutzt werden können. Nach der Pleite eines Eurozonenlandes wird sich aber für jeden Trader die Frage stellen, welche Papiere er noch annehmen wird und welchen Haircut dann zu verlangen sei".

Notenbankenverkehr = Monetärer Hardcore Porno (Bondage-SM).

"Es läge dann sicherlich nahe, auch Spanien, Italien, Belgien und vielleicht auch Frankreich anzuzweifeln. Das liegt dann in der Regel im alleinigen Entscheidungsbereich der jeweiligen Trader und erscheint ein Risiko zu groß, dann wird ein Trade eben nicht gemacht oder ein Kredit nicht vergeben, wobei sich unzählige Einzelentscheidungen eben zu einem Crash summieren können oder aber auch nicht. Die Frage ist nur, wie sehr sich die einzelnen Trader beunruhigen lassen".

Und schwupps sind wir wieder bei den US-Geldmarktfonds, wie ich kürzlich schon gebloggt hatte (hier und hier):

"The problem is perception as much as reality. Though only one fund officially broke the buck in 2008, it caused a crisis for the whole industry. "It's the contagion effect that people are looking at," Ms. Cunningham says".

http://online.wsj.com/article/SB10001424052702304231204576406142247018046.html

War da mal was? Ja, Herr Sommer bitte:

"Das finanzielle Restrisiko

Dort bestand die "unbekannte Unbekannte" übrigens darin, dass durch die Lehman-Pleite ein großer Geldmarktfonds ins Minus rutschte und diese Fonds sofort allesamt so hohe Kapitalabflüsse verzeichneten, dass sie als Käufer von kurzfristigen Bankanleihen und von Commercial Paper ausfielen. Mit solchen Papieren hatten aber auch viele europäische Großbanken ihre US-Portfolios refinanziert, so dass sofort eine enorme Dollarknappheit ausbrach, die nur von der Fed gestillt werden konnte, was wiederum für Banken ohne direkten Fed-Zugriff enorme Probleme bereitete.

Das war der Tropfen, mit dem niemand gerechnet hatte und der das Fass zum Überlaufen brachte. Ohne dieses Problem bei den US-Geldmarktfonds hätte das globale Finanzsystem die Lehman-Pleite vermutlich durchgestanden und es wäre vielleicht auch nicht zu den Milliardenpaketen zur Bankenrettung gekommen."

Ob die Geldmarktfonds nun der Tropfen waren, oder eher der Phantomaktienregen oder das zumindest moralisch kriminelle Risikomanagementverständnis bei Lehman, mag ich nicht entscheiden.

US-Geldmarktfonds: Problem oder nicht?

Auszug aus letzterem Link (Hervorhebungen von mir):

"The problem is perception as much as reality. Though only one fund officially broke the buck in 2008, it caused a crisis for the whole industry. "It's the contagion effect that people are looking at," Ms. Cunningham says.

Money-market funds are required to report their holdings monthly, so concerned investors can check fund company websites, or through the Securities and Exchange Commission's website, sec.gov. Because the filings are monthly, it won't always be the most current information, says Robert Dubois, president of Trend Modus Capital Management LLC, of Kansas City, Mo., and the filings can be hard to understand. "There's just a shortage of meaningful information," he says.

He recommends an alternative: staying out of prime money-market funds entirely. He uses certificates of deposit or short-term U.S. Treasurys for clients instead; money-market funds that invest only in U.S. government debt are another option."

Mit anderen Worten: nichts genaues weiß man nicht...und sowas LIEBEN institutionelle Investoren. Wie schrieb schon der US-Finanz-Think-Tank "Squam Lake Group" im Januar 2011 ("Reforming Money Market Funds"):

"For example, in the two-week period following the failure of Lehman, net outflows rom a subset of prime money market funds tracked by Moody’s exceeded $400 billion, almost entirely through redemptions by institutional investors, who are prone to run for cover much more quickly than are retail investors".

Der Google-Trend-Indikator zum Begriff "break the buck" zeigt bisher noch Desinteresse:

http://www.google.de/trends?q=break+the+buck



Die unglaublich teure Überprüfung der US-Goldreserven

Nicht daß es mein Job wäre, eine Lösung dafür zu finden, wie man die unglaublichen 15 Millionen Federal Reserve Notes finden könnte, die eine Überprüfung der US-Goldreserven angeblich kosten würde, aber vielleicht liegt das Gute wirklich nah. Ein Gesetz von 2005 hatte bestimmt, daß die Federal Reserve Banken 1-US-Dollar-Gedenkmünzen prägen sollen, um ehemalige Präsidenten wie z.B. die hochprominenten Zachary Taylor oder Millard Fillmore zu ehren. Dummerweise scheint das Programm nicht so zu laufen, weswegen die Notenbanken inzwischen Gedenkmünzen zum Nennwert von ca. 1 Milliarde USD horten. Die Verkaufsaussichten sind offenbar nicht gut, die Kosten für Lagerung und Versicherung steigen:

"Because of vault storage constraints and insurance limitations at coin terminals, the Reserve Banks have been forced to spend resources in the past nine months to expand storage capacity to hold the excess $1 coins, with no perceivable benefit to the taxpayer. We expect that the Reserve Banks will need to continue to seek additional storage options to store the expected flowback of additional $1 coins through the end of the program".
Quelle:
http://www.federalreserve.gov/boarddocs/rptcongress/dollarcoin/2010/dollarcoin2010.pdf

Lt. NPR soll der Spaß bisher $ 600 Mio. US-Dollar gekostet haben. Gold zählen wäre billiger und bezahlen könnte man ja mit Zachary Taylor Münzen, die sonst eh keiner haben will...

