Dienstag, 30. Juni 2009

Matt Taibbi and the Internet versus Goldman Sachs

Wir hatten kürzlich darüber berichtet, wie Matt Taibbi vom Rolling Stone Magazine die "Große Amerikanische Blasenmaschine" Goldman Sachs als zentrale Figur im großen Spiel ums große Geld portraitierte. Eine Dame im Schach, sozusagen. Nun antwortet er auf seinem Blog auf die ersten Reaktionen. In seiner Replik erwähnt er unter anderem, daß er Goldman durchaus im Vorfeld Gelegenheit gegeben hatte Stellung zu nehmen. Ganz im Sinne von "audiatur est altera pars". Taibbi hatte dafür einfache Fragen formuliert. Die Reaktion von Goldman ist bezeichnend:

"I intentionally put a lot of yes/no questions on that list. If the underlying thinking behind any of those questions was faulty, it would have been easy enough for them to say so and to educate us as to the truth. Instead, here is the response that we got:

Your questions are couched in such a way that presupposes the conclusions and suggests the people you spoke with have an agenda or do not fully understand the issues.”

You have to have swallowed half a lifetime of carefully-worded p.r. statements to see the message written between the lines here. That this is a non-denial denial is obvious, but what’s more notable here is that they didn’t stop with just a flat “no comment,” which they easily could have done. No, they had to go a little further than that and — and this is pure Goldman, just outstanding stuff — make it clear that both I and my sources are simply not as smart as they are and don’t understand what we’re talking about. So the rough translation here is, “No comment, but if you were as smart as us, you wouldn’t be asking these questions.”

Matt, you`ll never blog alone.

Faust und Fiat Money

In der FAZ findet sich ein interessantes Interview mit Josef Ackermann von der Deutschen Bank und seinem Doktorvater Hans Christoph Binswanger. Letzterer hat Goethes Faust ökonomisch interpretiert. Hier dürfte wohl vor allem Faust II gemeint sein. Die Ausführungen erinnern mich an eine Bemerkung aus "Das Silberkomplott" von Reinhard Deutsch, in der das Wissen um die Geldschöpfung als wahres Geheimnis des Freimaurertums bezeichnet wurde:


FAZ:
Was ist die zentrale These Ihrer „Faust“-Interpretation?

Binswanger:
In der Ursage ist Faust ein Alchemist. Meine These ist, dass Goethe die moderne Wirtschaft, in der die Papiergeldschöpfung eine zentrale Rolle spielt, als eine Fortsetzung der Alchemie mit anderen Mitteln darstellt, dass die Papiergeldschöpfung einen gewissen magischen Charakter hat.

FAZ:
Zauberei?

Binswanger:
Ja. Kennzeichen der Magie ist, dass etwas mühelos, ohne Einsatz geschieht, und das sehr schnell und praktisch unbegrenzt. Denken Sie an den Zauberer, der im Handumdrehen eine schier endlose Zahl von Tüchern aus seinem Ärmel zieht. Statt aus Blei Gold zu machen, wird in der modernen Wirtschaft Papier zu Geld. Diese Papiergeldschöpfung geht in der modernen Wirtschaft in eine Wertschöpfung ohne natürliche Grenze über. In seiner Wette mit Mephistopheles setzt Faust die Zeit aufs Spiel. Die Zeit soll ihm verlorengehen, wenn er „den höchsten Augenblick“ erreicht. Den erreicht Faust, als er meint, dauerhaftes Wirtschaftswachstum, unbegrenzte Wohlstandsmehrung verwirklicht zu haben. Das ist der rote Faden, der sich durch die gesamte Tragödie zieht.

Freitag, 26. Juni 2009

Break the Matrix: Rand Paul und G.E. Griffin


TakeBackTV with guest Dr Rand Paul



TakeBackTV with guest G. Edward Griffin


COMEX: Wo ist das Gold?

