Donnerstag, 3. Dezember 2009

Ex-Goldman Managing Director: Wall-Street Banken schlimmer als ENRON?

Zerohedge berichtet, daß Frau Nomi Prins, ehemaliger "Managing Director" bei Goldman Sachs und Ex-Leiterin des internationalen Analyseteams von Bear Stearns in London, den Verdacht äußert, daß die Bilanztricks der Wall-Street-Banken schlimmer als die Verfehlungen beim ehemaligen Energieriesen ENRON seien. Wir hatten im Februar 2008 ("Die ENRONie der Geschichte") das Thema aufgegriffen.
Frau Prins erzählt von ihren Versuchen, die an die Börsenaufsicht SEC gemeldeten Zahlen nachzuvollziehen:

"After two weeks sifting through over one thousand pages of SEC filings for the largest banks, I have the same concerns. While Washington ponders what to do, or not do, about reforming Wall Street, the nation’s biggest banks, plumped up on government capital and risk-infused trading profits, have been moving stuff around their balance sheets like a multi-billion dollar musical chairs game."

"Nachdem ich zwei Wochen lang über eintausend Seiten SEC-Meldungen der größten Banken durchforstet habe, habe ich dieselben Bedenken. Während Washington darüber nachdenkt, was für die Reform der Wall-Street zu tun oder zu unterlassen sei, haben die größten Banken des Landes, vollgesogen mit Regierungsgeldern und Handelsgewinnen aus riskanten Geschäften, Zeug in ihren Bilanzen hin- und hergeschoben, wie bei einer multi-milliarden Reise nach Jerusalem".

Wenn selbst eine Frau Prins keine Ahnung hat, wo denn nun die sagenhaften Millionen-Boni-trächtigen Gewinne der US-Banken herkommen, üben auch wir uns in Bescheidenheit. Ein kleines Indiz findet sich aber z.B. hier:

Bank Profit Mirage (etwa "Die Fata Morgana der Bankgewinne"), über die Rückstellungen für Kreditausfälle im 3. Quartal und deren Auswirkungen auf die Quartalsgewinne:

"If banks had held their coverage ratio steady at 63.6%, where it was in the previous quarter, this would have called for an additional provision of $12.9 billion, which more than wipes out the $2.8 billion in “profits” for this quarter."

"Wenn die Banken die Rückstellungsquote nur bei 63,6% (der bedrohten Kredite) gehalten hätten, hätte man dafür eine zusätzliche (gewinnmindernde) Rückstellung von 12,9 Milliarden US-Dollar benötigt, die die 2,8 Milliarden "Quartalsgewinne" mehr als ausgelöscht hätte."


Tja, wozu Rückstellungen, wenn man doch die Steuerzahler hat?

Als Lösung schlägt Frau Prins die Wiedereinführung des Glass-Steagall-Acts vor, der unter Bill Clinton abgeschafft wurde, u.a. unter Federführung des ehemaligen Mc Cain Beraters Phil Gramm.

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