Update: zufällig gab`s heute einen neuen Artikel dazu (Hattip Big Picture Blog):
http://www.npr.org/2011/06/28/137394348/-1-billion-that-nobody-wants

Vielleicht muß ich mich korrigieren, Seigniorage 2.0 ist profitabel:

"Some 2.4 billion dollar coins have been minted since the start of the program in 2007, costing taxpayers about $720 million. The government has made about $680 million in profit by selling some 1.4 billion dollar coins to the public since the program began."

Dann muß man halt bei den Klimaanlagen für die US-Army sparen:

US-Kriege: 20 Mrd. Dollar für Wüsten-Klimaanlagen

‎AUDIT THE FED!

Sonntag, 26. Juni 2011

Der CFR bei Youtube

Der Council on Foreign Relations hat einen eigenen Youtube-Kanal (offenbar seit 2006, das ist also keine Neuigkeit, ich wußte es bisher bloß nicht):

http://www.youtube.com/user/cfr

Dort findet man das folgende hübsche PR-Video, inkl. Gastauftritten von CFR-Mitgliedern wie Angelina Jolie, Zbigniew Brzezinski und Robert Rubin. Letzterer verweigerte seinem CFR-Kollegen Charles Ferguson ein Interview für die oscargekrönte Finanzkrisen-Doku "Inside Job", die vermutlich das beste ist, was man über die Finanzkrise für ein breites Publikum bringen konnte, ohne an das Grundthema Geldsystem heranzugehen.



PS:
Mein übliches "ceterum censeo", wenn`s um den CFR geht:

Wall Street, Banks, and American Foreign Policy

by Murray N. Rothbard
http://www.lewrockwell.com/rothbard/rothbard66.html

The Daily Bell - Marc Faber on 21st Century Investing, Why It's Too Late for the Dollar and Why Emerging Markets Look Good

The Daily Bell - Marc Faber on 21st Century Investing, Why It's Too Late for the Dollar and Why Emerging Markets Look Good

Appetithappen:

"Daily Bell: Would you say you are an Austrian when it comes to economics?

Marc Faber: Yes, but I think we can't be overly dogmatic in economics because certain things may work for one system and other things may not work in another system and so forth. Economics is a very complex system and is essentially human life and the behavior of humans. So to build one theory around it is probably wrong. Sure I am leaning more to the Austrian school, particularly when it comes to debt cycles. But I have sympathy for the Keynesian approach if, and this is a big question, IF it is implemented properly.

In other words, the business cycles will lead to excursions of prosperity and during these excursions into prosperity the system should build up reserves. Then when the excursion in depressions occurs below the trend line, use these reserves. But the problem with Keynesian economics has been that in the excursions into depression the reserves were always used but were never accumulated in the periods of prosperity, and so you build up larger and larger government debt and print more money; that is the problem. It's the problem of democracy."

und

Daily Bell: Is there a cartel of wealthy banking families that runs the world? Are they located in the City of London? Do they by any chance seek one world government?

Marc Faber: I don't know. I think there are some very important banking dynasties for sure. People sometimes refer to them as the Rothschilds and that they have benefitted from wars – so I am not sure I would want a one-world government. When I compare my life today to the life I had in the 50s and 60s, we have much less freedom. Everything is regulated as the governments have become like a cancer; they keep expanding and regulating and dictating everything. In my opinion, this creates not a very favorable environment in the Western world."


Max Keiser with Sandeep Jaitly on the Austrian School of Economics

Sandeep Jaitly wird Gastreferent beim Sommerseminar "Die österreichische Theorie des Zinses und der Diskontierung" von Prof. Fekete in München sein (20.-29. August 2011).


Freitag, 24. Juni 2011

WWF: "Verschwörungstheorie" oder Investigativjournalismus?

Offenbar hat die ARD eine Doku über den WWF (die mit dem süßen Panda) ausgestrahlt. Infos dazu:

http://www.infokriegernews.de/wordpress/2011/06/23/wwf-und-monsanto-ein-spritziges-parchen/
http://www.infokriegernews.de/wordpress/2011/06/22/heute-23-30-ard-monsanto-und-die-dunkle-seite-des-wwf/

Na sowas. Ich bin mir sicher, die ganzen "VT-Basher" werden sich bei Infokrieg und Co., die seit Jahren darüber berichten, entschuldigen.

Achtung, nicht von Infokrieg, sondern aus der SZ und daher ja per Definition keine "Verschwörungstheorie", inkl. Hinweis auf Bilderberg-Gründer Prinz Bernie. Bilderberg wird wahrscheinlich so ab 2015, wenn die SZ Wind von denen bekommt, auch auf einmal Ziel von "Investigativjournalismus" und rücksichtlos aufgedeckt werden. Und schwupps, wieder wird es eine "Verschwörungstheorie" weniger geben und dafür umso mehr Leute, die es eigentlich schon immer gewußt haben:

Der geheime "Club der 1001"

http://www.sueddeutsche.de/medien/wdr-recherchen-ueber-den-world-wide-fund-for-nature-wwf-am-tisch-mit-monsanto-1.1111269-3

"Mitbegründet wurde der WWF einst maßgeblich von Mitgliedern der europäischen Adelshäuser. Huismann mutmaßt, dass der Verband nur entstand, weil der Großadel in Zeiten der Entkolonialisierung um seine Jagdgebiete fürchtete - ihr Motto sei noch das des Kolonialismus: "Natur ist Abwesenheit des Menschen - jedenfalls des Einheimischen", sagt Huismann zu sueddeutsche.de.

