Dienstag, 17. Juni 2008

Meine Stadt feiert Geburtstag

Mein München feiert 850sten Geburtstag. Das ist schön -


wären da nicht mal wieder die Gutmenschen und Weltverbesserer:

Attac München - Amnesty International Deutschland - Ausländerbeirat München - Bayerischer Flüchtlingsrat - Café 104 - Club Voltaire- DIE LINKE.queer München - Euro-Training-Centre ETC e.V. - Freidenkerverband München - Freiwilligenagentur Tatendrang - Handicap international e.V. - Hilfe vo Mensch zu Mensch e.V. - Humanistische Union e.V. - InitiativGruppe Interkulturelle Begegnung und Bildung e.V. - Katholische Stiftungsfachhochschule München - La Silhouette - LORA München - Lichterkette e.V. - Linksjugend ['solid] München - Münchner Aidshilfe e.V. - Münchner Flüchtlingsrat- Münchner Kammerspiele - Nord Süd Forum München e.V. -Pro Asyl - Pro Familia Landesverband Bayern - Refugio e.V. - SchlaU (Schulanaloger Unterricht für junge Flüchtlinge) - Tibet Initiative München e.V. - Trägerkreis EineWeltHaus München e.V. - ver.di Jugend München - Youventus International - Qualifizierungsbereich Community, Gender Cultural Studies, Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften, Hochschule München

Diese wollen nämlich mit der Aktion "SAVE ME München" 850 Flüchtlinge nach München holen:


"An allen Ecken und Enden der Welt herrscht Krieg. In den Krisengebieten unserer Erde, wie z.B. Irak, Birma und Sudan sind Menschen auf der Flucht. Doch noch nie war Fliehen so schwer wie heute.
Was wäre eigentlich, wenn wir diesem Flüchtlingselend nicht mehr tatenlos zuschauen würden? Wenn wir Menschen aus den Lagern heraus nach Deutschland holen würden? Wenn wir tatkräftig zeigen würden, dass uns das Schicksal der Flüchtlinge dieser Welt nicht gleichgültig ist?"

Bei dieser Aktion geht es um so genanntes "Resettlement". Resettlement bedeutet die dauerhafte Aufnahme und Integration von Flüchtlingen aus Krisenregionen. Es geht nicht um Asyl.

Das alles klingt natürlich sehr schön. Daher haben sich auch schon 746 Patinnen und Paten für diese Aktion gemeldet:

Berit K. (Diplom Sozialpädagogin):
Ich mache mit, weil ich es einfach selbstverständlich finde, etwas für Menschen zu tun, die bisher weniger Glück im Leben hatten. Und außerdem empfinde ich das Projekt als eine tolle Chance aktiv und konkret zu helfen.

Tanja B. (Psychologin):
Ich mache mit, weil man bei Save me einen konkreten Beitrag für eine andere Flüchtlingspolitik leisten kann.

Fatma A. (Übersetzerin und Studentin):
Ich mache mit, weil ich helfen möchte.

Gerda Y.:
Ich mache mit, weil ich die Berichterstattung in den Medien nicht mehr hilflos gegenüberstehen will, sondern etwas konkretes beitragen möchte.

Michael H. (Informatiker)
Ich mache mit, weil ich dazu beitragen möchte, dass München auch den Flüchtlingen leuchtet.

Wer nun glaubt, dass diese Patinnen und Paten die Kosten für die "dauerhafte Aufnahme und Integration" übernehmen, der irrt:

"Diese Unterstützung ist symbolisch. Patinnen und Paten werben mit Ihrem Namen und Ihrem Gesicht auf der SAVE ME-Kampagnenseite für die Aufnahme von 850 Flüchtlingen.
Sie gehen damit keinerlei finanziellen Verpflichtungen ein. SAVE ME-Patinnen und Paten wollen im Rahmen ihrer Möglichkeiten den Ankommenden ihren Start in München vereinfachen.
Dieses persönliche Willkommen kann von einer persönlichen Begrüßung, praktischer Hilfe beim ersten Behördenkontakt bis hin zu einem gemeinsamen Stadtrundgang reichen.
"

Fragt sich, wer denn dann zahlt? Denn Kosten werden ja mit einer "dauerhaften Aufnahme und Integration" höchstwahrscheinlich verbunden sein?

Nun, diese kleine unbedeutende Frage nach der Kostenübernahme wird offen überhaupt nicht gestellt, geschweige denn beantwortet. Aber schön verklausuliert erfahren wir:

"Im Jahr 2008 feiert die Landeshauptstadt München ihren 850. Geburtstag. Das nehmen wir zum Anlass, von der Stadt und ihren BürgerInnen ein deutliches Signal zu fordern.
Wir wollen erreichen, dass München sich bereit erklärt, 850 Flüchtlinge aus einer aktuellen Krisenregion aufzunehmen
, um ihnen einen Neuanfang in Sicherheit zu ermöglichen. München könnte sich kaum schöner feiern."

Aha, da steht es: Weder die Organisatoren der SAVE-ME-Kampagne noch die Patinnen und Paten sollen und wollen zahlen. Nein: Die Stadt München soll für die Flüchtlinge aufkommen.

Das heisst: Die
Fraktion der Weltverbesserer will den ganz normalen Bürger und Steuerzahler in Geiselhaft nehmen.

Wenn ihr Gutmenschen sowas wirklich ernst meint, dann könnt ihr gefälligst auch selber dafür zahlen. Oder sprecht von mir aus eine Bürgschaft aus. Was auch immer.
Aber hört auf, die Welt immer auf Kosten anderer sozialistisch verbessern zu wollen!

Gruss an alle,
Christoph

1 Kommentar:

Oliver Knittel hat gesagt…

Ich bin über die Aussage " Stadt München, zahl du!" immer noch so erschrocken, das ich mich kaum traue hierzu zu kommentieren.

 
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