Sonntag, 25. Oktober 2009

Angst vor'm Bank Holiday?

Immer wieder geistert ein möglicher "Bank Holiday" durch die Medien. So ein Bank Holiday würde von den Regierungen per Notbeschluss durchgesetzt und wohl eine oder mehrere Wochen dauern. Banken und Börsen blieben geschlossen.

Häufig wird mit einem Bank Holiday auch das totale wirtschaftliche Chaos in Verbindung gebracht; Börsenkurse würden in den Keller rauschen, Guthaben wertlos werden etc.

Vor einem Jahr im Oktober 2008 stand so ein Bank Holiday in der Tat unmittelbar bevor, weil die grossen Banken schon mehr tot als lebendig waren. Dann kamen Merkel-Sparergarantie, weltweite Bankverstaatlichungen und veränderte Bilanzierungsregeln.
Seit dem hat sich - obwohl die ursächlichen Probleme nicht beseitigt wurden - die Situation doch erheblich entspannt.

Aber hätte ein Bank Holiday wirklich unweigerlich furchtbare Folgen? Ist es immer so verheerend wie 2001 in Argentinien?

Nicht unbedingt.

Schauen wir uns hierzu den bekanntesten historischen Bank Holiday näher an:

Anfang 1933 waren viele Banken in Solvenzproblemen (ähnlich wie heute), es fanden so genannte Bank Runs statt, d.h. Bürger holten ihr Geld von der Bank. Vereinzelte US-Bundesstaaten hatten bereits Banken geschlossen.

Mitten in diesem Tumult wurde Franklin D. Roosevelt US-Präsident. Am 4. März wurde er vereidigt, am nächsten Tag vollzog er seine erste Amtshandlung: Er schloss alle US-Banken und Börsen für unbestimmte Zeit.

Acht Handelstage später, am 15. März, wurden die Börsen und die solventen Banken wieder eröffnet. Die insolventen Banken blieben geschlossen.

Und das "Wunder" passierte: Die Börse eröffnete nicht niedriger sondern höher:

zum Vergrößern anklicken

Der Dow Jones Index notierte am 15. März zu Handelsbeginn 15,3% höher als der Schlusskurs vom 3. März.
Diese 15,3% stellen bis heute den größten "Tagesgewinn" des Dow Jones dar.

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