Kaum eine Spende, kaum ein Spender sei dem WWF in den vergangenen Jahrzehnten unangenehm gewesen, von Dow Chemical über Shell bis - zumindest für den WWF USA - auch Monsanto.

Prinz Bernhard der Niederlande, der erste Verbandspräsident, gründete auch den "Club der 1001", ein Art WWF-Förderverein, in dem sich noch heute die Eliten des Westens treffen. Dessen Mitglieder sind überwiegend Industrielle. Früher gehörten zum Club auch führende Figuren des südafrikanischen Apartheitsregimes, der argentinischen Junta und Staatsterroristen wie Zaires Diktator Mobutu Sese Seko.

Dabei ist die Mitgliedschaft in diesem grünen Country-Club noch immer geheim. Nur einige prominente Mitglieder haben sich geoutet, vor allem Adelige, sagt Huismann. Seinen Recherchen zufolge gehörten zumindest Mitte der achtziger Jahre auch viele Persönlichkeiten aus der deutschen Wirtschaftselite dazu, von den Bankiers Robert von Pferdmenges und Hermann Abs über Friedrich Flick bis Bertold Beitz
."


Nordkorea und die Seltenen Erden

Schlagzeile bei Emfis.de:

Nordkorea will ins Seltenen-Erden-Business

"Laut einer Pressemitteilung der nordkoreanischen Regierung will das kommunistische Land sich auf Sicht von einigen Jahren ein ordentliches Stück vom Seltenen-Erden-Kuchen abschneiden...Bereits in absehbarer Zeit soll mit der Exploration und der Erschließung potenziell aussichtsreicher Lagerstätten begonnen werden, um die nahezu vollständig am Boden liegende Wirtschaft des diktatorischen Staats kräftig anzukurbeln. Tatsächlich scheint das Land Schätzungen zufolge über nennenswerte Lagerstätten für die begehrten und aktuell sündhaft teuren Metalle zu besitzen..."

Aber:

"Dennoch stellen die Pläne keine ernst zu nehmende Gefahr für die anhaltende Hausse bei Seltenen Erden dar. Auch wenn sich im nordkoreanischen Erdreich in der Tat bedeutende Mengen an Rare Elements befinden sollten, verfügt das Land gegenwärtig weder über ausreichend Kapital noch über das erforderliche technische Know-how, um diese Schätze von Mutter Natur in absehbarer Zeit heben zu können. Dafür wären Engagements von ausländischen Konzernen notwendig, die – aus gutem Grund – Nordkorea meiden, wie der Teufel das Weihwasser".


Ich kann mir richtig gut vorstellen, wie die Parteifunktionäre sich gedacht haben

"Hey, bei uns ist alles selten, wir haben bestimmt auch Seltene Erden".

In diesem Kontext muß ich mit großer Sorge festellen, daß der Link zum Freundeskreis der Juche-Ideologie in der Kommunistischen Partei Deutschlands tot ist. Gut, daß es noch Wikipedia gibt: http://de.wikipedia.org/wiki/Chuch%E2%80%99e-Ideologie

Neues zu Griechenland - Simablog.eu

Auch der Blogger egghat ("Die wunderbare Welt der Wirtschaft") hat Jon Stewarts Auftritt über Griechenland verlinkt und kritisiert: "OK, die Zahlen sind auch alle so falsch wie in der Bild-Propaganda, für die die Journalisten auch seltsamerweise noch einen Preis für Wirtschaftsjournalismus bekommen haben", womit er vermutlich die Zahlen zum griechischen Rentenalter meint.
Ich muß gestehen, daß ich vor allem darauf gewartet habe, ob Jon Stewart die US-Geldmarktfonds erwähnt, da es ein komödiantisches Sahnehäubchen auf seine Show gewesen wäre, seinem amerikanischem Publikum zu erklären, daß ihre Money Market Funds in Kurzläufer der ach-so komischen europäischen Banken stecken.
Ich möchte an dieser Stelle betonen, daß mir das dümmliche kollektivistische "Griechen-Bashing" zuwider ist, auch wenn ich einem Jon Stewart (anders als der BILD) eine gewisse Narrenfreiheit einräume.
Daher möchte ich auf einen neuen Blog zum Thema hinweisen: http://www.simablog.eu/

"Was ist Simablog?

"Sima" ist die Abkürzung von silent majority, der schweigenden Mehrheit. Wir haben diesen Titel gewählt, da wir aus vielen Gesprächen sicher sind, dass Politiker und Massenmedien weit weg sind von dem, was die Menschen in Griechenland und Deutschland wollen und brauchen.

