Bloomberg berichtet über eine uralte Usance aus Italien, wo der Original Parmigiano-Reggiano als Pfand (Kreditsicherheit) für Kredite benutzt wird. Die Bank Credito Emiliano gewährt dabei den Produzenten ein Darlehen für bis zu 2 Jahren zu 80% des aktuellen Parmesan-Preises. Der Kredit selbst ist relativ günstig: Interbankenzinssatz (z.B. Euribor) plus 0,75-2%. Parmesan ist - im Gegensatz zu Parmaschinken oder Olivenöl -besonders für diese Art des Bankgeschäftes geeignet, da er lange reift und eine hohe "Wertdichte" hat (es fließen z.B. 550 Liter Milch in ein ca. 36kg schweres Parmesan-Rad). Außerdem sind die Parmesan-Räder standardisierbar und mit Seriennummern versehen. Die Credito-Emiliano-Bank lagert derzeit Parmesan im Gegenwert von rund 132 Millionen Euro in den klimatisierten Warenhäusern. Obwohl die Summen gering klingen, sind die Kredite für die kleinen Produzenten überlebenswichtig, gerade weil zwischen Produktion und Verkauf so eine lange Zeit vergehen kann. Kreditausfälle sind offenbar sehr selten und das Risiko für die Bank gering, da der Käse bei einem Ausfall verkauft werden kann. Letzteres gilt natürlich prinzipiell auch für US-Immobilien, aber die sind eben anfälliger für spekulative Übertreibungen als der gute alte Parmesan...Solange die Börse in Mailand keine Parmesan-Futures anbietet oder der Credito-Emiliano Parmesan-ETFs auflegt, dürfte das auch so bleiben...
Mittwoch, 12. August 2009
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
1 Kommentar:
Das ist mal wenigstens eine harte Währung, im vergleich zu dem Käse mit dem wir sonst Bezahlen.
Kommentar veröffentlichen