Die amerikanische Online-Zeitung Huffington Post, die laut Wikipedia von Spiegel Online "die wichtigsten Informationsquelle für Millionen von US-Amerikanern und das einflussreichste Alternativmedium der USA.[5]" genannt wird, geht der Frage "Where`s the Gold?" nach. Der Autor berichtet über die stetig wachsenden Zweifel an der Lieferfähigkeit der Terminwarenbörse Comex hinsichtlich Gold und Silber. Meines Wissens ist die "HuffPo" mit diesem Artikel auch das erste "Mainstream-Medium", das die Vermutung aufgreift, daß die Deutsche Bank im April 2009 durch die Goldverkäufe der EZB vor einem Lieferausfall gerettet wurde.


Die Schlußfolgerungen aus dem Artikel sind spannend:


What does it all mean?
First, there are indications that the seller side of futures contracts (such as Deutsche Bank in April) are having a difficult time making good on their commitments. Second, the information reported by the Comex regarding physical inflows and outflows is looking more and more like a convenient fiction. Third, there is some doubt as to whether there is gold in inventory -- as there absolutely should be -- to match existing warehouse receipts. Fourth, the Comex warehouse is one of the most secure forms of gold investment in the world. If they can't be trusted, what does that say about ETFs, pooled accounts, futures, forwards, options, and all the other forms of "paper gold" out there? Fifth, if it becomes clearer that there is no physical supply to meet physical demand, the dollar price of gold could go much higher.

Donnerstag, 25. Juni 2009

Goldman Sachs - Die große amerikanische Blasenmaschine

Der vorzügliche amerikanische Finanzblog Zero Hedge, der das Treiben der Big Boys an der Wall-Street beobachtet und entlarvt, hat einen extrem lesenswerten Artikel aus dem Rolling Stone Magazine verlinkt:
Die Story beleuchtet die Geschichte von Government Sucks....äh...Goldman Sachs seit der Großen Depression über die Internet-Manie der späten 90er bis in die Gegenwart. Die nächste Sau, die diesmal mit Hilfe von Barack Obama durch`s Dorf getrieben werden soll, trägt offenbar ein grünes Halsband und hört auf den Namen "Cap and Trade" (Emissionshandel). Mit an Bord: Al Gore und natürlich Goldman Sachs.
Wiedereinmal werden die Big Boys aus Top-Mitgliedern der US-Regierung und der Wall-Street-Mafia einen grundsätzlich interessanten marktwirtschaftlichen Ansatz in Verruf bringen. Ich kann den "Linken" ihre Marktskepsis wirklich nicht verdenken. Umso wichtiger ist (wahrhaft) kapitalistische Kritik an diesen elitären Systemprofiteuren.

Mittwoch, 24. Juni 2009

Die Pasdaran: Der unaufhaltsame Aufstieg zur Macht

Zur Iran-Krise fühle ich mich nicht kompetent genug, um etwas sinnvolles beizutragen, weswegen ich umso lieber diesen hervorragenden Blogeintrag verlinke (Hattip Gelbes Forum!):

