Donnerstag, 30. Oktober 2008

Politisches Ungeziefer

Auszüge aus dem Medienspiegel der Deutschen Botschaft Tel Aviv, 28.10.2008, Seite 5, zum Tod von Jörg Haider. Hervorhebungen durch Bavaria4RonPaul.


"Die Schande Österreichs

Das Lästern und die Gerüchte über die letzten Stunden im Leben des rechtsradikalen Führers Österreichs, Jörg Haider, lenken die Aufmerksamkeit in als auch außerhalb Österreichs völlig von der abscheulichen Wahrheit ab, die mit den Tod dieses gefährlichen Politikers ans Tageslicht trat.
Der Unfall, der das Leben des modernen Austro-Faschisten ein Ende setzte, enthüllt mehr über die Schande der österreichischen Gesellschaft als das Privatleben und die sexuellen Neigungen Haiders. Die hässlichen Schamteile Österreichs müssen im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses stehen, nicht die Frage, mit welchem seiner Liebhaber sich dieser Typ in seiner letzten Nacht gestritten oder anderweitig beschäftigt hat...

...Haider, weder zu Lebenszeiten noch im Tod, hat keine Versöhnung, keine Anerkennung und keinen Respekt verdient. Die Österreicher gingen schon viel zu viele
Kompromisse im Zusammenhang mit den faschistischen Verbrechern ein, die im Schoß ihres Landes wieder entstehen konnten. Es ist an der Zeit, dass sich dieses Land aufrichtig, offen, ernst und tiefgehend mit seiner verbrecherischen Vergangenheit und äußerst problematischen Gegenwart auseinandersetzt.

Und wenn Österreich dies nicht selbst bewerkstelligen kann, dann sollte die Welt es zu
dieser Auseinandersetzung zwingen
.

Österreich ist nicht „Sounds of Music“, Mozart, und Sachertorte, Österreich ist Adolf Hitler, Alois Brunner, Amon Göth, und Waldheim, Haider und Strache.

Es ist absurd, dass gerade in der Woche, in der fast die gesamte österreichische Führungsspitze beim Begräbnis eines politischen Ungeziefers antritt, dieses Land als temporäres Mitglied in den Sicherheitsrat aufgenommen wird.

Es sollte dort keinen Platz haben.

Noch erstaunlicher ist die Tatsache, dass die österreichischen Holocaustüberlebenden und ihre Nachkommen erst dieser Tage eine offizielle Mitteilung über die Entschädigungszahlungen erhielten, die sie jetzt endlich bekommen werden. Die meisten Entschädigungsklagen wurden zurückgewiesen.
Die fette und satte österreichische Nation, die sich am Raub und der Ermordung von Juden bereichert hat, hat schamlos alles getan, um den Opfern sogar die späte Gerechtigkeit vorzuenthalten.

Nicht mit Haider muss sich Österreich versöhnen, sondern mit seinen Juden. Aber sie interessieren Österreich nicht.
Diese Nation hat keinen Respekt und keine Anerkennung verdient.


Eldad Beck
------------------

Kommentar von Bavaria4RonPaul:

Herzlichen Glückwunsch, Herr Beck! Sie haben gerade ein paar österreichische Neo-Antisemiten geschaffen! Leute die dumm genug sind, von Ihnen auf Ihre Glaubensbrüder zu schließen, gibt es schließlich genug, auch bei uns, vor allem wenn man an dumpfe kollektivistische Triebe appelliert, so wie Sie!
Und Sie fühlen sich dann aufgrund deren Existenz berufen, auch uns überwältigender Mehrheit von nicht-jüdischen, nicht antisemitischen Menschen unglaublich auf die Nerven zu gehen und unsere Genervtheit wiederum als Zeichen von "Antisemitismus" zu interpretieren. Klasse! Was für ein schöner Teufelskreis!

Ich hoffe inständig, daß der ZKD (Zentralrat der Kärntner in Deutschland) bei der deutschen Botschaft in Israel gegen diese rassistische Hassrede protestiert.

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Der Schmutz der üblen Nachrede bleibt nicht am Beleidigten sondern am Beleidigenden hängen.

Unglaublich was man für unappetitlichen Unrat im schmutzigen Untergrund des Internets findet.

Anonym hat gesagt…

Mir platzt gleich der Kragen!
Die dürfen sich wirklich nicht wundern, dass sie als erste drankommen, wenns politische Systemwechsel gibt!

Anonym hat gesagt…

Ich bin mal wieder schockiert was alles auf diesem Planeten herumläuft und auch noch "gescheit" ist...

Jörg Haider war ein österreichischer Politiker, der es als EINZIGER immer wieder geschaft hat die Parteien, Koalitionen, whatever mit - wenn auch sehr provokanten - Vorschlägen aufzuwecken.
Das allerschlimmste ist allerdings: er hat Recht und wir (österreich) und auch Deutschland bewegen uns erneut auf ein gewaltiges Ausländerproblem zu, da kann sagen was und wer will. Besucht mal Salzburg oder Wien bei Nacht, sicher auch Berlin oder gar München. Da findet in den meisten touristisch nicht erschlossenen Stadtteilen fast nur noch Ausländer, meist ohne Arbeit, die sich von unserem Sozialsystem durchfüttern lassen.
Wie lange soll das noch gut gehen? Wann ist das Budget erschöpft?
Jörg Haider hatte dieses Problem erkannt, hat es beim Namen genannt und ist sofort von der Welt als Nazi abgestempelt worden....

WAKE UP!

Fabio Bossi hat gesagt…

Hi Anonym Nr. 2,

auch aus persönlichen biographischen Gründen kann ich mit dem Attribut "Ausländer" als Differenzierungsmerkmal nicht so sehr viele anfangen. Aus libertärer Sicht ist mir auch egal, ob das Sozialsystem von einem Deutschen oder einem "Ausländer" mißbraucht wird.
Ich habe mich bisher nicht besonders für Jörg Haider interessiert und er war mir auch nicht unbedingt extrem sympathisch. Allerdings hatte ich auch nix gegen ihn und ich finde es einfach eine Unverschämtheit, wie er posthum behandelt wird, zumal von einem Journalisten, der zuhause genug zu kritisieren hätte und der fürchterlich empört wäre, wenn ein Österreicher so über einen israelischen Staatsmann und die ganze isrealische Bevölkerung undifferenziert herzöge.
Ich will damit allerdings nicht sagen, daß ich Deine Meinung "intolerabel" finde oder so - ganz im Gegenteil. Es geht mir hier nur nicht darum, "Ausländer" zum Problem zu stilisieren, das sie in meinen Augen einfach nicht sind. Da sehen wir die Dinge einfach anders und ich muß das hier besonders betonen, weil es gehässige und dümmliche Personen gibt, die uns permanent in die "rechte Ecke" drängen möchten.

Soviel dazu.

Herzliche Grüsse

Fabio

 
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