"Wir" sind eine Reihe von

- Deutschen, die in Griechenland leben

- Griechen, die in Deutschland leben

- Deutschen, die in Deutschland leben und viel Kontakt nach Griechenland haben

- Griechen, die in Griechenland leben und viel Kontakt nach Deutschland haben

Wir alle sehen mit Sorge, dass in den Massenmedien immer wieder der Versuch gemacht wird, "die Griechen" seien an den Problemen der anderen Länder schuld, oder "die Deutschen" an der Krise Griechenlands. Mit solchen Vereinfachungen emotionalisieren Politiker die Menschen, um Stimmen zu gewinnen - und um von den wahren Ursachen der Krise abzulenken. Sie säen damit aber Zwietracht zwischen den Menschen beider Länder.

(weiter unter http://www.simablog.eu/deutsch/)

Hochinteressanter Appetithappen:

Erdöl und Erdgas: Geht's ins Griechenland um etwas ganz anderes?


Donnerstag, 23. Juni 2011

Jon Stewart Explains The Greek Crisis To The Great Unwashed

"Tired of highly technical and sophisticated gobbledygook from doomers and other realists, talking about the Greek implosion in terms of CDS, liquidity freeze, Main Refinancing Operations (that is coming in the next post just after this one), FX swaps, contagion, etc? Then here is Jon Stewart to explain the Greek situation to everyone in a few short mintues. The fun starts 2 minutes into the clip."

Jon Stewart Explains The Greek Crisis To The Great Unwashed

Will Ron Paul end the murderous War on Drugs?

"A group of US representatives plan to introduce legislation that will legalize marijuana and allow states to legislate its use, pro-marijuana groups said Wednesday.

The legislation would limit the federal government's role in marijuana enforcement to cross-border or inter-state smuggling, and allow people to legally grow, use or sell marijuana in states where it is legal.

The bill, which is expected to be introduced on Thursday by Republican Representative Ron Paul and Democratic Representative Barney Frank, would be the first ever legislation designed to end the federal ban on marijuana."

Quelle:

http://ca.news.yahoo.com/lawmakers-introduce-bill-legalize-marijuana-225335489.html

Karl Denninger hat einen fulminanten Kommentar dazu:

"We have...Fueled ridiculously violent criminal gangs worldwide along with banksters who have laundered hundreds of billions of their drug profit dollars, and we don't even bother to indict the banksters! Guns, bullets and similar things are all expensive. We fuel a violent international trade specifically because these drugs are against the law. Marijuana is a literal weed that will and does grow anywhere. There's no "obscene" profit to be made cultivating and selling it unless it's illegal - then it suddenly goes up in price by a factor of 100 and makes violent criminal gangs possible. We learned this during prohibition and immediate forgot it when prohibition was repealed! When prohibition was repealed the rum-runners with their tommy guns disappeared and did not come back until we started the "war on drugs."

Dabei ist Denninger alles andere als ein "progressive":

"If there was reasonable evidence that the "drug war" could or did work I might be convinced to support it. But there isn't. We've spent fifty years attempting to change human behavior with prison and fines and all we've done is fuel violent criminal gangs, destroyed the 4th Amendment to our Constitution, and the drugs are still here."

(Wikipdia: Der 4. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten, das Fourth Amendment, gehört zur Bill of Rights, den ersten 10 Verfassungszusätzen. Er beinhaltet das verbriefte Recht des amerikanischen Bürgers, das ihn vor staatlichen Übergriffen schützen soll.)

By the way: welcher Republikaner außer Ron Paul würde so "progressiv" auftreten:



Finanzminister verkauft "Irland ist nicht Griechenland"-T-Shirts


Ich liebe die amerikanischen Aussprüche "You can`t make this Shit up" oder auch "Reality is stranger than Fiction". Der irische Finanzminister Noonan will T-Shirts mit dem Aufdruck "Irland ist nicht Griechenland, Irland ist nicht Portugal" verkaufen. Gagapolitik. Soviel auch zum Thema der völkerverständigenden Segnungen der sogenannten "Gemeinschaftswährung" Euro. Ich bin übrigens auch nicht Griechenland, ich bin nichtmal Deutschland. Ich bin nur einer von abermillionen europäischen Bürgern, die einfach nur versuchen mit ehrlicher Arbeit über die Runden zu kommen, ganz ohne Trilliardenrettungen, goldene Fallschirme, Platinkreditkarten und Bodyguards.
Kommt als nächstes die Schlagzeile "EZB prüft Verbriefung der potentiellen Cashflows als mögliches Collateral, Ratingagenturen jubeln."?

BE FUCKING WARNED! WE THE PEOPLE ARE WATCHING YOU!


Trichet: Alarmstufe rot, Bernanke: Risiken "very small"

Jean-Claude Trichet hat auf der gestrigen Sitzung des European Systemic Risk Board (nein, das ist nicht der interne Name der EZB sondern eine eigene neue Aufsichtsbehörde) gemeint, daß die Alarmlämpchen rot blinken:

On a personal basis I would say ‘yes, it is red’,”Trichet said late yesterday in Frankfurt after a meeting of the European Systemic Risk Board, referring to the group’s planned “dashboard” to monitor risks. “The message of the board is that” the link between debt problems and banks “is the most serious threat to financial stability in the European Union.”

Auf der anderen Seite des Atlantiks bezeichnet hingegen Genosse Ben Bernanke die Risiken für US-Geldmarktfonds aus ihrem PIIGS-Exposure als "very small":

"Federal Reserve Chairman Ben S. Bernanke downplayed the risk of a Greek default on U.S. banks, telling reporters yesterday that the impact would be “very small.” With “very few exceptions, the money-market mutual funds don’t have much direct exposure to the three peripheral countries which are currently dealing with debt problems,” he said".

