Aufmerksame Beobachter der goldorientierten Geldtheorien kennen sicherlich Prof. Antal Fekete, der kürzlich in München einen Vortrag mit dem spannenden Titel "Die tiefere Ursache der Großen Finanzkrise: Das Friedensdiktat von Versailles gehalten hat.
In einem Interview mit dem libertären schweizer "Daily-Bell" beantwortet er die Frage warum er, der Goldbefürworter, nicht von einer "Hyperinflation" des "Papierdollars" ausgeht:
http://www.thedailybell.com/374/Antal-Fekete-Real-Bills-Doctrine.html
http://www.thedailybell.com/374/Antal-Fekete-Real-Bills-Doctrine.html
"Daily Bell:
Can you expand on this issue? What makes you suggest that hyper-inflation is not in the cards?
Prof. Fekete: Producers will, of course, try to raise prices as the dollar is weakening further. However, people are not in the mood to spend. If they come into possession of money, they will use it to repay their debts. They have no savings to fall back on in case they lose their jobs. In the absence of buying, price increases will have to be rescinded (as they have been in the case of crude oil, for example) causing many a producer to go bankrupt.
There is a new factor that plays an important role, not present in previous episodes: the parallel existence of electronic dollars and Federal Reserve notes. Only a small portion, less than ten percent, is in the form of the latter; the rest is electronic money. People at home and abroad hoard only dollars that they can fold. It is physically impossible to print them fast enough to replace electronic dollars that the people, firms, institutions and foreign governments may decide to reject. The velocity of circulation of paper dollars is falling to zero while that of electronic dollars is rising beyond any limit. This splitting of the money supply into two components of divergent velocities spells deflation. The component with increasing velocity will have to be written off. The Fed is helpless as the hoarding of its notes assumes unheard of proportions."
Intellektuell kann ich seinen Ansatz nachvollziehen (außer diesen Satz: "People at home and abroad hoard only dollars that they can fold", was noch (!) schlicht unwahr ist), aber die reale Auswirkung bleibt in meinen Augen so "unberechenbar" und unprognostizierbar wie die genaue Art und der genaue Zeitpunkt eines "Crashs" des berühmten Sandhaufens, auf den konstant ein Sandkörnchen auf den anderen gestapelt wird.
Wie die "Masse", der (international-vernetzte!) "Markt" z.B. auf eine unterschiedliche Behandlung von "elektronischen" und "physichen" Papier-Dollar reagieren würde, kann kein Mensch vernünftig vorhersagen, meine ich. Ob die Menschen wirklich das Vertrauen in Regierungs"cash" (=Regierungsnettogeld statt Kreditgeld, also sowas wie physisches Zentralbankgeld) behalten, wenn da unterschieden wird, selbst wenn sie weiterhin Steuern darin entrichten und es als Monopolzahlungsmittel nutzen müßten?
Es könnte allerdings tatsächlich auch gehortet werden, bzw. zur Schuldentilgung verwendet werden, dann wäre das Banksystem wie wir es kennen aber zusammengebrochen.
So blöd es klingt und so mißmutig und sorgenvoll ich Goldbulle die zunehmend exponentielle Entwicklung der Gold/Government Creditmoney -Wechselkurse ansehe, so fällt mir bei aller Phantasie kein Szenario außer gewaltsamer Konfiskation ein, in der die Masse nicht auf jeden Fall Massen von Gold horten wollen würde.
Die Masse strömt in Gold, wenn für sie der "intrinsische Wert" von Gold ist, daß man wenigstens weiß was es ist (es messen kann) und viele andere Menschen auf der ganzen Welt es ähnlich wertschätzen. Da müßte schon der IWF oder eine neue "Weltbank" irgendwie die monetär-massenpsychologische Weltherrschaft (als absoluter Primus unter theoretisch "Pares") der FED übernehmen und sozusagen in der Mutter aller Bailouts eine Art Weltfinanzkommunismus ausrufen.
Lassen die Weltbürger im Zeitalter des Internet wirklich noch sowas mit sich machen?
Ich baue da zumindest auf die US-Amerikaner, es sei denn, es sind doch solche monetären Schafe wie die Deutschen, denn mit denen wäre das 100% machbar (denen muß man nur sagen, daß alles andere als Weltstaatsgeld "fascho" und "unsozial" ist).
Eines ist ja jedenfalls erreicht:
Selbst unter absoluten Experten herrscht schon auf der Definitionsebene (!) eine heillose Konfusion. Nicht nur, daß keine kollektive Lösung in Sicht ist, wir wissen kollektiv noch nicht einmal worüber wir überhaupt streiten, weil wir keine eindeutige Definition von "Geld" mehr haben (ohne Zusätze wie Kredit-, Bar-, Zentralbank-, M1-, M2-, M3- etc.), außer dem Befehl, daß die Regierungsnoten "Geld" zu sein haben.
