Zu diesem Schluss könnte man kommen, wenn man aus dem PC-Konformen "Lager" stammt.
Das Aktionsbündnis Winnenden rief am vergangenen Sonntag den 17.10 zum Aktionstag "Familien gegen Killerspiele ".
Neben dem obligatorischen Informations- und Diskussionsstandes bezüglich des Aktionsbündnisses, hatten sie vor die Stuttgarter Staatsoper auch einen riesigen Bauschuttcontainer, in welchem geläuterte Killerspielspieler ihre Mordsimulatoren entsorgen sollten. Als Wiedergutmachungsbonbon bestand die Möglichkeit ein signiertes Fußballtrikot der Nationalmannschaft zu ergattern. Die Killerspiel Spieler der Stuttgarter Umgebung scheinen jedoch größtenteils uneinsichtig zu sein, denn zur Halbzeit gegen 14:30 befanden sich erst 4 Spiele im Container. Das Aktionsbündnis gestand ein, dass es nicht Sinn und Zweck der Aktion war, möglichst viele Mordsimulatoren und Killerspiele im Vernichtungscontainer zu sammeln, sondern das Thema in die Öffentlichkeit zu bringen und Dialoge zu führen.
Diverse MS-Medien berichteten Online darüber ( 1, 2, 3, 4) ebenso auch der SWR ( ab 4:15 ) und ein Vlogger, der eine der Inszenierten Szenen des Berichtes dokumentierte .
Die Piratenpartei und ein Videospieler(-innen)verband bezogen in der Nähe ebenso einen Stand und hatten auch Spruchbänder und Schilder im Gepäck.
Jetzt mein Senf dazu:
Mit dem Plakatmotto "Stoppt den Trauer-Terror" kann ich mich identifizieren. Die veröffentlichen Meinungen und Statements mancher Medien und sogenannter "Experten" war in meinen Augen teilweise zu einseitig und aufhetzend. Jedoch in letzter Zeit versuchte man in der Berichterstattung beide Seiten der Problematik aufzuzeigen, was zur eigenen Meinungsbildung wesentlich mehr beiträgt.
Die in dem SWR Videobeitrag gezeigten Kinder, die Spiele in den Container werfen, sehen für mich nicht so aus, als könnten sie selbst die Spiele kaufen, die sie da hineinwerfen*. Das eine ist USK 16 ( GTA : San Andreas, ein Action und Rennspiel ) das andere USK18 ( Def Jam: Fight for NY, ein Beat 'em up "Prügelspiel" ) eingestuft. Keines der beiden Kinder sieht so aus als wäre es 16 oder gar 18, also haben sie die Spiele von Bezugsberechtigten erhalten.
Spiele die in Deutschland verkauft werden, müssen einen USK Hinweis haben, diesen bekommt man beispielsweise durch Prüfung. Nach der Prüfung wird eingestuft zwischen USK ab 0 Jahren und USK ab 18 mit 3 Zwischeneinstufungen ( ab 6J, ab 12J, ab 16J ) . Wird ein Spiel nicht Geprüft in den Verkauf gebracht, bekommt es Automatisch die USK ab 18 Einstufung.
Einige Spiele werden nach Antrag Dritter von der BPjM Indiziert, was eine Verschärfung der USK ab 18 Einstufung ist.
Dieses Verfahren wird von vielen Experten Weltweit als eines der strengsten und wirksamsten angesehen. Die Experten aus der Killerspiel-Verbots und Mordsimulationsdenunzierungsecke sind da anderer Meinung.
Zurück zu den Kindern aus dem SWR Bericht. Daß das Fernsehen solche ähnliche Bilder Inszeniert wie sie der Vlogger Dokumentiert ist nichts Neues und üblich. Jedoch daß sie so Junge Menschen zeigen die klar weit unter USK 16 sind, grenzt für mich schon an Göbbel'sche Propaganda, denn bei den USK ab 6 oder USK ab 12 Spielen ist keines der verpönten "Killer & Mordsimulationsspielen" zu finden. Im schlimmsten Falle haben die beiden Kinder die Spiele, die Sie da hineinwerfen, vom Kameramann erhalten, sodass er tolle "Bilder" im "Kasten" einfangen konnte.
* Zitat aus der erweiterten Videobeschreibung: " Zum Zeitpunkt (14:30Uhr) befanden sich im Container: 2 PS2 Spiele (GTA San Andreas und Def Jam: Fight for NY), 1 CD (Kopie von Open Arena), 1 Gameboy Modul (Small Soldiers)"
Das was die Kinder da Hineinwerfen ist weder ein Gameboy Modul noch eine CD, also können es nur die beiden PS2 Spiele sein.
Freitag, 23. Oktober 2009
Killerspiel Spieler sind uneinsichtig, oder?!
Eingestellt von Oliver Knittel um 15:52
Labels: Amok, Killerspiele, Mordsimulationsprogramme, Winnenden
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
1 Kommentar:
Die mediale Inszenierung der Kategorie "Killerspiele" zeigt meiner Meinung die zum Teil desolaten Recherchepraktiken bei den öffentlich-rechtlichen Sendern.
"Killerspiele", "Killerbienen", unsere aktuellen "Killerviren" wie Vogel-und Schweinegrippe- Medien und Politik setzen immer mehr auf solche "headlines", die sich besonders durch Kategorisierung in extreme Gefahrenpotentiale auszeichnen.
Während die Extremität der Information dazu dient, sie von dem Mainstream abzuheben, wird zuletzt der Angstinstinkt des Menschen missbraucht, um ihm die gewünschte Data zu injiziernen.
Hierzu ein m. E. gelungenes Video, dass einen kleinen Einblick in die Recherchelücken von ARD, ZDF, WDR geben kann:
http://www.break.com/usercontent/2009/7/killerspiele-in-ard-zdf-und-wdr-943248.html
Kommentar veröffentlichen