Fiat Money als Papiergeld ohne jeden intrinischen Wert trägt den Virus des Betrugs schon in sich. Da wundert es nicht, wenn sich dieser Virus auch auf den Finanzmärkten ausbreitet.
Die Finanzmärkte bringen dann zahlreiche Kuriositäten hervor. Am Lustigsten ist es, wenn Marktteilnehmer quasi Geschäfte mit sich selbst machen:
Beispiel 1: US-Investmentbanken und die Federal Reserve
Wie aufmerksame Beobachter des Weltgeschehens wahrscheinlich schon bemerkt haben, gibt es zur Zeit ausgeprägte Liquiditätsengpässe bei den Banken.
In den USA erhalten betroffene Investmentbanken von der Zentralbank Federal Reserve die Möglichkeit, sich im Rahmen von so genannten Term Auction Facilities zu refinanzieren. Hierbei erhalten die Banken von der Zentralbank Geld gegen Verpfändung von Sicherheiten.
Interessant daran ist unter anderem, dass die Zentralbank Federal Reserve (FED) keine staatliche Bank ist, sondern sich im Privatbesitz befindet.
Wer sind denn die Eigentümer der FED?
Genau diejenigen Investmentbanken (wie zum Beispiel Lehman Brothers oder Goldman Sachs), welche sich in Liquiditätsnöten befinden.
Aufgrund dieser Eigentumsverhältnisse können die Investmentbanken der ihnen gehörenden Zentralbank "anordnen", ihnen Geld zu geben. Das bedeutet unterm Strich nichts anderes, als dass die Investmentbanken sich ihr Geld selbst drucken können.
Beispiel 2: US-Anleiheversicherer und Banken
Aufgrund der Subprime-Krise in den USA sind Schuldverschreibungen im Bereich der Mortgage Backed Securities (MBS) stark im Wert gefallen. Diese Schuldverschreibungen befinden sich zum großen Teil in den Portfolios von Banken.
Wenn es zu Ausfällen bei diesen MBS kommt, müssen die Banken Abschreibungen vornehmen. Solche Abschreibungen gehen ins Eigenkapital der Banken. Sind die Abschreibungen größer als das Eigenkapital sind die Banken bankrott.
(Es sei denn, der Staat lässt den Steuerzahler-Michel bluten; so geschehen z.B. in Deutschland mit den Bail-Outs bei Sachsen LB und IKB, sowie in England mit der Verstaatlichung von Northern Rock.)
Aber Gott sei Dank gibt es Anleiheversicherer. Diese haben eine hohe Bonität und geben den Banken Ausfallgarantien für solche Schuldverschreibungen.
Das funktioniert natürlich nur, wenn der Anleiheversicherer finanziell gut dasteht; andernfalls geht nämlich das gute Bonitätsrating zum Teufel. Was ist schliesslich schon eine Garantie von jemandem wert, der selber Pleite ist?
Verluste aus den Anleihen schlagen in diesem Fall voll auf die Banken durch, die diesen Mist in ihren Büchern halten.
Einer dieser Anleiheversicherer ist z.B. Ambac. Dem geht's gerade aber leider gar nicht gut. Die aufgelaufenen Verluste aus den MBS sind auch für den Versicherer zu groß geworden. Die Versicherung ist also nix mehr wert.
Die Banken Citigroup, Bank of America, Credit Suisse und UBS haben ihre Portfolios randvoll mit Schrott-MBS. Und versichert sind sie bei Ambac gegen Verluste aus diesen MBS.
So weit, so schlecht. Aber jetzt kommt das Perverse:
Aufgrund des Hebeleffekts, den ein Anleiheversicherer hat, lohnt es sich für Citigroup, Bank of America, Credit Suisse und UBS, sich bei Ambac mit einer fetten Kapitalerhöhung zu beteiligen. Das System versichert sich also selber.
Wer hat unter solchen Gegebenheiten noch Vertrauen in unser auf Papiergeld gebautes Finanzsystem?
Freitag, 7. März 2008
Kuriositätenkabinett unserer Fiat Money-Welt
Eingestellt von Anonym um 11:18
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