"Very small" ist sicher sicherer als "contained" (Bernanke anno dazumal zur Subprime-Krise). Allein, das wird die Halter der US-Money-Market-Fonds kaum trösten. Jim Rickards hat gestern auf CNBC ein schönes Beispiel dafür gebracht. Es ist, als wenn man einem ein Feld zeigt und sagt: "Lauf ruhig drüber, da sind nur drei Minen versteckt." MM-Fonds-Halter sind dann eher die Typen, die trotzdem lieber nicht über`s Feld laufen. Mal ganz abgesehen davon, daß es nicht um das direkte Exposure bei den PIIGS-Staaten geht, sondern um das Exposure der Kern-Europa-Banken und was DIE in den PIIGS-Staaten halten (wie so oft frage ich mich, ob Bernanke bescheuert oder unehrlich ist...). Warum US-Geldmarktfonds über 40% ihrer Assets (bzw. Counterparties) bei EU-Banken halten, ist mir weiterhin schleierhaft und ich habe keine Erklärung gefunden. Offenbar ist die Kenntnis darum in USA auch nicht weit verbreitet, was das Potential für "plötzliche" Verkaufsentscheidungen drastisch erhöht (don`t panic, but if you panic, panic first...).

Mittwoch, 22. Juni 2011

Reggie Middleton: 100% "Verlustquote" für europäische Banken durch PIIGS-Bonds?

Reggie Middleton ist in meinen Augen einer der besten, aufrichtigsten und nicht zuletzt unterhaltsamsten Finanzexperten weltweit. Seine Prognosequalität war rückblickend schlicht meisterhaft, wenn er auch manchmal viel zu früh einen Braten "gerochen" hat:

"Sensing the top of the real estate market in 2004 (!!! Anm. B4RP), Mr. Middleton started liquidating his portfolio and searched for alternative assets in which to invest." (Quelle: HuffPo)

Daß Mr. Middleton oft viel zu früh vor möglichen Gefahren an Vermögensmärkten warnt hat damit zu tun, daß er ein Kreditexperte ist, der grundsätzlich wie ein Equity-Investor denkt, aber Dinge versteht und daher antizipieren kann, die ein Equity-Investor, der üblicherweise eine aus der realwirtschaftlichen Praxis resultierende Nettogeld-Weltsicht hat, nicht versteht:

"No corporate politics or conflicts of interests to get in my way. In the end, absolute return is the ultimate criteria, and not whether it is accepted by the ivy league or academia, industry practitioners, sponsors, clients or whether or not XZY bank has been doing it differently for the last 25 years. Investing for your own account enforces a certain code of realism that, at times, may not be shared by others. So, I used that realism as my strength and my focal point to guide the creation of a short list, the ultimate target, and the valuation/risk analysis methodology. I simply said, in the REAL world where I would have to make some money from some REAL assets,throwing off REAL cash flows and REAL market transactions?"

Ein Kreditexperte im heutigen Finanzsystem, zumindest wenn er hierarchisch weit genug oben angekommen ist (bei Mega- und Zentralbanken), interessiert sich eher für modellfundierte Vermögenswerte mit theoretischen und/oder hypothetischen Cashflows und theoretischen Transaktionen in hypothetischen "effizienten Märkten", am besten noch mit staatsgarantierten "risikolosen Zinsen".

In seinem jüngsten öffentlichen Newsletter "Boombustblog" fragt der Analyst aus Brooklyn nach der Wahscheinlichkeit, daß einige europäische Banken einen "Loss Given Default" von über 100% aus ihren zweistellig gehebelten Staatsanleihenengagements "produzieren" könnten (Wikipedia: "Loss Given Default (LGD) ist in der Kreditrisikosteuerung die Bezeichnung für die Verlustquote"), oder wie er es ausdrückt:

"We are in the process of updating the very revealing work we performed last year, identifying which banks were most likely to do the "Lehman Brothers" thing."

Die Welt des realexistierenden Bankensozialismus gleicht für Laien (und für Profis, aber die merken es in der Regel nicht, während Laien eher meinen sie seien zu doof) einem undurchschaubaren Arcanum (ein "Verschwörungstheoretiker", wer hier an Plan und Absicht denkt). "Irgendwann" ist aber auch das Datum, zu dem irgendwas nach "mark to model" bewertet wurde hier und heute, sprich: es ist Zahltag. Sogar die siamesischen Zwillings-Ikarusse "Staat" und "Banken" entkommen der Schwerkraft nicht "für immer", auch wenn Jim Rickards meint, daß die sprichwörtliche Dose aus "to kick the can down the road" nicht nur die Straße herunter, sondern einfach eine Etage höher zum IWF gekickt werden kann. Oder um Keynes zu paraphrasieren: Staaten können länger solvent bleiben, als man selbst an Rationalität an den Kapitalmärkten glauben mag. Middleton geht nun davon aus, daß der IWF sich seine Kredite an die PIIGS-Staaten wird akribisch besichern lassen. Das wiederum verschlechtert implizit die Sicherheiten für die bisherigen Anleihenhalter (=die "Haircuts" werden unterschätzt), die sich sozusagen weiter hinten anstellen müssen. Middleton erinnert zudem daran, daß die beäugten Institute mindestens mit einem 30-fachen Hebel in diese bisher als "risikolos" bewerteten "Assets" "investiert" haben:

"I will end this post with some graphs that show the bubblistic mentality of the German and French banks as they gorged on soon to be 2 for 1 sale sovereign debt at the height of the US induced credit and real asset bubble. You see, many outside of the Americas blame the US for instigating the last world wide crash (and admittedely rightfully so), but this time around the crash will be much bigger, and we all know whose fault it will be (hint: it doesn't rhyme with jaflerican). Remember, these supposedly risk free assets are being accumulated with somewhere between 30x to 72x leverage."

