Donnerstag, 4. November 2010

James Sassoon und "Stiftung X"

Wenn das alles Quatsch sein sollte, ist es der spannendste Unsinn, der jemals im britischen Parlament debattiert wurde. Laut unserem Baron James soll diese "Stiftung X" ja auch mit seinem Freund James Sassoon verhandelt haben. Der bestätigt das auch (BBC-Video; Minute 3h26). Sassoon wiederum stammt aus einer Familie, deren Geschichte aus der Feder des phantasiereichsten "Verschwörungstheoretikers" stammen könnte:

"Die Sassoons können ihre Ursprünge als „ibn Schoschon“ bis ins maurische Spanien des Spätmittelalters zurückführen. Nachdem in Folge der Reconquista die jüdische Bevölkerung zunehmender Repression durch die katholischen Machthaber ausgesetzt wurde, flohen sie im 16. Jahrhundert nach Bagdad.

Dort lebte die Familie gut 200 Jahre weitgehend unbehelligt, ehe es zu Beginn des 19. Jahrhunderts unter osmanischer Herrschaft auch dort zu Pogromen kam. 1833 floh David Sassoon mit seiner Familie zunächst nach Persien, kurz darauf schließlich nach Bombay. Dort gründete David das Handelshaus David Sassoon & Co., dessen Eigentümer bald zu einer erfolgreichen und angesehenen Kaufmannsfamilie aufstiegen. Einen Namen machten sie sich aber auch durch philanthropische Werke wie den Bau von Synagogen, Schulen und sozialen Einrichtungen.

Nach der Öffnung Chinas für den ausländischen Handel durch den Vertrag von Nanking 1842 wurde die Familie auch dort aktiv und brachte es, nicht zuletzt durch Opiumhandel, zu großem Reichtum.

Maßgeblich am Aufstieg waren neben David insbesondere seine beiden ältesten Söhne Albert Abdullah und Elias beteiligt. Ersterer führte das Erbe seines Vaters vor allem in Indien fort, siedelte in den 1870er Jahren nach England über und krönte seinen sozialen Aufstieg schließlich 1887 mit der Hochzeit seines Sohnes Edward Anthony mit der Baroness Aline Caroline aus dem Hause Rothschild. Elias indes wurde zum Stammvater des chinesischen Zweigs der Familie Sassoon. Heute leben Nachkommen der Dynastie vor allem in England und den USA"
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