Freitag, 30. April 2010

Acropolis now

Eigentlich gilt das Economist-Cover ja als Kontraindikator...

Griechenland - Katastrophe oder historische Chance?

Gastbeitrag von H.-W. Graf:

Griechenland - Katastrophe oder historische Chance?

Über die wirtschafts- und finanzpolitische Misere Griechenlands, deren Hintergründe - mentalitäts- und soziopolitisch basierte Traditionen ebenso wie zweckdienliche Ignoranz der übrigen EU-"Partner" - und mögliche Auswirkungen wird seit Wochen diskutiert. Jeder Lösungsansatz findet Befürworter und Gegner - fachkundige wie völlig dilletantische, opportunistische und radikale. Egal, welcher Weg beschritten wird, es drohen soziale Unruhen, Folgewirkungen auf weitere EU-Länder - früher oder später auch die stärksten - bis hin zum Staatsbankrott und unaufhaltsam der Niedergang des EURO (worin fröhliche Naturen prima Exportchancen sehen).
Sämtlichen Vorschlägen gemein ist hierbei das verbissene, engstirnige Verharren in systemischen Zwängen und Vorstellungen. Dabei böte sich Griechenland - zweieinhalb Jahrtausende, nachdem Athen der Welt den Archetyp der Demokratie geschenkt hat - eine historische Chance; dazu jedoch gelte es, völlig verfahrene Denkgleise zu verlassen, von systemischem in schematisches Denken überzuwechseln.
Lassen Sie uns - hierzu bedarf es wenig Phantasie - konstatieren:
Der Staatsgedanke in seiner bislang gültigen und von gewissen "Eliten" propagierten und verbissen verteidigten Form ist definitiv am Ende, weil ausgezehrt, nicht reformierbar und lernunfähig; er ist zu einem nicht mehr finanzierbaren Dauerreperaturbetrieb verkommen.

Statt die Griechen der Mißwirtschaft, opportunistischer "Fakelaki"-Mentalität und antieuropäischer Lebensführung zu zeihen, sollten wir es mal mit einer völlig anderen Sichtweise probieren: Wie kaum ein anderes Volk lieben die Griechen ihre natürliche Unabhängigkeit. Sie umgehen in nachbarschaftlichem DenkFühlHandeln und obrigkeitsaverser Autonomie geschickt alles, was sich ihnen in staatsautoritärer Weise in den Weg stellt. Sie haben schlichtweg satt, etatistisch programmiert und bürokratisch gegängelt zu werden - ehedem von Athen, nun zunehmend von Brüssel, Luxemburg und Straßburg. Im Gegensatz zu Deutschen, Österreichern, Niederländern und Nordeuropäern (nicht unähnlich hingegen Süditalienern, Spaniern und Portugiesen!) lehnen die Griechen omnipräsente staatliche Gouvernance ab; sie wollen ihr Leben in frei gewählter Akkordanz mit Freunden und Nachbarn, bitteschön, selbst gestalten. Daß sie dabei - kreativ, mitunter gar schlitzohrig - immer wieder Mittel und Wege suchen und finden, systemische Barrieren zu umgehen, kann ihnen, bei Verzicht auf teutonische Staatsgläubigkeit und scheinheilige Polit-Rhetorik, niemand verargen.

Wer je mit Griechen zu tun hatte, kennt sie als hilfsbereit, großzügig und gastfreundlich, ein wenig verspielt und herzlich (na gut, nicht immer pünktlich).

Lassen Sie mal folgendes Gedankenexperiment zu - ohne gleich nach dem Arzt oder Geheimdiensten zu rufen:

Wie wäre es, wenn Griechenland seine staatliche Entität auflöste und sich kommunal/regional völlig neu aufstellte? Dies könnte in folgender Weise geschehen:
  • Städte und Gemeinden erklären ihre Autonomie - mit allen Konsequenzen
    (sh.: http://www.d-perspektive.de/konzepte/demokratie-und-recht.html);
  • sie treten damit in freie Konkurrenz zu- und miteinander;
  • sie beschließen autark und autonom über einene eige Steuer-, Finanz-, Rechts- und Verwaltungsordnung, aber auch über transkommunale Zusammenschlüsse jedweder Art;
  • sie wählen - real-demokratisch - wirkliche Fachleute(!) als Entscheider, statt sich parteipolitisch vergewaltigen zu lassen;
  • alle bislang öffentlich-(un)rechtlichen Besitztümer gehen in den Aerar und die Pflegschaft der jeweiligen Gemeinde/Stadt über - sofern diese daran Interesse hat und gegen eine Ablösegebühr, die in einen 'Griechenland- Abwicklungsfonds' fließt, aus dem - unter Aufsicht eines internationalen Fachgremiums - die bisherigen Schulden Griechenlands beglichen werden;
  • wer sich wo niederläßt - Private wie Konzerne/Unternehmen/Institute, etc -, entscheiden die Kommunen (auch darüber, zu welchen Bedingungen und unter welchen Voraussetzungen);


Erscheint Ihnen dies als Utopie oder Illusion? Nun, ersteres wäre gut, denn eine Utopie (griech.: u-topoin; u-topos) ist keine Spinnerei, sondern etwas bisher eben noch nicht in der Üblichkeit Gesehenes/Verstandenes, wohingegen eine Illusion eine Vorspiegelung, etwas Irreales beschreibt - das Handwerkszeug derer, die uns heutzutage das Märchen von 'Demokratie' und 'Sozialstaatlichkeit' vorgaukeln.

Daß dies das Ende staatlicher Allmacht und parteipolitischer "Adels"herrschaft wäre, ist offensichtlich, und umso vehementer werden dies diejenigen zu verhindern trachten, die - in Griechenland wie anderswo - von der bisherigen Systemik glänzend profitieren, ohne die geringsten Skrupel, klandestin-korrupt und zumeist ohne die geringste Qualifikation.

2.500 Jahren nach Herakleitos, Solon und Perikles wäre es wiederum Griechenland, das der Menschheit aus einer existenziellen Problematik heraushülfe - jenseits festgefahrener Ideologien, Illusionen und systemischem Denken!
Griechenland könnte damit - einmal mehr - zur Wiege einer neuen Sozialstruktur, eines neuen Denkens werden(sic!).

H.-W. Graf

Fraudonomics - Weiterbetrügen oder untergehen?

Diese Zusammenhänge sind mir persönlich durchaus klar, ich weiß nur auch keine andere Lösung und einfach "weiterbetrügen" erscheint mir nicht als gangbarer Weg. "Truth is treason in the Empire of Lies" - "Wahrheit ist Hochverrat im Imperium der Lügen"- Ron Paul.