Die Pasdaran: Der unaufhaltsame Aufstieg zur Macht

Es werde Geld - Fiat Money

Das fundamentale Wesen des "Geldes" allgemeingültig auszuformulieren ist vielleicht deswegen unmöglich, weil die Wahrnehmung und Vorstellung von "Geld" per se eine subjektive Komponente enthält. Bei der großen Mehrheit der Menschen dürfte diese subjektive (wenn auch vielleicht nicht theoretisch begründete) Vorstellung jedoch spontan sehr ähnlich sein. Das Problem liegt aber nun darin, daß das, was wir heute als "Geld" umlaufen und "gelten" lassen, nichts mit dem zu tun hat, was Otto Normalbürger sich "aus dem Bauch heraus" unter "Geld" vorstellen würde. Ich bin davon überzeugt, daß "die Mehrheit" eigentlich sehr offen für marktkonformes Geld wäre - bei allen Nachteilen, die es unzweifelhaft gegenüber dem hyper-staatlichen (z.B. Euro) Monopolgeld hätte. Ein freies edelmetalgedecktes Geld (durchaus ebenso digital abgebildet) wäre für meine Begriffe durchaus konkurrenzfähig. Banken könnten problemlos verschiedene Sorten anbieten. Es gäbe auf Sichtguthaben z.B. keine Zinsen, warum auch, aber man könnte es durchaus gestaffelt längerfristig verleihen. Es gäbe vermutlich ebensowenig den idealen "Geldprovider", wie es einen idealen Internetprovider in der Realität gibt, aber es wäre eine (spontane!) Geldordnung, in der für jedermann der Unterschied zwischen Geld, gesetzlichem Zahlungsmittel, Giralgeld, Zentralbankgeld, Wechsel, Zahlungsansprüchen etc. begreifbar zu machen wäre.
Das Handelsblatt greift das Thema heute in einem bemerkenswerten Essay auf, auch wenn es nicht zum selben Schluß kommt und dem Staat eine wichtigere Rolle beimessen will:
Entscheidend ist das Kartell zu brechen, das Staatsmacht und Privatbanken geschmiedet haben. Beide Seiten gehören geschwächt.
Auch historisch gesehen ist der Artikel übrigens höchst bemerkenswert. Er beweist in meinen Augen klar, wie wichtig es im Bereich des Geldwesens für den Bürger ist, die wichtigen Akteure unter "verschwörungsskeptischer" Beobachtung zu behalten. Ich bin felsenfest davon überzeugt, daß es auch heute moderne Fugger und Medicis gibt:
"Wer in diesem Geschäft erfolgreich sein wollte, musste mächtig sein, in gewissem Sinne so mächtig wie ein absolutistischer Herrscher. Dazu gehörte vor allem, ein internationales Netzwerk verlässlicher Kontakte und Dependancen....Das Geheimnis hinter der Macht der Bankiers haben die Ökonomen Mauricio Drelichman und Hans-Joachim Voth jüngst anhand historischer Dokumente entschlüsselt: Durch gemeinsame Kreditvergabe in Syndikaten, durch Heiraten zwischen den Bankiersfamilien und den Austausch von Sicherheiten hatten die Bankiersfamilien ein dichtes, internationales Netzwerk geknüpft, aus dem keiner ausscheren konnte."

Georg Schramm über die FED

Er zitiert sogar Woodrow Wilson und Charles Lindbergh!

Montag, 22. Juni 2009

Stock Shock: Ungedeckte Leerverkäufe

In den USA behandelt eine neue Dokumentation namens "Stock Shock: The Shortselling of the American Dream" (etwa: "Aktienschock: der Leerverkauf des amerikanischen Traums") das Thema der ungedeckten Wertpapier-Leerverkäufe, das wir hier schon mehrfach thematisiert haben. In der Doku wird das Schicksal von "Sirius XM Radio" beleuchtet. Jim Puplava von Financialsense.com hat ein ausführliches Interview mit der Regisseurin und einer Aktienmarktexpertin, die im Film mitgewirkt hat, geführt und auf seine Website gestellt. Das Ausmaß dieser Machenschaften ist ebenso grotesk wie die mediale Nichtbeachtung des Themas. Im Interview wird erwähnt, daß Europa noch stärker betroffen sein soll, als die USA, was mir eigentlich unvorstellbar erscheint. Immerhin haben wir in Europa unabhängige Aufsichtsbehörden, während die DTTC in den USA den Unternehmen gehört, die sie beaufsichtigen soll (Ähnlichkeiten zur Federal Reserve drängen sich auf...). Letzteres halte ich zwar nicht für grundsätzlich falsch, aber wenn die Verflechtungen wie in den USA so dicht sind, daß auch die Finanzmedien offenbar bei der Kontrollfunktion versagen, wird die Lage bedenklich. Am 19.06.2009 hat übrigens die Internationale Vereinigung der Wertpapieraufsichtsbehörden IOSCO eine Empfehlungsliste für die Regulierung von Leerverkäufen publiziert. Die dort aufgeführten 4 Grundprinzipien sind an Banalität eigentlich nicht zu überbieten und man sollte meinen, daß sowas selbstverständlich bereits praktiziert wird (z.B. die konsequente Überwachung von Lieferverpflichtungen für leerverkaufte Wertpapiere, da genau hier das "ungedeckte" (naked) Leerverkaufen ansetzt).
Hier ist der Trailer zu "Stock Shock":

Freitag, 19. Juni 2009

Piloten im Blindflug

Mohamed El-Erian, Chef vom weltgrößten Bondsmanager PIMCO (Allianz Konzern), erwartet laut einem Interview für die Financial Times "heftige Kurseinbrüche" an den Weltbörsen.
Hübsch formuliert ist seine Einschätzung zu den staatlichen Rettungsaktionen:

FTD:
Wie bewerten Sie die bisherigen Rettungsmaßnahmen der Regierungen?

