Freitag, 27. März 2009

Der Staat gibt sich damit quasi selbst seine Sicherheiten

Schön erklärt in der Süddeutschen:

"Abgesichert sind die Sparguthaben der Bürger nach einem dreistufigen Modell: Es gibt eine staatlich vorgeschriebene Grundsicherung, in die private Banken mit deutscher Bankzulassung einzahlen müssen. Diese sichert aber nur 90 Prozent der Einlagen eines Sparers ab, maximal 20.000 Euro.

Für jeden Betrag, der diese Grenze überschreitet, kommt bei den privaten Banken der Einlagensicherungsfonds auf, eine Art Feuerwehr-Topf für den Notfall. In diesen Topf zahlen die Banken Geld ein. Geht ein Institut pleite, werden die Sparer mit diesem Geld ausgezahlt. So die Theorie.

In der Praxis stellt sich die Frage: Wie viel Geld ist eigentlich im Topf? Eine Antwort bleibt der Bankenverband schuldig. Er hält die Summe geheim. Die deutsche Tochter der Pleitebank Lehman war ebenfalls Mitglied im Einlagensicherungsfonds. Vor allem institutionelle Anleger, also Kommunen, Firmen, Sozialversicherungsträger, hatten bei Lehman in Deutschland laut Schätzungen rund 6,5 Milliarden Euro angelegt, die nun entschädigt werden müssen.

Doch den Banken fehlt offenbar die Kraft, den Lehman-Brand mit eigenen Mitteln zu löschen: Der staatliche Bankenrettungsfonds Soffin musste Garantien für eine Anleihe stellen, die der Bankenverband ausgibt, um Geld für die Entschädigung einzusammeln.

Abnehmer der Anleihe sind die Mitgliedsbanken des Rettungsfonds - die wiederum hinterlegen die staatlich garantierten Anleihen als Sicherheit bei der Bundesbank, von der das Geld kommt. Der Staat gibt sich damit quasi selbst seine Sicherheiten."

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