I’m sure you have the answer, you and Ron Paul and all the other pot-smoking libertarian do-gooders have it all figured out. But what I’m saying is, no confidence means end of the confidence game. That’s what Lehman showed. Every single player in finance suddenly had to face the fundamental problem—this whole fucking economy is built on fraud and lies and garbage. So when Lehman collapsed, every single player panicked, going, ‘If Lehman was nothing but a Ponzi scheme—and I know what I’m running is a Ponzi scheme—holy shit, that means everyone else is running a Ponzi scheme too! Run for the exits!’ No one trusted anyone else, everyone pulled out, and the entire global economy collapsed just like that. And that meant your parents, my parents, every teacher, every fireman, every person in the country going into retirement, every price on every asset—wiped out."

Der neue Taibbi: The Fed versus Goldman

Enjoy:

http://www.rollingstone.com/politics/news/;kw=[3351,136554]?RS_show_page=0

Ron Paul: Befreit die Welt von der US-Notenbank!

Das neue Buch von Ron Paul. Jetzt auf Deutsch.


Die Fed ist korrupt und verfassungswidrig ...

... diese These untermauert der US-Kongressabgeordnete Ron Paul in seinem Buch "Befreit die Welt von der US-Notenbank!". Er bezieht sich auf die amerikanische Geschichte und die Wirtschaftswissenschaft, vor allem aber liefert er faszinierende Berichte aus seiner eigenen langjährigen politischen Tätigkeit. Die Fed inflationiert die Währung in einem Maße fast wie einstmals in Weimar oder heute in Zimbabwe. Sie droht die Welt damit in eine Depression zu stürzen, in der selbst 100-Dollar-Scheine nur noch wertloses Papier darstellen. Kaum jemand ist sich darüber im Klaren, dass die Fed - die einst von den Morgans und Rockefellers in einem privaten Club vor der Küste von Georgia ins Leben gerufen wurde - den persönlichen Interessen der Bürger entgegenwirkt. Pauls Appell an die Bürger und an die Vertreter von Staat und Regierung macht uns eindringlich klar, was falsch gelaufen ist und was nun unternommen werden muss, um die Weltwirtschaft im Interesse der kommenden Generationen wieder auf den richtigen Kurs zu bringen.

Tatsache ist: Die Federal Reserve ist ein Kartell privater Bankunternehmen, die Geld an die Vereinigten Staaten verleihen. Sie präsentiert sich wie eine Regierungsbehörde. Doch genau das ist sie nicht! Durch die Inflationierung der Geldmenge und ihr Eingreifen in die freien Märkte trägt die Federal Reserve Bank die Schuld an der derzeitigen Finanz- und Wirtschaftskrise.
"Eine so deutliche Abrechnung mit dem Zentralbankwesen hat es seit dem 19. Jahrhundert nicht mehr gegeben. Nie zuvor ist die Fed einer so vernichtenden Kritik unterzogen worden. Sie stammt von einem Mann, der seit Beginn seiner politischen Laufbahn gegen die Fed kämpft. Mehrere Kapitel in diesem Buch dokumentieren Wortgefechte zwischen Paul und den Fed-Chefs Greenspan und Bernanke.

Die vorgelegte politische Analyse ist, wie zu erwarten, höchst solide. Die Stärke liegt in der sehr fundierten theoretischen Analyse - wozu nur wenige Politiker in der gesamten Geschichte der USA in der Lage gewesen wären. In dieser Hinsicht ist Ron Paul einzigartig: Mut im Dienst der Öffentlichkeit, verbunden mit intellektueller Rigorosität. Diese Kombination macht ihn zu einer treibenden Kraft im Widerstand gegen die Fed. Das vorliegende Buch ist seine bei weitem beste Darstellung dieses Themas.


Dadurch gerät die Fed wie nie zuvor unter Druck. Paul zeigt, dass die Zentralbank weitgehend für die Schaffung eines Leviathan-Staats verantwortlich ist. Sie hat unser Geld ruiniert, grässliche Kriege finanziert und einen Sozialstaat entstehen lassen, der uns finanziell in den Bankrott und die Bevölkerung in die Abhängigkeit vom Staat treibt. Sie hat der Wirtschaftskrise und allen möglichen Unruhen Vorschub geleistet.


Paul liefert auch einen realistischen Plan für die Abschaffung der Fed, wenn schon nicht sofort, dann durch schrittweise Reduzierung ihrer Macht und Ausschaltung ihrer Dominanz im amerikanischen Wirtschaftsleben.


Paul hat sein Buch als persönliche Erklärung formuliert. Es bewirkt aber noch zweierlei: es bildet und es regt zu effektivem Handeln an." Ludwig von Mises Institute


=> beim Kopp-Verlag
=> bei Amazon

Warum will JP Morgan nochmal den PIIGS-Bailout?

Ach ja, darum...

"JPMorgan Chase & Co., the second- biggest U.S. bank by assets, has a larger exposure than any of its peers to Portugal, Italy, Ireland, Greece and Spain, according to Wells Fargo & Co (Anm. B4RP: sind das die mit 1,7 Billionen USD in Off-Balance-Sheet-Positionen?).

JPMorgan’s exposure to the five so-called PIIGS countries is $36.3 billion, equating to 28 percent of the firm’s Tier-1 capital, a measure of financial strength, Wells Fargo analysts including Matthew Burnell wrote today. Morgan Stanley holds $32.4 billion of debt in the region, which equates to 69 percent of its Tier 1 capital, Burnell wrote
..."


http://jessescrossroadscafe.blogspot.com/2010/04/when-you-lie-down-with-dept-morgan.html

Donnerstag, 29. April 2010

Her mit dem griechischen Gold!

Deutschland wird als mit Abstand größter Unterstützer mindestens 8 Milliarden Euro an die Griechen spenden. Betonung auf "mindestens", es könnten schlussendlich nämlich auch ganz locker 80 Milliarden Euro werden.

Und Griechenland? Griechenland darf seine 112 Tonnen Gold (≙Marktwert von 3,2 Milliarden Euro) anscheinend behalten. Als ob's das normalste der Welt wäre, dass ein bankrotter Schuldner all sein Hab und Gut behalten darf.


Hartz 4 gibt's meines Wissens auch erst, nachdem der Empfänger den Großteil seines eventuell vorhandenen Vermögens verfrühstückt hat und damit quasi mittellos ist.

Warum behandelt Deutschland andere Staaten besser als seine eigenen Bürger?