El-Erian:
Wir sind wie Passagiere in einem Flugzeug, das durch einen schweren Sturm fliegt. Wir können die Piloten nicht sehen, die Tür zum Cockpit ist geschlossen. Im Geiste erwarten wir, dass sie die Maschine mit traumhafter Sicherheit landen werden.
Wenn man aber die Tür aufmachen würde, wären wir entsetzt von dem, was wir sehen: Die Piloten hämmern auf ihren Instrumenten herum, weil diese Werte anzeigen, die sie nicht nachvollziehen können. Wie erklärt man sich den Kollaps des deutschen Maschinenbaus? Wie können die chinesischen Exporte um die Hälfte einbrechen? Warum haben US-Unternehmen seit Ende 2007 rund fünf Millionen Stellen gestrichen? Die Piloten schauen ins Handbuch, aber da steht nichts. Wir erleben derzeit eine Politik der Experimente.

Mittwoch, 17. Juni 2009

Hochfrequenztrading - the New World Order

Willkommen in der Matrix der Märkte:

http://zerohedge.blogspot.com/2009/06/observations-on-high-frequency-trading.html

"Our equity market is being controlled by machines that are nothing more than two bit, SOES bandits. They cloak themselves under the mantra of liquidity providers but they are really just locusts and are feeding off the equity market until it doesn’t suit them anymore. Once their profit margins are squeezed to almost zero, they are likely just to move on to a new market. But what damage would they have done? We will be left with a shell of a market that is used to being led around by computers. Real people and real capital are a scarce resource in today’s market."

"Unser Aktienmarkt wird durch Maschinen kontrolliert, die nichts weiter als diebische 2-Bit-SOES sind. Sie verstecken sich hinter dem Mantra der Liquiditätsbereitsteller, aber sie sind in Wirklichkeit nur Heuschrecken, die den Aktienmarkt abgrasen bis sie es sich anders überlegen. Wenn ihre Grenzgewinnchancen bis auf Null ausgequetscht sind, bewegen sie sich einfach in einen neuen Markt weiter. Aber welchen Schaden werden sie angerichtet haben? Wir werden mit der Karkasse eines Marktes zurückgelassen, der dazu benutzt wird um von Computern an der Nase herumgeführt zu werden. Echte Menschen und echtes Kapital sind eine knappe Ressource in den Märkten von heute."


Dieses Zitat stammt aus dem Blog eines professionelle US-Aktienbrokerhauses. Der Autor berichtet von einem Roundtable mit zwei Brokern, die Zugang zu sogenannten Hochfrequenztradingmaschinen (High-Frequency-Traders -HFTs) haben. Überschrift der Sitzung: "“High Frequency Trading: The New World Order”. Diese "Small Order Execution Systems (SOES)" (die "Wächter" der Matrix, elektronische Heuschrecken) kontrollieren inzwischen 60% des täglichen US-Aktienmarktvolumens. Leider sind sie launisch und süchtig nach den illegitimen Gewinnen, die die Protegierung durch US-Elite-Netzwerke ermöglicht. Daher springen sie von Markt zu Markt, sobald sie einen "abegrast" haben.

Immer mittendrin statt nur dabei: Goldman Sachs

BRICht der Dollar-Standard?

