Donnerstag, 24. April 2008

Der Wahlkampf ist nie vorbei

Der Standard schreibt:

Der Republikaner Ron Paul gibt nicht auf - Er hält an seiner Kandidatur im Vorwahlkampf fest - In Pennsylvania erreichte er 16 Prozent.

"There were 11, now there are 2. I'm still in the race". Ron Paul, republikanischer Präsidentschaftskandidat in den USA, will John McCain noch lange nicht den Posten des republikanischen Präsidentschaftskandidaten überlassen. Er glaubt an sich und sein Programm, er glaubt an die Vereinigten Staaten von Amerika und vor allem glaubt er an die Hoffnung. Deswegen wird auch seine Tour "Ron Paul - Hope for America" durchgezogen, komme was wolle.

Obwohl John McCain seit Anfang März eine absolute Mehrheit der Delegierten hinter sich versammelt hat, hält der republikanische Kongressabgeordnete seine Kandidatur bislang aufrecht. 128,467 Stimmen oder 16 Prozent der Stimmen konnte Paul am Dienstag in seinem Heimatbundesstaat Pennsylvania erreichen, was der ehemalige Kandidat der Libertarian Party (1988) als Sieg für seine Hartnäckigkeit verbucht. "Americans are hungry for leadership that will protect the traditions that made our country so great," gibt er sich auf seiner Homepage selbstbewusst. Er wolle eine Alternative für all jene Republikaner sein, die ihre Werte durch McCain gefährdet sehen. Außerdem sei "der Wahlkampf nie vorbei," trotzte der "Seelenverwandte des Papstes". Denn es gehe weniger um die Präsidentschaft als darum, Ideen für die Zukunft des Landes unter die Menschen zu bringen. Er habe bisher nichts von McCain gehalten, sehe also nicht ein, wieso er sich jetzt hinter ihn stellen solle.

Was er damit genau meint, kann man ab 30. April auch in seinem neuen Buch nachlesen. "The Revolution: A Manifesto" fasst zusammen, wofür Ron Paul steht. Als Liberaler mit konservativen Grundwerten ist er überzeugt von der "individuellen Freiheit" des Menschen, setzt sich für ein freies Waffenrecht und für liberale Drogenpolitik ein, ist gegen Abtreibung und will eine Auflösung des Department of Homeland Security sowie der Steuerbehörde. Ein "unkonventionelles" Programm, das er hier vorstellt, ein "long-term project", wie Paul in einem Interview mit CNN zugibt.

Der 72-jährige Dickkopf errang nicht nur in Pennsylvania erstaunlich viele Stimmen. In Washington, Montana und North Dakota konnte er im Februar über 20 Prozent der Wahlberechtigten von seinem heterogenen Programm überzeugen, davon erstaunlich viele sehr junge WählerInnen. Auch mit einem angeblichen Spendenrekorde kann Ron Paul aufwarten, an einem einzigen Tag soll er im Internet 4,2 Millionen US-Dollar eingetrieben haben. Selbst Hillary Clinton konnte sich in der Nacht nach ihrem Wahlsieg in Pennsylvania "nur" über 2,5 Millionen Dollar an Wahlkampfspenden freuen.

Mindestens 50 Delegierte will Ron Paul am republikanischen Parteitag auf seine Seite gebracht haben. Bis dorthin wird er seine Bemühung fortsetzen, den Amerikanern auf die Sprünge zu helfen und seine "Revolution" voranzutreiben. Wer immer die Wahrheit über die Wirtschaftskrise, den Terrorismus und den Verlust von Freiheitsrechten hören will, dem empfiehlt Paul: "Kaufen Sie mein Buch".

Danke an den Standard!

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