Samstag, 10. Januar 2009

Ron Paul über den Krieg in Gaza

Ich habe bisher noch keine brauchbare Quelle für die Behauptung gefunden, die nun auch Ron Paul im US-Kongreß aufstellt: Israel soll die Hamas "mitgegründet" haben.
Wer dazu etwas weiß, bitte in den Kommentaren einen Link posten!

10 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Dein Französisch ist besser als meins. Ist es das, was Du suchst?

http://www.humanite.fr/2001-12-14_International_PALESTINE-Hamas-le-produit-du-Mossad

Fabio Bossi hat gesagt…

Danke!

Da steht aber auch nur, daß Israel halt "nicht im Weg" stand. Also eher LIHOP statt MIHOP ;-)
Es klingt manchmal so, als sei der Mossad da so einflußreich, wie bei uns der BND bei der NPD. Dem scheint so nicht zu sein.

Anonym hat gesagt…

steht z.B. auch in der Welt

http://www.welt.de/politik/article3004009/Die-Tragik-und-Ausweglosigkeit-der-Palaestinenser.html

"anfangs sogar vom Staat Israel geförderten Hamas."

Ansonsten finde ich Ron Pauls Ansichten über den Konflikt sehr erschütternd und traurig. Das lässt alle positiven Ansichten des libertären Politiker komplett vergessen.

Anonym hat gesagt…

Such mal nach Occupation 101. Eine gute Dokumentation!

Anonym hat gesagt…

Uri Avnery ist auch der Meinung: "Die Hamasherrschaft liquidieren? Dies klingt fast wie ein Kapitel aus dem berühmten Buch von Barbara Tuchman "Der Marsch der Dummen". Schließlich ist es kein Geheimnis, dass es die israelische Regierung war, die die Hamas anfangs mit aufbaute. Als ich einmal einen früheren Shin-Bet-Chef, Yacob Peri, darüber fragte, gab er eine seltsame Antwort: "Wir haben sie nicht geschaffen, aber wir behinderten auch ihre Entstehung nicht."

Jahrelang wurde die islamische Bewegung in den besetzten Gebieten von den israelischen Behörden begünstigt. Alle anderen politischen Aktivitäten wurden rigoros unterdrückt, aber die Tätigkeiten in den Moscheen wurden erlaubt. Man kalkulierte einfach und naiv: Zu jener Zeit wurde die PLO als der Hauptfeind angesehen und Yassir Arafat als der gegenwärtige Satan. Die Islamische Bewegung predigte gegen die PLO und Arafat, deshalb wurde die islamische Bewegung als Verbündeter betrachtet.

Mit dem Ausbruch der 1.Intifada 1987 nahm die Islamische Bewegung offiziell den Namen Hamas an (die arabischen Anfangsbuchstaben der "islamischen Widerstandbewegung") und schloss sich dem Kampf an. Selbst dann unternahm der Shin Bet fast ein Jahr lang nichts gegen sie, während Fatahmitglieder massenhaft exekutiert oder verhaftet wurden. Erst nach einem Jahr wurden auch Sheik Ahmed Yassin und seine Kollegen verhaftet."

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/29/29466/1.html

Anonym hat gesagt…

Da war halt noch der Sozialismus der Hauptfeind, heute ist es der Islamismus.

Meine Meinung dazu ist die, dass wohl in der Tat auf Machtteilung unter den Palästinensern spekuliert wurde und daher die Hamas in Ruhe gelassen wurde (Nur am Rande: hätte man was gegen sie unternommen wie heute, hätte es natürlich wieder "das böse Israel" gehiessen und vermutlich hätten beide Gruppierungen sich dann auch gegen den gemeinsamen Feind aufgerafft. Wie man es macht, ist es eben falsch.) Ob Israel sich auch finanziell aktiv an Schulen udgl. beteiligt hat, weiss ich nicht (aber selbst wenn dem so wäre, wäre das eher ein Beweis für die humanitäre Schwäche (oder Stärke, je nach Ansicht) Israels).

Es ist sws falsch, den Palästinenser dauernd Entwicklungsgelder hinzuschmeissen, egal welcher Gruppierung, besser wäre Freihandel (sollte RP ja auch für sein), das geht in etwa in diese Richtung:

http://www.zoomer.de/news/meinungsmacher/david-harnasch/freihandel-statt-stillhaltegeld---das-hilft-gaza-wirklich/david-harnasch-gaza-sozialhilfe-4/@@index.html

Lustiges Video !

Die Unterstützung Israels durch die USA finde ich im Gegensatz zu RP aber richtig.