Wird Zeit, dass das griechische Gold nach Deutschland kommt!

Das hätte dann wenigstens eine abschreckende und motivierende Wirkung auf andere PIGS-Schuldner:

Portugal besitzt 382 Tonnen Gold, Spanien 282 Tonnen und Italien satte 2.452 Tonnen.

Mittwoch, 28. April 2010

EU-Krise? Machen wir uns doch einfach ´mal quantitativ locker!

Soeben lese ich bei Mish, daß Big-Money-Größen wie der europäische Chefvolkswirt von JP Morgan in London schätzt, daß auf die Euro-Retterländer Belastungen in Höhe von rund € 600 Milliarden zukommen könnten (wohl etwa 8% des BIP der Retterländer), wenn die "Ansteckung" (= engl. contagion) von Griechenland auf Spanien, Portugal und Irland "übergreifen" würde. Ich gehe davon aus, daß Herr Mackie damit Bürgschaften meint und keine unmittelbar erforderlichen Zahlungsströme. Was wiederum bedeutet, daß das Grundproblem nur auf später (Ende der Amtszeit? Pension? Rente? Yacht mit 40?) verschoben wird. "Später irgendwann" wird sich dann Staat XY trotzdem einmal fragen müssen, wo die Gelder denn genau herkommen sollen, die es da eben noch nur "zur Not" zugesagt hatte. Ein Herr Jacques Cailloux, Chefvolkswirt der britischen Zombiebank Royal Bank of Scotland, spricht von der möglicherweise "nuklearen Option" ("nuclear option"). Was darunter zu verstehen ist, faßt James Nixon, Co-Chefvolkswirt der Société Générale wunderschön kurz, knapp und präzise zusammen, in der sympathischen "Bluntness" (etwa "Unverfrorenheit") , die man nur haben kann, wenn man erstens Euro- oder Dollar-Multi-Millionär ist und außerdem noch weiß, daß man zur Not die ganze "Scheiße" gehebelt shorten kann (um bzgl. Fäkalien Goldman zu zitieren, die zu eigenen Produkten "shitty deals" sagen, siehe Video weiter unten):
"We need 300 billion euros of purchases and then the problem goes away
overnight
."
Klingt ja erstmal super. Irgendjemand muß irgendjemand anderem einfach Kredit geben und das Problem ist über Nacht weg (= Zeit wieder long zu gehen). 300 Milliarden Euro, was ist das heute denn noch?
Wie läuft sowas aber konkret? Der eine "jemand", ist in dem Fall die europäische Zentralbank, kurz "EZB". Der andere ist der jeweilige "notleidende" EU-Schwächling. Der Ausdruck ist der Bevölkerung gegenüber nicht persönlich gemeint, ich hefte mir ja auch nicht an die Backe, was meine Politiker und Finanzbosse "in meines Volkes Namen" anstellen. Ich bin außerdem 1/4 Italiener und somit bald auch nicht mehr "AAA" ;-)
Aber zurück zu Sache.
Es geht darum, daß die EZB einfach Staatsanleihen von betroffenen Ländern aufkaufen soll. Das wäre dann die im angelsächsischen Ponzi-Herrschaftsgebiet liebevoll "Quantitative Easing" genannte "nukleare Option" der mengenmäßigen Lockerung. Das würde die Zinsen der zu unterstützenden Teilnehmerländer senken und wäre - wie ich auf der Heimfahrt vom Büro im Deutschlandfunk aus dem Munde irgendeines Experten hörte - ein rasend gutes Geschäft, weil die Kreditgeber sich wiederum billiger refinanzieren könnten und somit quasi den Hilfsempfängern "gehebelt" helfen könnten - Win Win in Ponzi-Land. Im deutschen Beispiel soll dann die KfW - in den Augen der Staatsgeldbefürworter offenbar eine Art "Special Purpose Vehicle" der Volonté Générale - die Anleihen kaufen und wiederum beim Bund "refinanzieren". Der "Bund" leiht sich also Geld an den Kapitalmärkten, zu deutlich besseren Konditionen und leiht es gegen höhere Zinsen an die Problemländer.
An dieser Stelle denken sich offenbar 95% der Menschen "ok, ok...ist ja gut, die machen das schon irgendwie". Na denn. The Show must go on. Nehmen wir`s doch einfach quantitativ easy.
Disclaimer:
Wir schließen nicht aus, daß die oben zitierten Banker den Begriff "Rettung" nur auf sich beziehen und "Lösung" vornehmlich für die eigenen Probleme meinen. Wir können ebenfalls nicht ausschließen, daß es sich bei den beschriebenen Zusammenhängen um ein gigantisches Hütchenspiel handelt und 95% der Menschen nur nicht merken sollen, daß es niemals so etwas wie eine Erbse gegeben hat.

Dienstag, 27. April 2010

Eigene Aktionäre verklagen Goldman Sachs

Das meldet das Wall Street Journal. GS hatte keine Adhoc-Mitteilung veröffentlicht, nachdem die SEC im Sommer 2009 eine "Wells Notice" über die anstehende Klage gegen GS gesendet hatte:
http://online.wsj.com/article/SB10001424052748703465204575208301955208596.html?mod=e2tw

Montag, 26. April 2010

Die "Too Big to Fail"-Banken und die Ethik des Marktes

Als mit anarchokapitalistischen Idealen sympathisierender Bürger fühlt es sich für mich seltsam an, wie ich mich zu hoffen spüre, daß eine staatliche Regulierungsbehörde wie die SEC gegen private Banken vorgehen möge. Die SEC ist eine Behörde, wie sie aus einem fürchterlichen Alptraum von Ayn Rand entsprungen sein könnte. Korrupt, träge, bürokratisch, fachlich überfordert aber partiell und machnmal spontan aktivistisch. Und dennoch wüßte ich nicht, wie man anders gegen das regierende Kartell der US&Global-Mega-Finanzkonglomerate vorgehen sollte, wenn nicht u.a. mit scharfen SEC-Strafverfolgern á la "Die Unbestechlichen" (wobei ich selbstverständlich "Prohibition" nicht befürworte). Es ist nicht der Markt, der außer Kontrolle geraten ist, sondern die "Too-Big-To-Fails" haben ihre semi-hoheitlichen "Prägerechte" einfach zu sehr ausgereizt. Moderne Banken haben aus individualistischer Sicht unerträgliche Privilegien, ebenso wie natürlich Staaten an sich auch. Auch aus der Sicht von anderen Marktteilnehmern (selbst von Versicherungen) sind die "Wettbewerbsvorteile" von Megabanken eigentlich nicht hinnehmbar. Banken wie Goldman Sachs, Deutsche Bank, Société Générale, JP Morgan, RBS etc. sind vor allem "too big", wenn sie "too big to fail" sind. Aber niemand hat gesagt, daß sie "too big to be broken up" sind. Sie gehören schlicht zerschlagen. Es muß wieder eine Trennung zwischen Investmentbanking und der Verwahrung von Einlagen geben. Das Leveraging muß aufhören bzw. eben ohne Netz und doppelten Boden auf das Eigenkapital bezogen werden. Wer overleveraged ist, geht ´drauf, wenn Zahltag ist.
So sollte es sein. So ist es aber leider nicht:

Spitzer/Black: Questions from the Goldman Scandal

By Eliot Spitzer and Bill Black, cross posted from New Deal 2.0


James Rickards twittert gerade, daß der Chef des Citadel-Hedgefonds es genauso sieht:

"JamesGRickards: @MilkenInstitute live tweet. Ken Griffin of Citadel says Goldman & Morgan Stanley have no business being "banks""



Update: Janet Tavakoli bläst ins selbe Horn:


PS:
Zur Wiedererbauung und Fatalismus-Bekämpfung und allen Hedgefondsmanagern zur Erinnerung empfehle ich Meister Hayek

Aus:http://hayek.de/markante-zitate


Freiheit und Unwissenheit

"Freiheit ist wesentlich, um Raum für das Unvorhersehbare und Unvoraussagbare zu lassen; wir wollen sie, weil wir gelernt haben, von ihr die Gelegenheit zur Verwirklichung vieler unserer Ziele zu erwarten. Weil jeder einzelne so wenig weiß und insbesondere, weil wir selten wissen, wer von uns etwas am besten weiß, vertrauen wir darauf, daß die unabhängigen und wettbewerblichen Bemühungen Vieler die Dinge hervorbringen, die wir wünschen werden, wenn wir sie sehen."
(Die Verfassung der Freiheit, 3. Aufl., Tübingen 1991, S. 38)

Freiheit und persönliche Verantwortung

"Freiheit verlangt, daß die Verantwortung des einzelnen sich nur auf das erstreckt, was er beurteilen kann, daß er in seinen Handlungen nur das in Betracht ziehen muß, was innerhalb des Bereichs seiner Voraussicht liegt und vor allem, daß er nur für seine eigenen Handlungen (und die der seiner Fürsorge anvertrauten Personen) verantwortlich ist - aber nicht für die anderer, die ebenso frei sind."
(Die Verfassung der Freiheit, 3. Aufl., Tübingen 1991, S. 102)

Freiheit und "Altruismus"

"Allgemeiner Altruismus ist .... sinnlos. Niemand kann sich wirklich um alle anderen kümmern; die Verantwortungen, die wir übernehmen können, müssen immer partikulär sein, sie können nur jene betreffen, von denen wir konkrete Tatsachen wissen und mit denen wir uns entweder durch Wahl oder durch besondere Umstände verbunden fühlen. Es gehört zu den fundamentalen Rechten und Pflichten eines freien Menschen, zu entscheiden, welche und wessen Bedürfnisse ihm am wichtigsten erscheinen."
(Die Verfassung der Freiheit, 3. Aufl., Tübingen 1991, S. 98)

Freiheit und Moral

"Es ist eine Tatsache, die all die großen Vorkämpfer der Freiheit, außerhalb der rationalistischen Schule, nicht müde wurden zu betonen, daß Freiheit ohne tief eingewurzelte moralische Überzeugungen niemals Bestand gehabt hat und das Zwang nur dort auf ein Mindestmaß herabgesetzt werden kann, wo zu erwarten ist, daß die Individuen sich in der Regel freiwillig nach gewissen Grundsätzen richten."

Freiheit und "Egoismus"

"Das Ideal, daß es den Menschen erlaubt sein soll, ihre eigenen Ziele zu verfolgen, wird oft dahin mißverstanden, daß er dann ausschließlich seine egoistischen Ziele verfolgen wird oder sogar soll. Die Freiheit, seine eigenen Ziele zu verfolgen, ist jedoch für den altruistischen Menschen, in dessen Wertskala die Bedürfnisse anderer Menschen einen sehr hohen Platz einnehmen, ebenso wichtig wie für den Egoisten. Es gehört zu der Natur des Mannes (und vielleicht noch mehr der Frau) und bildet die Hauptgrundlage seines Glückes, daß er das Wohlergehen anderer zu seiner Hauptaufgabe macht. Das ist eine der uns offenstehenden Möglichkeiten und oft die Entscheidung, die im allgemeinen von uns erwartet wird."
(Die Verfassung der Freiheit, 3. Aufl., Tübingen 1991, S. 97)

Freitag, 23. April 2010

Schimpansen an die Macht!

"...What this also suggests is that we've been swindled. The Andrew Carnegies of the world have led us to believe that they are an exception to the social contract; fairness and equality may be fine for the little people, but for masters of industry it is best to leave such quaint ideas by the wayside. But he was as wrong about this as he was about the way that evolution operates. As we move to regulate financial markets it might be wise to consider Darwin's understanding of human society and follow the lead of our ape cousins. By emphasizing cooperation and sympathy with other members of our society we stand a better chance of success than each of us working alone. But if the situation is unfair we should refuse to perpetuate it, even if that means giving up a larger share of the pie for ourselves."

"Einkommensschwache Selbstständige" und die Kassen-Kolchosen (aka GKV)

Mir ist ein persönliches Schicksal zu Ohren gekommen, das mich sprachlos gemacht hat. Ein mir persönlich bekannter neu-selbständiger Akademiker (56), der sich tapfer und ohne Murren durch die letzten sehr schwierigen Jahre geschlagen hat, ist Mitglied bei einer grossen gesetzlichen Krankenkasse. Er wechselte vor über einem Jahr aus der unverschuldeten Arbeitslosigkeit in eine gewerbliche Tätigkeit und meldete diesen Umstand seiner Kasse. Er gab dort wahrheitsgemäß an, daß seine monatlichen Einahmen schätzungsweise "um die € 1.000 pro Monat" betragen würden, was sich dann in der Realität bestätigt hat. Der Mitarbeiter der Kasse sagte ihm, daß für ihn die sogenannte "Mindestbeitragsbemessungsgrundlage" von € 1.916,25 greife, also ein fast doppelt so hohes fiktives Einkommen, auf das sich - wie bei Selbständigen üblich - der "allgemeine Beitragssatz" von aktuell 14,3% in voller Höhe (nix mit "Arbeitgeberanteil") beziehe. Zuzüglich Pflegepflicht"versicherung" löhnte unser Selbständiger also rund € 300 im Monat - bei Einkünften von € 1.000. Als er mich fragte, ob man denn da nicht doch irgendetwas machen könne, etwa doch einen Wechsel in die PKV, recherchierte ich ein wenig und stieß auf den Begriff der "einkommensschwachen Selbstständigen". Ich zitiere die Homepage einer anderen Kasse:

