Dienstag, 8. November 2011

Gold für die Euro-Rettung?

Die Frage, ob das Gold der deutschen Bundesbank für die Rettung des Euro und der Großbanken herhalten müsse beschäftigt weiter Politik und Medien. In der Frankfurter Rundschau kommt ein Herr Sylvain Broyer, Volkswirt der Investment Natixis wie folgt zu Wort:


"Wenn es hart auf hart kommen würde, käme Deutschland im Ernstfall gar nicht darum herum, seine Reserven anzutasten. „De facto bürgt Deutschland bereits mit seinen Goldreserven für die Staatsschulden der Euro-Partner“, sagt Sylvain Broyer, Volkswirt der französischen Investmentbank Natixis. „Wenn der europäische Rettungsfonds EFSF Geld aufbringen müsste, um die Pleite eines Euromitgliedstaats zu verhindern, muss Deutschland seinen Anteil dafür aufbringen – und das geht nur durch den Verkauf von Vermögenswerten oder durch die Aufnahme neuer Schulden.“ Wegen der Schuldenbremse, aber auch um sein Rating nicht aufs Spiel zu setzen, kann Deutschland in seinen Augen die Goldreserven nicht unantastbar machen.
„Die alleinige Verfügungsgewalt der Bundesbank über die Goldreserven ist ein Unikum“, sagt Broyer. Üblich sei, dass die Regierungen über den Verkauf der Goldreserven entschieden. Wenn künftig eine europäische politische Union geschaffen werde, entbehre es jeder Logik, dass das Bundesbank-Gold nur deutsche Steuerzahler schütze, findet Broyer."


Ich schlage vor, wir vergessen das mit der "politischen Union" ganz schnell wieder, dann entbehrt es nämlich wieder jeder Logik, daß die deutschen Goldreserven für die Rettung ausländischer Staatshaushalte herhalten sollen.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Der Herr Broyer sagt es wenigstens so, wie es ist. Danke!

Wenn die BRD für andere Staaten bürgt, ist irgendwann natürlich das Bundesbank-Gold dran. Ist doch sonnenklar.

Macht aber auch nichts, schliesslich liegt das Zeug bei unseren Befreiern in New York und London und ist im Ernstfall doch eh nicht physisch für die BRD verfügbar. Dann kann man es auch gleich verscherbeln.

 
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