Mittwoch, 7. November 2012

"Watch for Market Dislocations"

Einer meiner Lieblingsanalysten, der freischaffende Unternehmer und Blogger Karl Denninger, gibt einen faszinierenden Einblick in seine Einschätzungen zu Themen wie dem US-Gesundheitssystem ("Medicare"), dem US-Immobilienmarkt, dem Thema Inflation versus Deflation, Aktien etc...

Casey Resarch hat das Video freundlicherweise nach dem Ablauf von ein paar Monaten freigegeben:

 

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ein sehr interessantes Interview! Auch wenn ich am Ende nicht mehr ganz folgen kann...

Denninger geht offenbar von einer "Deflation" aus, wenn er anspricht dass Gold auf 200 Dollar sinkt und die Häuserpreise um 90% sinken.
Klar, in dem nächsten wirtschaftlichen Schock werden die Preise wieder fallen und die Geldmenge wird sich zusammenziehen. Die allermeisten Menschen werden aber auch dann noch immer den keynesianischen Gedanken anhängen und einen noch stärkeren Staat fordern der noch stärker eingreift. Ich könnte mir vorstellen dass die Aktienmärkte beim nächsten Mal ebenso um 50% einbrechen, wie eben Ende 2007 bis Anfang 2009. Aber ein totaler Zusammenbruch wird doch von der Zentralbank nie zugelassen. Zumindest kein Zusammenbruch wie 1929 bis 1932, denn das wäre nach Mainstream-Meinung schlecht.

Ich glaube, eine so große Kontraktion, wie Denniger sie beschreibt, kommt noch. Aber ich glaube auch: so weit sind wir noch nicht. Noch haben Zentralbanken genug Feuerkraft, genug Unterstützung von den Politikern und genug Rückendeckung von der breiten Masse der Bevölkerung, v.a. wenn es hart auf hart kommt. Und ich glaube, nach dem nächsten großen Rücksetzer der Wirtschaft werden wir Maßnahmen der Zentralbanken sehen, dagegen sieht die Dicke Bertha und QE1-3 alt aus.

Anyway, ich werde mir Denninger's Buch zulegen. Vielleicht liege ich ja vollkommen daneben ;-)

Ben

PS: Ja, ich weiß dass man in diesem Blog dem Thema Inflation/Deflation agnostisch gegenübersteht… Vielleicht hätte ich mir meinen Kommentar verkneifen sollen. Aber ich will ja auch dass man weiß dass der Blog gelesen wird und die Leute sich darüber Gedanken machen ;-)

Fabio Bossi hat gesagt…

Hi Ben,

danke für den ausführlichen Kommentar! Bitte verkneif` Dir sowas nicht, mich interessiert das ja. Ich bin übrigens nicht aus Jux und Dollerei "agnostisch" in der Infla-Defla-Debatte, sondern hätte sehr gerne mehr Gewissheit (am liebsten vor allen anderen...).
Ich habe an Deinem Szenario auch nicht viel auszusetzen, ich kann Dir nur zB einen Blick nach Japan empfehlen, wo man jetzt bei QE 8 oder 9 ist und die BOJ sogar Aktien aufkauft. Mir geht es hautpsächlich darum, mich ein wenig von den "Hyperinflationisten" zu distanzieren, da ich die ersten nicht vor der Tür sehe und es außerdem sehr gefährlich sein kann, wenn man danach handelt und seine Ersparnisse entsprechend einseitig auf "Hyperinflation" ausrichtet. Als Finanzberater sehe ich das halt nicht nur auf der theoretischen Ebene.
Zu Denninger: ja, er erwartet eher ein Deleveraging. Das mit Gold bei 200USD war aber nur ein Beispiel, keine Prognose.

Beste Grüße!

Fabio

Fabio Bossi hat gesagt…

PS: Ist jetzt nicht wirklich wichtig, aber mich wundert trotzdem, wie sehr speziell Libertäre, die sonst staatlichen Bürokraten rein garnix zutrauen, ausgerechnet bei Zentralbänkern so zuversichtlich sind, dass die ihr Reflations-Ziel via planwirtschaftlicher Geldpolitik erreichen...

Anonym hat gesagt…

Hallo Fabio,

ich steh denjenigen, die auf kurz- bis mittelfristige Sicht von einer Hyperinflation ausgehen, auch eher skeptisch gegenüber. Im Moment steigt meiner Meinung nach einfach die Geldmenge nicht mehr stark genug (wenn ich mir z.B. die M3-Statistiken auf shadowstats.com ansehe oder die M3-Geldmenge auf den EZB-Veröffentlichungen). Diese Statistiken können sicher alle falsch sein, aber meiner Meinung nach ist der Vergleich mit 1923 übertrieben.
Ich finde die Analysen des verstorbenen Roland Baader ausgezeichnet, und der stand dem kurzfristigen Crack-Up-Boom Szenario von Smartinvestor auch skeptisch gegenüber: http://www.smartinvestor.de/pdf/SI-8-2010-Interview-Baader.pdf (auf Seite 28).

Aber ich glaube auch nicht dass es zu einem so großen Deleveraging wie 1929 kommt, weil auch die zuständigen Personen (Zentralbänker, Politiker) wenig Hemmungen haben dem entschlossen gegenüberzutreten.

Mein persönliches Szenario ist, dass es noch relativ lange so weiter gehen kann. Die Sowjetunion hat auch ewig durchgehalten und auch in deinem angesprochenen Japan geht’s schon lang so, und kann es noch viel länger gehen. Zu einem Problem und zu wirklichen Veränderungen wird es nur dann kommen, wenn die inneren Ungleichgewichte unerträglich groß geworden sind. Und offenbar ist es noch nicht der Fall. Aber diese Ungleichgewichte (Schere zwischen Arm und Reich, Förderung von unrentablen Unternehmen, Bevorzugung von gewissen Leuten, Schichten, Berufen, …) werden irgendwann einen kritischen Punkt erreichen, und wenn es so weit ist, dann werden die Zentralbanken beherzt inflationieren um die Bevölkerung kurzfristig zu beruhigen.

Ben

 
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