"Mindestbeitragsbemessungsgrundlage für einkommensschwache Selbstständige
Für einkommensschwache Selbstständige ist eine besondere Beitragsentlastung möglich.
Anstelle der beitragspflichtigen Mindesteinnahme von 1.916,25 Euro (2010)
berechnen sich Ihre Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung unter bestimmten Vorraussetzungen aus mindestens 1.277,50 Euro (2010); sofern Sie
keine höheren Einnahmen haben.
Voraussetzungen dafür sind:
- Ihre durchschnittlichen monatlichen beitragspflichtigen Einnahmen unterschreiten
1.916,25 Euro (2010)
- Sie haben keinen Anspruch auf einen monatlichen
Gründungszuschuss oder Existenzgründungszuschuss oder eine entsprechende
Leistung (nach § 16 SGB II)".


Freudig teilte ich ihm das Ergebnis meiner Recherche mit und machte ihm Hoffnung, daß er rückwirkend die (viel) zu viel gezahlten Beiträge würde erstattet bekommen, schließlich habe er ja seiner Kasse die korrekten Auskünfte gegeben, anhand derer die Kasse ihn hätte einstufen können. Da das SGB nicht meine Westentasche ist (es paßt da auch nicht rein), gab ich ihm vorsichtshalber die Info-Hotline-Nummer des Bundesgesundheitsministeriums 01805 996602, damit er sich vor einem Gespräch mit der Kasse sattelfeste Infos holen könne.
Mein Bekannter teilte mir nun aber mit, daß jene Mindest-Mindestbeitragsbemessungsgrenze nur auf Antrag gewährt werde und die Kassen nicht verpflichtet seien, ihre Versicherten auf diese Möglichkeit aufmerksam zu machen. Er werde nach erfolgtem Antrag zwar künftig rund € 100 pro Monat weniger bezahlen dürfen, bekomme aber rückwirkend nichts erstattet. Das habe ihm auch die Hotline des Bundesgesundheitsministeriums so bestätigt.
Ungläubig rief ich besagte Hotline an und erfuhr von der ausnehmend freundlichen und verständnisvollen Dame, daß sie leider immer wieder von solchen Fällen erführe, daß Kassenmitglieder eher zufällig doch ´mal selbst genauer recherchieren oder nachfragen, um dieselbe Erfahrung zu machen. Das Verhalten des Kassenmitarbeiters bezeichnete sie wörtlich als "schäbig", es gäbe aber keine Grundlage, dagegen vorzugehen.
Mit anderen Worten: man kann in diesem Fall nichts dagegen tun, wenn eine öffentlich-rechtliche Einrichtung eine so eklatante Fehlberatung leistet, daß nur schwer möglich ist, keinen Vorsatz zu unterstellen.
Ich versprach der Dame, ihre Hotline weiterzuempfehlen und versicherte ihr ferner, daß ich alles unternehmen würde, damit wenigstens ein paar Menschen von dieser Sauerei erfahren. Bitte leiten Sie diese Info weiter!

Donnerstag, 22. April 2010

Goldman Sachs is a Symptom. The Fed Is Like AIG On Cocaine Or A Two-Faced Mutant Pig

Sehr fachlich, aber sehr lesenswert, trotz des polemischen Titels:

http://www.zerohedge.com/article/guest-post-goldman-sachs-symptom-fed-aig-cocaine-or-two-faced-mutant-pig

Ron Paul: The SEC is a Total Failure and Part of the Problem

Ron Paul: Freedom is the Answer!

Weil wir gerade bei Ratings sind: Fitch bewertet Spanien mit Bestnote AAA

Wie sagt der Amerikaner so schön: put lipstick on the pig. Und je hübscher die Sau hergerichtet ist, desto lustiger wird das Schlachtfest.

Moody's senkt Griechenlands Rating auf "A3"

Was auf den ersten Blick schlimm für Griechenland aussieht, ist in Wirklichkeit reinste Schönfärberei:

A3 ist bei Moody's nämlich immer noch "Investment Grade" mit "geringem Risiko".
Erst 4 Stufen unter A3 beginnt bei Moody's der "Junk Status".

Wer glaubt denn noch, dass Griechenland ein "geringes Ausfallrisiko" hat? So blöd kann man doch gar nicht sein!

Die frei gehandelten Credit Default Swaps auf Griechenland sind inzwischen auf über 600 bps hochgeschossen. Und damit höher als die Ukraine.

Bankrotte Arbeitslosenversicherungen in den USA

zum Vergrößern anklicken

Besonders pikant: Die bevölkerungsreichsten US-Staaten Kalifornien, Texas, New York, Florida und Illinois sind ausnahmslos alle in der Kategorie "Bankrupt and Borrowing".

"Paulisten"


Hurra! Wir alle fahren in Urlaub!

Antonio Tajani, EUdSSR-Kommissar für Unternehmen und Industrie:

Urlaubsreisen sind ein Menschenrecht. Jeder muss das Recht haben, Tourist zu sein.
In Zukunft sollen die Urlaubsreisen von Bedürftigen (Jugendliche, Studenten, Senioren, Kranke, Sozialhilfeempfänger, ...) durch den Steuerzahler bezahlt werden.

Mittwoch, 21. April 2010

Geschenktes Geld

Netter Artikel über eine Plusminus-Sendung, die ich allerdings nicht gesehen habe. Darin wird beschrieben, wie europäische Banken aktuell Geld verdienen. Aus den Zitaten von Herrn Trichet werde ich nicht schlau. Ist er ein Lügner oder ein Idiot?

