http://www.lernzeit.de/sendung.phtml?detail=155292:
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Bislang unveröffentlichte Dokumente enthüllen darüber hinaus aber auch einen "Psychologischen Strategieplan für Deutschland". Der Plan war "top secret"; sein Deckname lautete "Pocketbook". Die Drahtzieher waren keine Politiker, sondern US-Agenten. Gesteuert und finanziert wurde die Kampagne von der CIA. Der US-Geheimdienst beeinflusste die deutsche Kulturszene, unterstützte Medien, baute die Gewerkschaften auf und bezahlte Politiker.
Thomas Braden, Ex-Abteilungschef der CIA, hat die Aktivitäten koordiniert. Im Rückblick beurteilt er die CIA-Finanzierung westdeutscher Politiker so: "Ich bin froh, dass die CIA unmoralisch war, denn wir hatten den Kalten Krieg zu gewinnen."
Mit Beginn des Kalten Krieges hatte die "Umerziehung der Deutschen" neben dem Aufbau der Demokratie noch einen weiteren Zweck zu erfüllen:
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Anfang der 50er Jahre wird eine "Kulturoffensive" gestartet. Zu ihrem Instrumentarium gehören auch die Amerika-Häuser, die in den westdeutschen Großstädten ein positives Bild der USA vermitteln sollen. Bibliotheken werden errichtet, belastete deutsche Künstler durch amerikanische oder internationale ersetzt. In Berlin findet im Juni 1950 der erste "Kongress für kulturelle Freiheit" statt. Er soll ein Forum für die demokratische, nichtkommunistische Linke in Europa sein.
Ziel ist es, die deutschen Nachkriegsintellektuellen ins westliche Lager einzubinden und langfristig den Neutralitätsgedanken innerhalb der SPD zu diskreditieren. Das Geld für den Kongress stammt von der CIA. Ebenso wie die Mittel für die Zeitschrift "Der Monat". Die "internationale Zeitschrift für Politik und geistiges Leben" wird über Nacht zum großen Kulturereignis - und zum schärfsten, intellektuellen Kritiker des Kommunismus.
Aber auch die amerikanischen Gewerkschaften übernehmen eine entscheidende Rolle in der Deutschlandpolitik der USA. Sie sollen die deutsche Arbeiterschaft kontrollieren, die nach Kriegsende zu 40 Prozent gewerkschaftlich organisiert ist - mit einem hohen Anteil von Kommunisten. Wieder ist es die CIA, die die Aktionen lenkt. CIA-Agenten gründen ein "Internationales Komitee für Freie Gewerkschaften", das den Aufbau freier unabhängiger Gewerkschaften in Westeuropa fördern soll.
Die amerikanischen Gewerkschaftsvertreter halten engen Kontakt zu verschiedenen Verlagshäusern, sponsern Veröffentlichungen und sind u.a. bei der Finanzierung einer Großdruckerei behilflich. So kommt es, dass wichtige außenpolitische Aktivitäten der USA nicht von der amerikanischen Regierung gelenkt werden.
Der Einfluss der CIA reicht bis in die Spitzen der deutschen Politik. Neben der selbstverständlichen Unterstützung konservativen Politiker wird über die Gewerkschaften auch auf die SPD-Führung Einfluss ausgeübt.
Thomas Braden: "Ich weiß, dass Willy Brandt Geld von der CIA erhalten hat. Und überhaupt war es so. Benötigte irgendein deutscher Politiker mit demokratischen Absichten Hilfe und Unterstützung gegen die Kommunisten, hätte ihm die CIA geholfen."
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Film von Joachim Schröder
Ein Beitrag vom WDR (1999)
Ich meine: Vielleicht sind Neutralität und Non-Interventionismus gar keine so üble Sache. Go Ron Paul!
Dienstag, 25. Dezember 2007
Germany - Made in USA // Wie US-Agenten Nachkriegsdeutschland steuerten
Eingestellt von Anonym um 15:08
Labels: Pocketbook
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