Was mich schon länger umtreibt: über die FED ist ja mittlerweile eine Menge in Umlauf, aber wie funktioniert das bei uns? Mal heißt es, das sei im Prinzip das gleiche, andere behaupten, bei uns sei das alles aus irgendwelchen Konstruktionsgründen nicht ganz so übel wie in den USA. Ich glaub natürlich kein Wort ;-) Kennt jemand seriöse, ähnlich verständliche Informationsquellen, die sich speziell auf unsere Verhältnisse in Deutschland und Europa beziehen?
Rein formaljuristisch ist die EZB tatsächlich unabhängiger.
Die Fed gehört Privatbanken; die EZB gehört den Nationalen Zentralbanken des Eurosystems.
Die Nationalen Zentralbanken des Eurosystems sind in den meisten Fällen Körperschaften des öffentlichen Rechts. (Es gibt allerdings auch Ausnahmen: Die griechische Zentralbank bspw. ist eine AG und hat auch private Eigentümer.)
Es gibt ein nettes Bonmot: "Hinter der Federal Reserve Note steht nichts; hinter dem Euro nichts und niemand."
Das bedeutet, dass hinter dem Euro nicht einmal ein Staat steht, da es bislang keinen europäischen Superstaat gibt (Danke Irland!). Erst mit der Verabschiedung des Lissabon-Vertrages würde sich das ändern. Bis dahin kann das Euro-System jederzeit zerbrechen. (Hoffentlich bald!)
vielen Dank für die Erklärung. Übrigens ist ganz frisch beim ef-magazin online eine kritische Rezension von Robert Grözinger zu dem Film erschienen. Meine Frage bezog sich nur auf den ersten Teil mit der Analyse der FED, den Rest habe ich noch gar nicht gesehen. Die Lösungsvorschläge von Peter Joseph sind demnach eher merkwürdig (eine "ressourcenbasierte Ökonomie" ohne Geld):
"Ich mache mir das Vergnügen, mir einen Staat vorzustellen, der es sich leisten kann, zu allen Menschen gerecht zu sein, und der das Individuum achtungsvoll als Nachbarn behandelt; einen Staat, der es nicht für unvereinbar mit seiner Stellung hielte, wenn einige ihm fernblieben, sich nicht mit ihm einliessen und nicht von ihm einbezogen würden, solange sie nur alle nachbarschaftlichen, mitmenschlichen Pflichten erfüllten."
Henry David Thoreau - Über die Pflicht zum Ungehorsam gegen den Staat
"Das Gegenteil von "links" ist nicht "rechts", sondern "frei"."
4 Kommentare:
Super Tip, vielen Dank!
Was mich schon länger umtreibt: über die FED ist ja mittlerweile eine Menge in Umlauf, aber wie funktioniert das bei uns? Mal heißt es, das sei im Prinzip das gleiche, andere behaupten, bei uns sei das alles aus irgendwelchen Konstruktionsgründen nicht ganz so übel wie in den USA. Ich glaub natürlich kein Wort ;-) Kennt jemand seriöse, ähnlich verständliche Informationsquellen, die sich speziell auf unsere Verhältnisse in Deutschland und Europa beziehen?
Rein formaljuristisch ist die EZB tatsächlich unabhängiger.
Die Fed gehört Privatbanken; die EZB gehört den Nationalen Zentralbanken des Eurosystems.
Die Nationalen Zentralbanken des Eurosystems sind in den meisten Fällen Körperschaften des öffentlichen Rechts.
(Es gibt allerdings auch Ausnahmen: Die griechische Zentralbank bspw. ist eine AG und hat auch private Eigentümer.)
Es gibt ein nettes Bonmot: "Hinter der Federal Reserve Note steht nichts; hinter dem Euro nichts und niemand."
Das bedeutet, dass hinter dem Euro nicht einmal ein Staat steht, da es bislang keinen europäischen Superstaat gibt (Danke Irland!).
Erst mit der Verabschiedung des Lissabon-Vertrages würde sich das ändern.
Bis dahin kann das Euro-System jederzeit zerbrechen. (Hoffentlich bald!)
Und weil man es nicht oft genug sagen kann:
"(Only) the Congress shall have Power to coin Money and regulate the Value thereof."
U.S. Constitution; Article 1 Section 8
End the Fed!
Hallo Christoph,
vielen Dank für die Erklärung. Übrigens ist ganz frisch beim ef-magazin online eine kritische Rezension von Robert Grözinger zu dem Film erschienen. Meine Frage bezog sich nur auf den ersten Teil mit der Analyse der FED, den Rest habe ich noch gar nicht gesehen. Die Lösungsvorschläge von Peter Joseph sind demnach eher merkwürdig (eine "ressourcenbasierte Ökonomie" ohne Geld):
http://www.ef-magazin.de/2008/10/06/
725-zeitgeist-addendum-teilweise-richtige-
diagnose--voellig-falsche-therapie
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