Die einzige Passage, die ich nicht ganz verstehe:


"Die eine Bank, Bank 1 versucht eine ganz konservative Strategie zu verfolgen, sprich sie legt das Geld kurzfristig an", erzählt Prof. Hackethal von der Goethe Business School. "Bank Nummer 2, geht ein bisschen mehr Risiko ein, sie investieren es langfristig und zwar in Staatsanleihen." Bank 1 investiert in Geldmarktpapiere. Ein risikoloses Geschäft, bei dem die Banken untereinander Geld verleihen. Bank 2 investiert in Staatsanleihen. Handelt es sich nicht gerade um Griechenland Papiere, dann sind das niedrig verzinste, aber sichere, also risikoarme Anlagen"


Inwiefern sind Geldmarktpapiere von Banken "risikolos" im Vergleich zu Staatspapieren? Vermutlich ist das auf die Laufzeit bezogen.
Prof. Otte wird auch zitiert, mit einer These, die ich als "formerly known as a conspiracy theory" bezeichnen würde:

"Die Banklobby ist extrem mächtig und extrem vernetzt, sie schreibt sich quasi selbst die Regeln und da hat sich durch die Finanzkrise wenig geändert."

Dienstag, 20. April 2010

"Risikomanagement" im Lügensumpf

William K. Black hat heute vor dem "Committee on Financial Services" im US-Repräsentantenhaus zur Finanzkrise, speziell zu Lehman Brothers ausgesagt. Seine Spezialität ist, wie er selber sagt "financial fraud by elites and financial regulation". Er ist für eine gründliche staatliche Regulierung und dennoch kann ich ihn als libertärer Anarchokapitalist verstehen (allein, mir fehlt der Glaube). Die Märkte, die Herr Black regulieren möchte, "die Finanzmärkte", verhalten sich nämlich an ihren Ponzi-Rändern nicht wie "freie Märkte". Und da es nicht nur die Ränder, sondern inzwischen den Kern betrifft, erst recht. Die modernen Finanz"märkte" sind ausgehöhlt durch Buchhaltungstricks. Die modernen Finanzmärkte haben "Buchhaltungstricks" im weitesten Sinne zu ihren Stützpfeilern gemacht. An freien Märkten gewinnt aber der Handschlag und nicht das Kleingedruckte (siehe das Internet), weil Kooperation langfristig überlebenswesentlich ist, wenn man keine "übermarktwirtschaftlichen Kräfte" übertragen bekommt (von wem, wenn nicht vom Staat...). Mißtrauen erzeugt grundsätzlich entropische Verluste. Man sollte Geschäftspartnern und Kunden grundsätzlich schlicht trauen können, weil der Kontrollaufwand für 100%ige Sicherheit zu hoch wäre.
"Liar Loans", auf nicht-existenter bzw. grob falscher Bonitätsprüfung beruhende Darlehen mögen kurzfristige Gewinne ermöglichen, sie führen aber mit mathematischer Gewißheit zu späteren drastischen Verlusten. An einem freien Markt wird eine Bude, die so etwas macht, nicht zur systemrelevanten "Too-Big-To-Fail"-Bank. Und wenn, dann werden an einem freien Markt die Verantwortlichen eher noch geteert und gefedert, als daß sie laufengelassen werden.
Black formuliert das Grundproblem so, im Kontext der haarsträubenden Verfehlungen von Lehman (und dem halben Dutzend verantwortlicher Regulierungsbehörden) rund um die besagten "Liar Loans": "Risk management is premised on honest operations, honest data, and honest managers". Daher sei Risikomanagement bei Lehman nicht mehr möglich gewesen. Ich bin der Meinung, daß das heutzutage generell auf das moderne Finanzsystem zutrifft.
Und dem nächsten Finanzheini, der mir etwas davon erzählt, daß Gold keine Zinsen zahlt, dem antworte ich, daß man mit einem Barren von dem Zeug wenigstens Bankster* erschlagen kann.
*"Bankster", nicht alle Bankiers oder Finanzmarktteilnehmer oder Spekulanten. Die, die angesprochen sind, wissen schon, daß sie gemeint sind. Ich gehe nicht davon aus, daß sie hier mitlesen.
PS:
Der Hedgefondsmanager Jim Chanos formuliert es diplomatischer.

Und Kalifornien?

Ob der Aufregung um die griechischen Staatsfinanzen ist die Eurozone in den Fokus der internationalen Anlegergemeinde geraten. Der Euro ist unter Druck und Federal Reserve Notes werden als vermeintlich sicherer Hafen gesehen.

Dabei wird zur Zeit völlig missachtet, dass die USA mit dem de facto bankrotten Bundesstaat Kalifornien auch ein Problem im Haus haben.


Und was für eins: Kalifornien erwirtschaftet fast 14% des USA-BIP; Griechenland dagegen nur knapp 3% des Eurozonen-BIP.

Kurzum: Die Eurozone könnte wirtschaftlich problemlos auch ohne Griechenland weitermachen; die USA ohne Kalifornien nicht.

Mal schaun, wie lange es dauert bis die internationale Devisenspekulantenherde kehrt macht und wieder in die andere Richtung rennt...

Muhammed A. und Cantekin E. bereichern Wesel


Politisch korrekt: "Jugendliche"

Freitag, 16. April 2010

Goldman-Klage: IKB ein Opfer?

Das wird spannend:

"According to the Securities and Exchange Commission complaint, the victims of the alleged Goldman Sachs CDO fraud were ABN Amro, now held by the Royal Bank of Scotland and IKB . RBS unwound the ABN position in the security at issue by paying Goldman $840.9 million, and IKB lost almost all of its $150 million. "

Goldman Sachs im Visier der SEC?



Bin ´mal gespannt, was GS angestellt haben soll, bzw. welches ihrer Vergehen nicht nur moralisch sondern sogar juristisch zweifelhaft ist. Tippe auf die Insider-Geschichte mit "Galeon".
Update:
Ups, es geht offenbar eher um sowas (nur ein Beispiel). Die werden doch nicht ernst machen?

"The product was new and complex but the deception and conflicts are old and simple," said Robert Khuzami, Director of the Division of Enforcement. "Goldman wrongly permitted a client that was betting against the mortgage market to heavily influence which mortgage securities to include in an investment portfolio, while telling other investors that the securities were selected by an independent, objective third party."

Was wollen die denn? Die "dritte Partei" war doch unabhängig (Hedgefonds) und "objektiv" (Hedgefonds wußte, daß die Papiere Müll sind)? Ach...das mit dem Müll hat GS den Anlegern nicht gesagt? Wie? Das ist in USA verboten? Potzblitz...

Wann sprach Papa Bush von der "New World Order"? Am 11. September!

und zwar 1990 vorm Kongress:

http://en.wikisource.org/wiki/Toward_a_New_World_Order

Donnerstag, 15. April 2010

Election 2012: Barack Obama 42%, Ron Paul 41%

Pit maverick Republican Congressman Ron Paul against President Obama in a hypothetical 2012 election match-up, and the race is – virtually dead even.