Aber ich hege ja noch die Hoffnung (soweit bei solchen Szenarien dieses positiv konnotierte Wort überhaupt paßt), daß die Amerikaner sich wenigstens in so einer Situation auf ihre revolutionären Grundwerte besinnen und ´mal etwas vernünftiges mit ihren
ganzen Waffen machen.
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende
Fabio
PS: Apropos "Konfusion":
Prof. Fekete: Producers will, of course, try to raise prices as the dollar is weakening further. However, people are not in the mood to spend. If they come into possession of money, they will use it to repay their debts. They have no savings to fall back on in case they lose their jobs. In the absence of buying, price increases will have to be rescinded (as they have been in the case of crude oil, for example) causing many a producer to go bankrupt.
There is a new factor that plays an important role, not present in previous episodes: the parallel existence of electronic dollars and Federal Reserve notes. Only a small portion, less than ten percent, is in the form of the latter; the rest is electronic money. People at home and abroad hoard only dollars that they can fold. It is physically impossible to print them fast enough to replace electronic dollars that the people, firms, institutions and foreign governments may decide to reject. The velocity of circulation of paper dollars is falling to zero while that of electronic dollars is rising beyond any limit. This splitting of the money supply into two components of divergent velocities spells deflation. The component with increasing velocity will have to be written off. The Fed is helpless as the hoarding of its notes assumes unheard of proportions."
Intellektuell kann ich seinen Ansatz nachvollziehen (außer diesen Satz: "People at home and abroad hoard only dollars that they can fold", was noch (!) schlicht unwahr ist), aber die reale Auswirkung bleibt in meinen Augen so "unberechenbar" und unprognostizierbar wie die genaue Art und der genaue Zeitpunkt eines "Crashs" des berühmten Sandhaufens, auf den konstant ein Sandkörnchen auf den anderen gestapelt wird.
Wie die "Masse", der (international-vernetzte!) "Markt" z.B. auf eine unterschiedliche Behandlung von "elektronischen" und "physichen" Papier-Dollar reagieren würde, kann kein Mensch vernünftig vorhersagen, meine ich. Ob die Menschen wirklich das Vertrauen in Regierungs"cash" (=Regierungsnettogeld statt Kreditgeld, also sowas wie physisches Zentralbankgeld) behalten, wenn da unterschieden wird, selbst wenn sie weiterhin Steuern darin entrichten und es als Monopolzahlungsmittel nutzen müßten?
Es könnte allerdings tatsächlich auch gehortet werden, bzw. zur Schuldentilgung verwendet werden, dann wäre das Banksystem wie wir es kennen aber zusammengebrochen.
So blöd es klingt und so mißmutig und sorgenvoll ich Goldbulle die zunehmend exponentielle Entwicklung der Gold/Government Creditmoney -Wechselkurse ansehe, so fällt mir bei aller Phantasie kein Szenario außer gewaltsamer Konfiskation ein, in der die Masse nicht auf jeden Fall Massen von Gold horten wollen würde.
Die Masse strömt in Gold, wenn für sie der "intrinsische Wert" von Gold ist, daß man wenigstens weiß was es ist (es messen kann) und viele andere Menschen auf der ganzen Welt es ähnlich wertschätzen. Da müßte schon der IWF oder eine neue "Weltbank" irgendwie die monetär-massenpsychologische Weltherrschaft (als absoluter Primus unter theoretisch "Pares") der FED übernehmen und sozusagen in der Mutter aller Bailouts eine Art Weltfinanzkommunismus ausrufen.
Lassen die Weltbürger im Zeitalter des Internet wirklich noch sowas mit sich machen?
Ich baue da zumindest auf die US-Amerikaner, es sei denn, es sind doch solche monetären Schafe wie die Deutschen, denn mit denen wäre das 100% machbar (denen muß man nur sagen, daß alles andere als Weltstaatsgeld "fascho" und "unsozial" ist).
Eines ist ja jedenfalls erreicht:
Selbst unter absoluten Experten herrscht schon auf der Definitionsebene (!) eine heillose Konfusion. Nicht nur, daß keine kollektive Lösung in Sicht ist, wir wissen kollektiv noch nicht einmal worüber wir überhaupt streiten, weil wir keine eindeutige Definition von "Geld" mehr haben (ohne Zusätze wie Kredit-, Bar-, Zentralbank-, M1-, M2-, M3- etc.), außer dem Befehl, daß die Regierungsnoten "Geld" zu sein haben.
Aber ich hege ja noch die Hoffnung (soweit bei solchen Szenarien dieses positiv konnotierte Wort überhaupt paßt), daß die Amerikaner sich wenigstens in so einer Situation auf ihre revolutionären Grundwerte besinnen und ´mal etwas vernünftiges mit ihren
ganzen Waffen machen.
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende
Fabio
PS: Apropos "Konfusion":
Ist "Ordnung aus Chaos" nicht ein Freimaurer-Motto? Warum haben die braven Burschen nur so sehr ihre Finger im Geldsystem...sie wären mir ansonsten sowas von wurscht...
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