In der lebendigen amerikanischen Ron Paul Community, wie sie sich z.B. bei Dailypaul.com ausdrückt, werden alle möglichen Themen debattiert, auch bzgl. der Qualität der eigenen Bewegung.
Ein User äußerte seine Bedenken, daß Ron Paul bei vielen Mitgliedern einen "Persönlichkeitskult" auslöse und er eine Gänsehaut bekomme, wenn er das Wort "leader" (Führer) höre.
Folgende Antwort von einem User namens "BillyDee" hat mir gut gefallen (Übersetzung von mir):
"Ich glaube, es sind zwei Typen von Menschen involviert.
Da gibt es welche, die schon vorher Libertäre waren und schon vor seiner Kandidatur Ron Paul und andere Libertäre oder libertär-gesinnte Menschen unterstützt haben.
Und dann gibt es Leute, für die die ganze Sache neu ist und deren erste echte Begegnung mit libertären Ideen über Ron Paul geschehen ist.
Ich glaube, daß unter den letzteren die meisten der "Kultisten" zu finden sind. Sie sehen in ihm eine Art Prophet oder Führer, obwohl er in Wirklichkeit nur Dinge sagt, die andere Libertäre schon sehr lange sagen. Es ist toll, daß er Menschen mit diesen Idee vertraut macht, aber ich hoffe, daß sie sehen, daß diese Ideen nicht mit ihm enstanden sind (was er auch immer wieder versucht ´rüberzubringen). Er ist nur der Nachrichtenbote und er gibt nur seine persönliche Interpretation von Freiheit.
Es ist ok, wenn man mit Dr. Paul bei bestimmten Themen anderer Meinung ist. Es ist ok, für sich selbst zu denken. Im Gegenteil, wenn jeder immer bei jedem Thema zu 100% mit Dr. Paul einer Meinung wäre, dann würde ich vermuten, daß da was pyschologisch falsch mit den Leuten läuft, weil sie ihn nur nachmachen und ihre eigene Individualität negieren.
Was uns als unterschiedliche Menschen ausmacht, ist, daß wir nicht alle dieselben Überzeugungen haben.
Was ich bei Dr. Paul respektiere ist, daß er immer versucht klarzumachen, daß er uns nicht führen will. Er äußert Bewunderung darüber, daß die Revolution spontan organisiert ist. Er sagt immer und immer wieder, daß es bei der Revolution nicht um ihn gehe. Er sagt oft Dinge wie "Danke, daß ihr mich zu der Revolution eingeladen habt".
Die Revolution existierte bevor er des Weges kam. Und diese Revolution hat keinen Führer, weil das Streben des Individuums nach der Freiheit sich selbst zu führen ihre fundamentale Grundlage darstellt."
Ich weiß ja nicht wie es Euch geht, liebe Freiheitsfreunde, aber bei so einer Revolution will ich mitmachen. Ich meine, wir haben 2008, da wird es doch mal langsam Zeit, oder?
Sonntag, 1. Juni 2008
Führerkult
Eingestellt von Fabio Bossi um 12:50
Labels: Dailypaul.com
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2 Kommentare:
Bin dabei!
Dieses "Führerkult" gebaren kenne ich gut, ich war auch eine zeit lang davon geblendet, ist aber schon ein paar Jahre her. Wichtig ist es, das dass Zentrum dieses Kultes am Boden bleibt und Bescheidenheit ausstrahlt. Nicht durch Macht führen, sondern zum Denken anregen! Bei Ron Paul habe ich momentan keine Bedenken, das er durch die Kultisten korrumpiert wird.
Nach der Einteilung von "BillyDee" gehöre ich wohl in die zweite Kategorie, ohne daß ich deswegen einem Persönlichkeitskult um Ron Paul erliege. Allerdings glaube ich schon, daß die Integrität, Bescheidenheit und Freundlichkeit dieses Mannes ihr sehr eigenartiges Faszinosum mit sich bringt, die einem auch viele seiner Ideen näher bringt. Ich denke der "Anti-Terrorist" hat dies sehr schön zum Ausdruck gebracht. (wer dieses Video noch nicht kennt: hier der Link zu der mit deutschen Untertiteln versehenen Version auf Ron Paul Europe http://www.ronpauleurope.net/)
Es ist meine persönliche Auffassung, daß eine Idee nur dann überzeugend ist, wenn die Menschen, die für sie eintreten, auch nach ihnen leben können, und dies ohne Monster zu werden. Von daher hat der libertäre Konstitutionalismus den Ron Paul vertritt in ihm einen überzeugenden Fürsprecher. Und "BillyDee" hat auch darin recht, daß Ron Paul immer wieder darauf hinweist, daß es ihm gerade nicht darum geht, Anführer der rEVOLution zu sein, sondern, darum sie als eine spontane Bewegung von Individuen entstanden ist und ihre Zukunft hat.
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