A new Rasmussen Reports national telephone survey of likely voters finds Obama with 42% support and Paul with 41% of the vote. Eleven percent (11%) prefer some other candidate, and six percent (6%) are undecided.

=> Rasmussen Report vom 14. April

Mittwoch, 14. April 2010

"99,5 Prozent der nigerianischen Flüchtlinge in der Schweiz straffällig"

sagt der Chef des Schweizerischen Bundesamtes für Migration.

Politisch korrekter wäre: "Von 1000 Nigerianern werden 5 nicht straffällig."

Man sollte doch schliesslich immer das Positive sehen. Und die kulturbereichernden Aspekte nicht vergessen!

Gängige Arbeitsbedingungen in China?

Als ethischer Kapitalist( uuuh Rhetorikalarm!) möchte ich, das die Produkte die ich Kaufe oder Konsumiere nicht aus schädich Ausbeutender oder gar Sklavereiähnlicher Beschäftigung ist. Wenn es mir also möglich ist erkundige ich mich, was wie wo herkommt und meide das was mir gegen den Strich geht.

Als (Selbstständiger) Zahntechniker habe ich in Deutschland zwar nicht beneidenswerte Arbeitszeiten und Bedingungen.
z.B. Preiszwang bei GKV Patienten, und mit knapp 30% geringer Lohnentwicklung als der durchschnitts Verdienst wenn man Urlaubs und Weihnachtsgeld mit einbezieht.
1992 Betrug der Durchschnittsverdienst umgelegt 10€ mehr als 2009 mit 1981€
Da nur noch sehr spärlich Ausgebildet wird liegt der anteil an Alten Arbeitnehmern hoch, exakte Daten liegen mir da nicht vor, jedoch haben die Zahntechniker je nach Tätigkeitsgebiet zwischen 67% und 85% mehr als 7 Gesellenjahre auf dem Buckel.
In Bayern ist es eh schöner als anderswo, daher ist hier auch das Lohnniveau höher, jedoch von den "jüngeren" mit 10 Gesellenjahren kenne ich kaum jemanden, das diesen Durchschnittsverdienst bezieht. Da vor allem die Älteren das gefüge nach oben hin Verzerren.

Jetzt nach viel drumrumgelaber zum Thema.
Im Land des Lächelns, scheint das Arbeiten auch in den hochtechnologie Werkstätten sehr gut den Arbeitnehmern zu bekommen. Anders könnte ich mir nicht vorstellen, wie sich solche Nachrichten "Produzieren" würden:

"Auftragshersteller Foxconn spricht über Selbstmordwelle"

Foxconn Produziert nicht nur für Apple , nein, auch andere Renommierte Hersteller sind darunter.
Foxconn produziert für Intel Motherboards, Notebooks für Hewlett-Packard und Dell, die Playstation für Sony, die Wii für Nintendo, die Xbox für Microsoft und den Kindle für Amazon. Foxconn beschäftigt in seinen Fabriken in China, wo auch die Selbstmorde passierten, hunderttausende Mitarbeiter. Die meisten Opfer waren junge Arbeiter.

Tja ein paar mehr Produkte auf meiner Schwarzen Liste. Die meisten Benötige ich eh nicht.

Dienstag, 13. April 2010

Caterpillar & Erbeben in Haiti

Am 12. Januar 2010 ereignete sich in Haiti eines der opferreichsten Erdbeben aller Zeiten.

Einen Tag vorher, am 11. Januar 2010, verzeichnete die Caterpillar-Aktie einen ungewöhnlich hohen Kursanstieg im Vergleich zum allgemeinen Aktienmarkt. An der Börse nennt man so etwas "starke Outperformance".

Caterpillar ist der weltgrößte Hersteller von Baumaschinen.

Die Out-/Underperformance der Caterpillar-Aktie im Zeitraum rund um das Erdbeben.
Der grün markierte Balken ist 1 Tag vor dem Erdbeben.
( - zum Vergrößern anklicken - )

Samstag, 10. April 2010

Eine Lanze für die Miete

Über 50% der Volksvermögen in den westlichen Industrieländern ist im eigenen Haus bzw. der eigenen Wohnung investiert.

Die eigene Immobilie dient oft nicht nur dem Wohnen sondern auch der Demonstration des sozialen Status gegenüber der Umwelt.

Eigentümer sprechen häufig stolz von ihrem "Betongold". Diskussionen über Hypothekenzinsen werden gerne mit dem Argument beendet, dass "man ja sonst Miete zahlen müsste".

Aber sind Immobilien wirklich eine gute Geldanlage?

Hier sieht man, wie sich der durchschnittliche Hauspreis in den USA im Vergleich zum Aktienmarkt geschlagen hat:

zum Vergrößern anklicken

Nach 120 Jahren, dem Verschwinden europäischer Monarchien, 2 Weltkriegen, Weltwirtschaftskrise, Aufstieg und Niedergang der Sowjetunion ist klar: Das Haus hatte in den USA keine Chance gegen die Aktie.

Aus 1 Dollar, 1890 in das Durchschnittshaus investiert, wurden 38 Dollar. Damit schaffte das Haus gerade mal einen Inflationsausgleich.

Derselbe Dollar im Aktienmarkt hat sich zu 241 Dollar vermehrt. 6mal so gut wie das Haus und die Inflation klar geschlagen.

Aber das Bild ist verzerrt, es kommt noch viel schlimmer für das Haus:

- Die Round Trip-Kosten sind durch Makler und Notar erheblich.
- Man ist illiquide; es heisst ja nicht umsonst "immobil"
- In der Graphik sind Instandhaltungskosten nicht berücksichtigt.
und
- Die Benchmark S&P500 ist ein Kursindex. Der Aktienanleger kann sich also jedes Jahr über ein paar Prozent Dividende zusätzlich obendrauf freuen. Langfristig kommt da einiges zusammen.

Fazit: Wer mietet, hat weniger Ärger, muss sich weniger kümmern, spart Geld und kann sein Kapital noch dazu besser investieren.

Freitag, 9. April 2010

We're All Comrades Now...

"entliehen" bei Casey Research zum Thema chinesisch-usamerikanische Handelsbeziehungen und Währungsfragen:

One might imagine that the conversation now going on between Timmy [US-Finanzminister Geithner] and the Chinese is running along the following lines.

"Okay, what do you guys want?" Timmy asks nervously.

"We need access to U.S. markets, because if we can't get all these empty factories humming, we're going to get strung up by our collective heels. "

"And so you want us to do what?"