Die sogenannten BRIC-Staaten Brasilien, Rußland, Indien und China haben ein Gipfeltreffen im russischen Jekaterinenburg veranstaltet. Bei CNBC Europe lief heute morgen im Ticker über den Bildschirm, daß das Thema "US-Dollar" ausgespart worden sei. Der schweizer Tagesanzeiger hat offenbar einen anderen Eindruck gewonnen:

Freitag, 12. Juni 2009

Neues Infokrieg-Webradio

Alex Benesch meldet sich aus Panama und adressiert dieses Mal vor allem das offenbar recht weite Feld "Esoterik" (was es nicht alles gibt...).

http://infokrieg.tv/webradio_archiv.html

Themen der Sendung:

Zielscheibe Infokrieg:
Was der temporäre Abstand von Deutschland verdeutlicht

Esoterik: Psychologische Kriegsführung zur Lähmung des Widerstandes
Jan van Helsing
Esoteric Agenda
Zeitgeist Addendum
Anthroposophie/Theosophie
Okkultismus im Biolandbau

Infokrieg über Infokrieg
Wachstum oder Untergang

Fürstentum Germania
Wie drei abgehobene Opportunisten mit ihrem Presseagenten Jo Conrad die Bewegung für die Souveränität Deutschlands sabotieren

Germanische Neue Medizin
Realitätscheck: GNM = Esoterischer Humbug

Mittwoch, 10. Juni 2009

Plunge Protection Team wieder am Werk?

Im Beitrag "Die Unsichtbare Last-Minute-Hand des Marktes" hatte ich auf den ungewöhnlichen Kursverlauf bei den S&P 500 berichtet. Steffen Hauptmann, Fondsmanager des Aktienfonds Galiplan Aktien Global geht in seinem aktuellen Monatsbericht darauf ein:


"Zuletzt haben wir das am 29. Mai und am 3. Juni jeweils kurz vor Börsenschluss gesehen. Am 29. Mai beispielsweise drohte der Markt zum wiederholten Male an der 200-Tage-Linie abzuprallen und nach unten zu drehen. Für technische Analysten wäre dieses Scheitern ein klares Verkaufssignal gewesen. Da der Markt ohnehin sehr lange ohne jede Korrektur gelaufen war, wäre eine größere Abwärtsbewegung durchaus normal gewesen. Aber dann kam nur wenige Minuten vor Börsenschluss eine unlimitierte Order über 5.000 S&P500-Futures in
den Markt und katapultierte diesen innerhalb von Sekunden 1,5% nach oben und über die 200-Tage-Linie. Der Wert dieser Order lag bei fast 250 Millionen USDollar! Es ist schwer vorstellbar, dass ein institutioneller Anleger seine Orders derart kursbeeinflussend in den Markt stellt. Normalerweise würde man solch eine Order gleichmäßig über den Tag verteilt und damit kursschonend in den Markt bringen
".


Im verlinkten Bericht behandelt Hauptmann das Thema etwas ausführlicher. Die Frage bleibt: kaufen großen Adressen der (Bärenmarkt-)Rallye hinterher oder ist das berühmt-berüchtigte "Plunge Protection Team" der US-Regierung wieder am Werk?
Hauptmanns Fazit kann ich mich nur anschließen:


"Wenn es keine Manipulationen sind, dann sind es zumindest außergewöhnlich verrückte Zeiten."

Geld, Gold, Gesetze: Der ewige Antikapitalismus

Der ewige Antikapitalismus
Vortrag bei den 6. Karlsruher Verfassungsgesprächen der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit am 5. Juni 2009

Carlos A. Gebauer

Die internationalen Turbulenzen der jüngsten Vergangenheit, die wir gemeinhin als „Finanzkrise“ bezeichnen, haben bestimmte Sprachregelungen für den öffentlichen Diskurs hervorgebracht. Zu diesen Sprachregelungen gehört nicht nur, von einem „Scheitern der Deregulierung“ zu sprechen oder über „wildgewordene Märkte“ zu philosophieren. Für das meist als „Marktversagen“ titulierte Geschehen werden in aller Regel „Banker“, gerne aber auch „Neoliberale“, verantwortlich gemacht, die die Welt mit ihrer „Gier“ und mit ihren „Spekulationen“ an den Börsen und mit ihren Profitinteressen an den Rand des Abgrundes geführt haben....

http://ef-magazin.de/2009/06/06/1250-geld-gold-gesetze-der-ewige-antikapitalismus

Montag, 8. Juni 2009

China bietet den USA den monetären Schierlingsbecher

Reuters.com hat Sonntag eine interessante Meldung gebracht:



"A top Chinese banker on Sunday called on the U.S. government and the World Bank to sell yuan-denominated bonds in Hong Kong and Shanghai to encourage the development of debt markets in those centers and to promote the yuan as a major international currency."