Jim Rickards über Geld, Gold und wer am Schluß die Rechnung zahlt

Wenn Jim Rickards spricht, sollte man besser zuhören:

Die Europäische Zentralbank als Brandstifter

Frank Schäffler, der einzige Bundestagsabgeordnete von dem ich mich weitgehend repräsentiert fühle, at his best:

Die Europäische Zentralbank als Brandstifter

"Gegen die notwendige Umschuldung Griechenlands wehrt sich jetzt der scheidende EZB-Präsident Jean-Claude Trichet mit Händen und Füßen. Denn die EZB wäre bei einer Umschuldung mit Schuldenschnitt selbst Stützungsfall. Trichet hat die Unabhängigkeit der Zentralbank verraten, sie ist überschuldet und deshalb abhängig. Abhängig vom dauerhaften Befeuern der Überschuldungskrise von Staaten und Banken in Europa. Der Nobelpreisträger Friedrich August von Hayek schrieb in seinem Buch über die Verfassung der Freiheit: Die Demokratie werde „erfahren müssen, dass sie für ihre eigenen Torheiten büßen muss und nicht unbegrenzt Wechsel auf die Zukunft ziehen kann, um ihre gegenwärtigen Probleme zu lösen.

Nigel Farage: Your euro-predictions have been 100% wrong, Mr Barroso

Die Zukunft der Banken

Gutes Interview, noch besserer Artikel bei Nakedcapitalism:

Bhidé Cites “Rampant, Extensive Criminality” As Proof That Bank Reform Has Gone Down the Wrong

Forbes: "The debate should be focused on what the best gold system is, not on whether we need to go back on one."

Steve Forbes vom Forbes-Magazin:


"Among the current crop of contenders only Representative Ron Paul (R–Tex.) unhesitatingly brings up the dire necessity of relinking the dollar to gold.

The economic profession and most bankers still labor under the Keynesian superstition that gold somehow caused the Great Depression and is a straitjacket that will inflict unemployment and misery. The opposite is true. After the catastrophic inflation of the Revolutionary War our first Treasury chief, Alexander Hamilton, made it a point to fix the dollar to the yellow metal (as well as to silver). He figured that a sound dollar would encourage productive investment and attract capital from overseas. He was right. The U.S. boomed.

It wasn't until the early 1970s that the connections between the dollar and gold were completely severed. The ensuing decade was an economic horror. During the 1980s and most of the 1990s the dollar price of the yellow metal moved in a fairly narrow range. But for the last decade the gold gyroscope has been spinning like crazy. We're in a 1970s-like malaise. The weak dollar is fueling speculation in commodities, currencies and farmland and is chasing off capital to Asia. Cheap money also undermines the value of capital, which is why we have subpar levels of business investment.

Timid presidential candidates should fortify themselves with the knowledge that the disastrous housing bubble could never have occurred had the Fed not printed so much money. They should also dust off John Kennedy's famous quote that the dollar should be as good as gold.

The debate should be focused on what the best gold system is, not on whether we need to go back on one. A good sound bite for candidates: Which would you trust to protect the integrity of your money--a gold standard or Washington politicians?"

Dienstag, 21. Juni 2011

Aktien der Schweizer Zentralbank "outperformen"

Was es nicht alles gibt...

"Seit dem 23. Mai verteuerte sich die Aktie der Schweizerischen Nationalbank (SNB) um über 13 Prozent. Das ist die mit Abstand beste Performance aller 222 kotierten Gesellschaften im Swiss Performance Index (SPI) in diesem Zeitraum. Der Titel stieg kürzlich mit 1180 Franken auf den höchsten Stand seit Mitte November 2008, als sich die Märkte nach dem Kollaps von Lehman Brothers auf Talfahrt befanden. Seit Anfang Jahr hat die SNB-Aktie gar fast 20 Prozent zugelegt. Zu Wochenbeginn notierte die Aktie bei 1146 Franken."

Und:

"Rege Nachfrage nach den SNB-Titeln bestand vor allem in der letzten Mai-Woche, als an zwei Tagen die Volumengrenze von 200 überschritten wurde. Normalerweise werden zwischen einer und 100 Aktien pro Tag gehandelt. Manchmal auch gar keine.