"For starters, pretty boy, tell your most esteemed party members to stop yapping like diseased dogs about our currency. And stop all this talk about tariffs. We got business to do, and that business is selling your peasants cheap stuff. "

"We can do that. But in exchange, you have keep showing up at our Treasury auctions. Use that big pile of foreign reserves to buy a ton of Treasuries over the next couple of years. That way we can try to buy our way out of this damn recession while keeping rates low. That works out well for you guys, too, because it will mean that our peasants will still be able to afford the stuff made by your peasants. That's what we Americans like to call a 'win-win.'"

"But then we'll end up with even more Treasury paper. Already it's getting hard to find a place to stash all of it. And if you keep cranking the stuff out like a noodle shop, then in time it will be worthless."

"I hate to break it to you, but it's already pretty much worthless. We're so broke that I had to pass on the lobster last night. Your only hope is to keep the shell game going a little longer - you know, buy us some time to work this thing out."

"Can't you just invade Canada? They got lots of resources, but they don't have no nukes. Kind of like Tibet."

"Let's just say that all options are on the table. But for now, all that's required is that you just keep showing up at the Treasury auctions."

"We are going to want some special considerations, starting with losing that whole currency manipulator thing. "

"Well make it go away. After all, we're all comrades now."

Gold-"Verschwörungstheorie" bei der ARD

Aus der Rubrik "Es geschehen noch Zeichen und Wunder":


Die Musik spielt wieder

Gestern hat Chuck "Solange die Musik läuft, tanzen wir" Prince, Ex-Chef des VEBs "Citigroup" vor einem Untersuchungsausschuß in USA ausgesagt und sich, ebenso wie Robert "Weltenretter" Rubin für das eigene Versagen entschuldigt. Der Immobilienblasen-Blog berichtet, daß die Musik wieder spielt und wie 18 US-Großbanken den Ton immer kurz vor dem Berichtszeitpunkt herunterdrehen. Er zitiert das Wall Street Journal:

"Major banks have masked their risk levels in the past five quarters by temporarily lowering their debt just before reporting it to the public, according to data from the Federal Reserve Bank of New York.A group of 18 banks—which includes Goldman Sachs Group Inc., Morgan Stanley, J.P. Morgan Chase & Co., Bank of America Corp. and Citigroup Inc.—understated the debt levels used to fund securities trades by lowering them an average of 42% at the end of each of the past five quarterly periods, the data show. The banks,which publicly release debt data each quarter, then boosted the debt levels in the middle of successive quarters. The data highlight the banks' levels of short-term financing in the repurchase, or "repo," market. Financial firms use cash from the loans to buy securities, then use the purchased securities as collateral for other loans, and buy more securities. The loans boost the firms' trading power, or "leverage," allowing them to make big trades without putting up big money. This amplifies gains—and losses, which were disastrous in 2008."


Die US-Banken fühlen sich offenbar sehr sicher vor dem Zorn der Bevölkerung.

Die Bundesbank gegen den "Inflationsmaximierenden Fonds"

In diesen Zeiten des monetären Nihilismus fällt es mir schwer irgendeine der planwirtschaftlichen Maßnahmen die zur "Rettung" von Griechenland diskutiert werden, für "richtig" oder "falsch" zu halten. Wenn ein politisches Organ aber wenigstens klare Worte findet, ist mir das zumindest sympathisch. Sehr klar Worte hat nun offenbar die Bundesbank gefunden. In einem bankinternen Papier, das ausgerechnet der Frankfurter Rundschau vorliegt, wird z.B. der Internationale Währungsfonds polemisch als "Inflation Maximizing Fund" (IMF) bezeichnet:

"Die Buchstaben "IMF" könnten "zukünftig für ,Inflation Maximizing Fund´ stehen", heißt es provozierend in der Vorlage. IMF (International Monetary Fund) ist die englische Abkürzung für IWF und "Inflationsmaximierender Fonds", wie die Scharfmacher in der Bundebank dichten."

Das paßt übrigens gut zu den Aussagen des Ökonomen Richard Koo (Nomura), der kürzlich folgendes von sich gab:

"When asked to put some kind of figure on the level of independence he says the BOJ would be close to 90 on a scale with a base score of 100 for the old Bundesbank, Koo’s model of an independent central bank.
"There are varying degrees of so-called independence. The Deutsche Bundesbank, when those guys were around, they were really independent, they listened to nobody and they just kept on doing what they thought was the right thing to do. Compared to that, both the Federal Reserve and the Bank of Japan today are more concerned about the political scene and the possible backlash—congressmen talking about the independence of the central bank and things like that. But the Bundesbank in those days didn’t give a damn about politicians whatsoever."

Der ganze Artikel ist auch lesenswert, weil er u.a. anhand einer Anekdote zeigt, was für ein Opportunist Alan Greenspan ist. Aber das ist zugegebenermaßen nix Neues.

Dienstag, 6. April 2010

Freitag, 2. April 2010

Ein Chart geht um die Welt

Die obige Darstellung von Christopher Rupe und Nathan Martin, letzterer vom US-Blog "Economicedge", geht um die Welt und hat es, allerdings ohne die obige deutliche Quellenangabe, in die selbst bei Zitaten so spießige FAZ geschafft. Martin nennt ihn "den wichtigsten Chart des Jahrhunderts" und meint damit nicht die letzten 10 Jahre. In einem langen Beitrag läßt er auch Christopher Rupe die Hintergründe und Methodik erläutern:


Die beschriebenen Mechanismen eines schuldenbasierten Geldsystems sind auch für "Austrians" interessant, da wir (ich schließe mich ein) manchmal zu einer "Nettogeldweltsicht" neigen, weil wir Geld so betrachten, wie es aus unserer Sicht sein sollte und nicht so, wie es wirklich ist.

Donnerstag, 1. April 2010

Der größte Blog meldet: "It's Ponzimonium in the Gold Market"

Sogar die Huffington Post ist dem Weltgoldbetrug bereits auf der Spur:


Der Druck im Kessel wird damit größer und größer. Jetzt fehlen bloss noch die etablierten Massenmedien.

PS:
Ergänzung von mir, Fabio: Aufgrund der Verbreitund der "HuffPo" kann man sagen, daß das die erste "Mainstream"-Quelle ist, die auch Andrew Maguire erwähnt. Die NY Post muß aber wohl den Autounfall erwähnt haben. Danke an Christoph für den Hinweis!

PPS:
Ergänzung von mir, Christoph: Hier der Artikel aus der NY Post:


Ein Rat aus England: "Germans! Stop being ripped off!"

by Daniel Hannan

 
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