Der US-amerikanische Finanzmarktblogger Karl Denninger kommentiert das so:




"Baloney.
The intent of such a sale would be to make The United States subservient to China and its currency.
This, by the way, is how both Weimar Germany and Argentina were forced into hyperinflation.
See, if your currency declines when you have issued debt in a foreign currency then the principal value of that loan has just gone up. This in turn causes your credit rating to decline (your debt-to-income goes up) which in turn forces your currency lower, which makes the principal value go up again, which.....
Got it? Good. This is called a "death spiral" and is how you destroy a nation's economy, right before you come in and destroy its government - either politically or, in the extreme case, with guns, soldiers and, nowdays, nuclear weapons.
Gee, you don't think that a nation that is a "currency manipulator" might force such a spiral to initiate once they have suckered us into selling RMB-denominated debt, do you?
Such a step as selling RMB-denominated debt would be suicidal for The United States, and as such my answer - and that of our government - to China is and must be best and most-simply expressed in the following image
:":





PS:

Wirklich schade, daß es politisch inkorrekt ist, der Weimarer Spur nachzugehen...Über Geldkriege spricht man nicht.

Mittwoch, 3. Juni 2009

US-Lebensversicherung kauft Gold

Bloomberg meldet, daß der drittgrößte US-Lebensversicherer Northwestern Mutual Life zum ersten Mal in seiner 152-jährigen Geschichte Gold gekauft hat. Bislang belaufen sich die Käufe auf einen Gegenwert von 400 Millionen USD. Der Vorstandsvorsitzende Edward Zore erklärte bei einer Pressekonferenz, daß "Gold einfach Sinn zu machen scheint, es ist ein Wertaufbewahrungsmittel". "Das Abwärtsrisiko ist begrenzt, aber das Aufwärtspotential enorm", sagte Zore. "Wir haben Aktien im Portfolio, die 95% an Wert verloren haben. Gold wird nicht auf $ 90 fallen."
Anmerkung: "zum ersten Mal in der 152-jährigen Geschichte" ist ein wenig irreführend, denn vor 152 Jahren war Gold gleich Geld.

Hasta la Vista, California!

Wenn sogar ein Politiker in drastischen Tönen vom "Tag der Abrechnung" spricht und offenbart, daß "unser Geldbeutel leer, unsere Bank geschlossen und unsere Kreditlinie ausgetrocknet ist", dann ist das ein ganz schlechtes Zeichen für die Volkswirtschaft, über die er berichtet, auch wenn es ein ehemaliger Action-Held mit Sinn für Pathos ist. Arnold Schwarzenegger, Gouverneur von Kalifornien (nach Bruttoinlandsprodukt ein G7-"Staat"), hat am Montag die obengenannten Worte gefunden, um die Lage seines Bundesstaates zu beschreiben.
Mish Shedlock zitiert zusätzlich noch den Vorstandsvorsitzenden der Großbank Wells Fargo:


“The state of California is in financial ruin,” Stumpf told those attending a statewide microfinance lenders’ conference at Stanford University. “The budget deficit in California is staggering.”

Dienstag, 2. Juni 2009

Da lachen ja die Chinesen

Tim Geithner war an seiner alten Uni in Peking und referierte über die Sicherheit der chinesischen Dollar-Reserven. Reuters protokolliert die Reaktion:


"Chinese assets are very safe," Geithner said in response to a question after a speech at Peking University, where he studied Chinese as a student in the 1980s.
His answer drew loud laughter from his student audience, reflecting scepticism in China about the wisdom of a developing country accumulating a vast stockpile of foreign reserves instead of spending the money to raise living standards at home
."


Vielleicht hat er nur einen drolligen Akzent...

 
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