Vor kurzem behauptete ein Freund, Wissenschaftler hätten nachgewiesen, dass es am Wochenende mehr regne. Dies sei durch die während der Arbeitswoche entstehenden, menschengemachten Umweltverschmutzungen verursacht, welche dann am Wochenende "abregnen".
Hierbei ist es wichtig zu wissen, dass die "Woche" eine menschliche Erfindung ist. Sie hat im Gegensatz zu Jahr und Monat keine Entsprechung in der Natur.
Die Viertelung eines Monats inspiriert durch die vier Mondphasen Vollmond, abnehmender Halbmond, Neumond und zunehmender Halbmond ist menschliche Willkür.
Den einzelnen Wochentagen sind verschiedene Gottheiten bzw. Himmelskörper zugeordnet, welche über die Tage "wachen". Daher liegt der Ursprung des germanischen Wortes "Woche" in der "Wache" begründet:
Montag: Tag des Mondes
Dienstag: Tag des Tyr, germanisch für den Planeten Mars
Mittwoch: Tag des Wodan (siehe "Wednesday"), für den Planeten Merkur
Donnerstag: Tag des Thor bzw. Donar; steht für den Planeten Jupiter
Freitag: Tag der Freya, sie war die Göttin der Liebe, daher natürlich der Planet Venus
Samstag: Der einzige Wochentagsname mit lateinischem Ursprung vom Planet Saturn
Sonntag: Tag der Sonne
Ich schweife ab; also zurück zum Thema. Auf der Suche nach frei verfügbaren Daten bin ich bei der Wetterstation Bassersdorf nordöstlich von Zürich gelandet.
Dort sind die Wetterdaten seit Mitte 2005 in tabellarischer Form veröffentlicht.
Meine Auswertung von insgesamt 218 vollständigen Wochen hat Folgendes ergeben:
(zum Vergrößern anklicken)
Man sieht: es regnet am Wochenende nicht mehr als an anderen Wochentagen.
Allerdings ist es erstaunlich, dass die Temperatur äußerst gleich verteilt ist (wie zu erwarten war), die Niederschlagsmenge wochentagsabhängig jedoch sehr stark schwankt:
am Dienstag gibt es z.B. 44% mehr Niederschlag als am Donnerstag.
Das hätte ich vorher nicht für möglich gehalten. Und eine Erklärung für dieses merkwürdige Phänomen habe ich auch nicht.