Möglich ist, dass der deutsche Multi-Verwaltungsrat (Deutsche Bank, Merck, Eon etc.) Theo Siegert seinen Anteil ausbaut. Von cash darauf angesprochen sagt ein Mitarbeiter Siegerts in dessen Büro in Düsseldorf lediglich, das Aktien-Engagement Siegerts bei der SNB sei langfristig orientiert. Die SNB sei "ein sicherer Ort". Ein Dementi tönt anders."

http://www.cash.ch//news/newsletter/snbaktie_steigt_auf_zweieinhalbjahreshoch-1047765-440

(Hattip "Apostroph" im Gelben Forum)

Theo Siegert ist Honorarprofessor an der Münchner LMU und größter Privataktionär der Schweizer Nationalbank:

http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/unternehmen-und-konjunktur/Deutscher-Professor-ist-groesster-SNBPrivataktionaer/story/27015648



In Belgien zahlt Gold Zinsen

...aber nur an die Zentralbank:

"Belgian central bank Vice Governor Francoise Masai reportedly told shareholders that about 41% of the central bank’s 216 metric tons of gold was on loan at the end of last year, and that the central bank earned a 0.3% return on its loans of physical gold to commercial banks last year"

Die belgische Zentralbank ist eine bemerkenswerte Institution. Sie ist eine Aktiengesellschaft mit 50% Streubesitz. Wem die 216 Tonnen Gold allerdings gehören, ist offenbar strittig. Ein belgisches Berufungsgericht hat kürzlich verkündet, daß die Aktionäre keinerlei Anspruch auf die Gewinne aus vergangenen Goldverkäufen haben. Ein belgischer Finanzberater namens Erik Geenen streitet mit der Zentralbank (warum, weiß ich nicht, da er kaum etwas auf englisch schreibt und ich kein flämisch verstehe). Interessanterweise hat auch die belgische Kanzlei für Anlegerrechte DEMINOR ein Auge auf die Zentralbank geworfen.

PS:
"Gold zahlt keine Zinsen" ist eine meiner Lieblings"weisheiten". "Geld" zahlt auch keine Zinsen, es sei denn, man verleiht es. Daß es keine nennenswerten Angebote für Privatanleger gibt, ihr Gold gegen Zinsen zu verleihen, liegt am Desinteresse der Finanzindustrie und nicht am Metall.

Montag, 20. Juni 2011

Sonntag, 19. Juni 2011

CNN: Ron Paul 0%

Ein Leser (Danke!) hat uns auf eine merkwürdige Umfrage aufmerksam gemacht, die CNN im Nachgang der jüngsten TV-Debatte zwischen potentiellen republikanischen Präsidentschaftskandidaten benutzt hat. Der "Größte Gewinner der Debatte" war demnach Mitt Romney, während sagenhafte 0% das von Ron Paul geglaubt haben sollen:


Der libertäre Aktivist Adam Kokesh erklärt, wie es dazu kam:

Samstag, 18. Juni 2011

Ode an die EZB - Ship of Fools

"I won't slave for beggars pay, likewise gold and jewels,
But I would slave to learn the way to sink your ship of fools."

(The Grateful Dead - Ship Of Fools)

Freitag, 17. Juni 2011

Ron Paul und die Goldreserven

Die FTD titelt "Präsidentschaftskandidat zweifelt an US-Goldreserven" und zeigt sich besorgt über die hohen Kosten einer Überprüfung: "Eine Überprüfung der Goldreserven käme den Staat teuer zu stehen: Das US-Finanzministerium schätze die Kosten auf 15 Mio. Dollar, meldete der Fernsehsender CNBC unter Berufung auf ein internes Papier. Einen einzigen Barren auf seinen Goldgehalt zu testen, erfordere rund 30 Minuten - für die Kontrolle der gesamten Bestände müssten 400 Menschen ein halbes Jahr lang arbeiten. Vielleicht kann diese Kalkulation den Konservativen Paul, einen erklärten Gegner ausufernder Staatsausgaben, ja von seiner Forderung abbringen".

Vielleicht würde Ron Paul auch vorrechnen, daß es viel billiger wäre, wenn man US-Soldaten zum Barrenzählen abkommandieren würde. Der Militäretat der USA beläuft sich schließlich auf weit über 100 Milliarden Federal Reserve Notes pro Jahr.

Donnerstag, 16. Juni 2011

Die Hüttenkäse-Revolte und die Neue Weltordnung

"Hüttenkäse den Hütten, Krieg den Glaspalästen!" möchte man rufen, angesichts des Hüttenkäse-Boykott-Aufrufes israelischer Netizens und realer Konsumenten, über den die Jerusalem Post berichtet. "Cottage Cheese" ist in Israel offenbar ein Hauptbestandteil des israelischen Frühstücks und war in den letzten beiden Jahren um 35% teurer geworden (auf 8 Schekel, ca. € 1,65 pro 250 Gramm). Daraufhin enstand eine Bewegung, die ihren Ursprung bei Facebook hatte, die im Endeffekt zu einem wütenden Austausch zwischen Tzipi Livni und Benjamin Netanjahu führte:

"The cottage cheese boycott is a protest against injustice, against the social gaps that have flourished under your watch," opposition leader Tzipi Livni told Netanyahu as the cottage debate raged for more than an hour in the Knesset."(AFP)

Die Internetaktivisten planen nun angeblich alle zwei Wochen abwechselnde Produkte zu boykottieren. Das wiederum eröffnet ungeahnte Kooperationsmöglichkeiten mit denjenigen Bürgern, die beim evangelischen Kirchentag 2011 Flyer verteilt haben, auf denen ebenfalls zum Boykott israelischer Produkte aufgerufen wurde, wie der Dresdner FPD-Lokalpolitiker "Lohmy" empört bloggt:

"Keine Geschmackssache, sondern ganz und gar geschmacklos finde ich die Tatsache, dass auf dem Kirchentag völlig unbehelligt und unter aller Augen der beiliegende Flyer mit einseitiger antiisraelischer Hetze und einem Boykottaufruf Israelischer Produkte verteilt werden konnte."