Bassmann hat gesagt…

Gegründet?
Na, ich weiß nicht.

http://www.nypress.com/article-5794-israels-hamas.html

Ich erinnere mich jedoch an an das arabische Sprichwort:
"Der Feind deines Feindes ist dein Freund."

Anonym hat gesagt…

@CK:

Ich stimme Dir hinsichtlich Deiner Einschätzungen weitgehend zu, kann jedoch nicht erkennen, womit Du die Unterstützung Israels durch die USA rechtfertigst. Wenn es eine solche Unterstützung geben kann, dann doch von Privatpersonen, nicht von Leuten, die andere zu diesem Zwecke berauben.

Anonym hat gesagt…

@Frank: Meinte vor allem moralische oder juristische Unterstützung in Resolutionen.

Finanzielle bin ich auch schon keptischer. Andrerseits bin ich ja Minarchist und erkenne den Staat/die Staaten als Terrorbekämpfer an und den Islamismus wiederum als Bedrohung für uns alle, nicht nur für die Israelis... schwierig ! Das ist ne Detailfrage. Reine Waffenverkäufe an Israel sind jedoch definitiv okay. Dort steht und fällt auch ein Teil unserer Zivilisation. Genauso wie West-Berlin gegen den Staatssozialismus verteidigt werden musste, gehört heute Israel (und somit zugleich Palästina, andere noch nicht dem Religionswahn verfallende, arabische Staaten und der Westen insgesamt) gegen den Islamismus verteidigt. Never surrender !

Anonym hat gesagt…

Nennt mich unfreiheitlich, aber ich finde Ron Pauls Ansichten zu solchen Standpunkten, wie auch vieler anderer Libertäre, ideologisch verblendet.

Ja, Israel ist ein Staat; ja, an Israel werden Waffen verkauft; ja, Israel hat viel Geld zu den Hamas transferiert (das hat auch die UNO und die EU, ja, bestimmt auch viele Staaten aus dem Nahen Osten); ja, Israel ist mit vielen ihrer Agenten in benachbarten Ländern; ja, dort werden Leute spioniert und liquidiert; ja, Israel hat eine Wehrpflicht; ja, dort gibt es bestimmt auch Steuern usw usf.

.... so what????

Alles das addieren und Libertäre basteln sich gerne ihren Blow-Back zusammen. Nun gut, hier hat das Ron Paul nicht direkt getan, aber es läuft irgendwie darauf hinaus. Genauso wie der Staat (v.a. die Zentralbanken) Wirtschaftskrisen erzeugen, wovon ich auch stark überzeugt bin, transferieren einige Libertäre diese antipolitische Logik mal eben auf die komplette Außen - und Verteidigungspolitik.

Und hier hakt es irgendwie. Als die amerikanische Verfassung geschrieben wurde und man sich auf Non-Interventionismus verständigte, war das auch vernünftig. Man hat sich nur verteidigt bei einem Angriff von Fremden und Bündnisse ist man auch nicht eingegangen. Aber damals gab es keine Terroristen, keine Atomtechnik auch keine anderen großen Staaten, die auf Non-Interventionismus scheißen und fröhlich mit Ländern wie dem Iran kooperieren und was weiß ich nicht alles.

Man sprach sich damals schon für das Recht auf Selbstverteidigung aus. Nur kann man heute nicht warten, bis feindliche englische Segelschiffe an die Ostküste andocken. Die Achse, auf der Selbstverteidigung legitim ist, hat sich stark verschoben.
Israel ist ein relatives freies (kein libertäres) Land, wie es auch die USA sind und gerade von amerikanischen Präsidenten erwarte ich, dass sie Israel, wenn sie schon auf "böse Waffenlieferungen" verzichten wollen, moralisch unterstützen und sich nicht ihre Absurditäten zusammenreimen und dabei total vergessen, dass auf der anderen Seite ein totalitärer, etatistischer, sozialistischer, islamistischer (hat mal gar mit Pursuit of Happiness zu tun) streng geregelter Staat steht.
Nur hört man über die andere Seite bei einigen Libertären seltsamerweise eher wenig. Es werden höchstens nur mal in Einzelproben die Ungereimtheiten herausgepickt und ganz sanft und mit Demut wird argumentiert, aber wenn man über die USA oder Israel, mit libertären Deckmantel, spricht, dann reden solche Leute manchmal wie ein Wasserfall und legen ihre Samthandschuhe von voriger "Kritik" nieder.

Gut, dass in dieser Stunde Ron Paul kein amerikanischer Präsident ist. Er sollte seine Weltansichten stark überdenken, vllt. hat er dann auch mal eine größere Chance Präsident zu werden.
Nach dem Motto ""free" and die" wollen die Amerikaner, wie auch ich, nicht leben wollen.

 
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