Philo- und antisemitische Boykottierer von Produkten israelischer Herkunft könnten dank Internet ihre Boykotte konzentrieren und fokussieren. Ich muß in diesem Zusammenhang übrigens gestehen, daß ich leicht beunruhigt bin. Ein "Antisemitischer Skandal" in Deutschland, beim Kirchentag, und der Nr. 1 Treffer für "evangelischer kirchentag 2011 israel boykott" bei Google ist "Lohmy" Lohmeyer?

Was ist denn mit den Anti-Anti-Semiten los? Keine Schlagzeilen, Rücktrittsforderungen? Einfach ignorieren?

Na endlich.

Dann können wir ja mit der wichtigsten Anekdote zum Kirchentag abschließen:


Angela Merkerl erklärt, daß man eben in einer Neuen Weltordnung Rechte und Souvernität wird abgeben müssen:





PS:

Ein leider zeitloses Video zu diesem Thema:

Top Ten Signs Your Country May Be Going Fascist



Griechenland kann Währung seiner Staatsschulden ändern!

Bisher war ich bzgl. eines Ausscheidens Griechenlands aus der Eurozone eher kritisch.
Die Schulden, die Griechenland aufgenommen hat, wurden nämlich in Euro emittiert. Also würde bei einer Rückkehr Griechenlands zur Drachme der Schuldenberg in Euro weiterhin bestehen. Eine Abwertung der Drachme hätte keine Reduzierung der Schuldenlast zur Folge. Im Endeffekt ist diese Situation also identisch mit einer Verschuldung in Fremdwährung.
(Ähnliches hatte Island in den Abgrund gerissen, da sich Island in US-Dollar und Euro verschuldet hatte. Heimische Währung war und ist jedoch die Isländische Krone.)

Nun: ganz nebenbei erfahre ich heute, dass ich mich gewaltig getäuscht habe! So ist nämlich in der ZEIT Folgendes zu lesen:

"Griechenland hat im Vergleich zu früheren Problemschuldnern einen gewichtigen Vorteil: Rund 95 Prozent der griechischen Staatsanleihen wurden nach griechischem Recht emittiert. Das griechische Parlament hat deshalb die Möglichkeit, die Währung der Staatsanleihen per Gesetz zu ändern."

Wow; das ist ein Hammer! Und zwar ein Hammer, der uns bisher vorenthalten wurde. Da kann ich den Griechen den sofortigen Austritt aus dem Euro nur wärmstens an's Herz legen:
Drachme wieder einführen, Euro-Schulden in Drachme umrubeln und dann abwerten.
Et voilà: der internationalen Finanzmafia ein Schnippchen geschlagen.

@ Lulzsec

Laut eigener Aussage definieren sie sich als: " the concentrated success of 2005 /b/ ".
"Lulz" bzw " Doing it for the LULZ " bedeutet nicht das unschuldige Lachen, sondern die Diabolische Schadenfreude, jemanden ein Bein zu stellen und ihn auslachen wenn er mit blutiger Nase aufsteht.
Ihre Absicht ist Chaos und Schadenfreude. Deswegen bekommen alle ihr Fett weg.
Ob dahinter eine (Eliten)-Regierungsoperation steht, die dadurch Internet-Regularien (=Zensur) propagieren will ist nicht auszuschließen. Es kann auch sein das die Eliten die ganzer Aufregung für sich nutzen und Sicherheit gegen Freiheit getauscht wird. Dadurch hätte sich LulzSec auf lange Sicht hin selber ins Bein geschossen.
Eines ist auf jeden Fall nicht von der Hand zu weisen, das sie die Langweilige See des Informations-Ozeans mit ihrem Lulzboat ordentlich aufmischen und in "ihren" Abenteuerspielplatz verwandelt haben.

ARRRRRRRRRR!


Nachtrag:

Lulzsec mag Bitcoins, und wer mag, kann ihnen sogar Bitcoins Spenden. Als Reaktion auf die SONY Hacks haben sie anscheinend einen Bitcoinwert erhalten der 7200$ Entspricht.



Mittwoch, 15. Juni 2011

The Stock Market has turned Socialist

"But why is there no fear?

I think it all comes down to 3 letter words. Mom, Dad, Fed, IMF, and ECB. Children know that their parents are there for them, to take care of them, and to make them safe. At the first sound of thunder, a child will look for their parent and take comfort in their arms. Little children don’t necessarily know why, they just know that mom and dad will be there for them and will make them feel better. The market must have that same faith in the Fed, IMF, and ECB. Whenever the data gets bad, the market ‘knows’ that one of these entities will be there for them. Maybe it is QE3 instead of warm milk, but these entities will be there to support them."

Dienstag, 14. Juni 2011

The Philosophy of Liberty: Plunder

The Philosophy of Liberty: Property

ef-Online über die CNN-Debatte

Robert Grözinger bloggt über den ersten Schlagabtausch der potentiellen republikanischen Kandidaten:

http://ef-magazin.de/2011/06/14/3040-us-praesidentenwahl-ron-paul-gewinnt-immer

 
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