Die Weltwoche schreibt:
Es begann in den neunziger Jahren, als das Establishment in der EWR-Abstimmung überstimmt wurde, weil im Volk nicht zu Unrecht der Eindruck entstanden war, die politische Elite wolle aus Eigeninteresse die Unabhängigkeit des Landes opfern. Die Niederlage wurde nicht verwunden. Statt die eigenen Fehler schonungslos zu analysieren, gingen die staatsnahen Kreise dazu über, die direkte Demokratie zu kritisieren und die Leute, gegen die sie an den Urnen ver loren hatten.
Der Trend bleibt ungebrochen. Dem Volk wird misstraut.
Politiker und Journalisten warnen vor «Volksabsolutismus» und «Pöbelherrschaft», wenn abweichende Meinungen erklingen.
Am Ende geht es darum, das Volk zurückzudrängen. Notfalls werden internationale Organisationen oder Gerichte herbeigerufen, um den eigenen Machtanspruch zu festigen. Die Volksvertreter wollen sich das Volk vom Hals schaffen.
Die Aushöhlung der Demokratie ist im vollen Gang.
Der Elitendünkel, der die EU und die Uno antreibt, beseelt auch unsere eigenen Führungsschichten. Die Berufspolitiker in Bern sägen an den Volksrechten. Gegen die direktdemokratische Willkür der Stimmbürger wird die angeblich höhere Willkür nationaler oder internationaler Experten gesetzt. Volksentscheide stehen unter Generalverdacht.
...
Käme es heute noch einmal zum Rütlischwur, das Lausanner Bundesgericht würde ihn unter Applaus der Medien und der Brüsseler EU-Kommission als völkerrechtswidrig ausser Kraft setzen.
Hier der ganze Artikel und die Bitte:
Liebe Schweizer,
bitte haltet durch.
Seid standhaft und verteidigt eure direkte Demokratie. Steht zu eurer kantonalen Selbstbestimmung und lasst euch nicht von der EU oder anderen internationalen Organisationen vereinnahmen.
Was ihr einmal an Selbständigkeit verliert, werdet ihr nie wieder zurück erhalten.
Wir sind schon in Orwell's "1984"; ihr noch nicht, schätzt und bewahrt das.
Viele Grüße,
Euer bayerischer Nachbar Christoph
Donnerstag, 22. Mai 2008
Schweiz: Die Volksvertreter wollen sich das Volk vom Hals schaffen
Eingestellt von Anonym um 21:52
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10 Kommentare:
Hat zwar nicht hiermit zu tun, aber Hans Herbert von Arnim (ein paar Post zuvor erwähnt) ist gerade bei Maybrit Illner als einziger relativ vernünftiger Mensch zu Gast.
Ergänzung: jetzt ist es schon zu Ende, am Ende wollte Prof. von Arnim noch etwas sagen aber die unglaublich gute Moderatorin Frau Illner hat ihn unterbrochen und gesagt: Wir haben überzogen, lassen Sie uns das nächstes Mal diskutieren. Meine Vermutung (auch wenn ich Hans Herbert von Arnim kein einziges mal in der Sendung habe sprechen hören): Es wird kein nächstes Mal geben, denn er wird nicht mehr eingeladen. Sehr schade.
Bin seit knapp einem Jahr in der Schweiz bei einer Gastfamilie lebend (im französischsprechenden Teil) und ich höre nur "Schuld sind die Deutschschweizer, das wir noch nicht in der EU sind, wir wollen das so gerne, alleine können wir nicht existieren und unsere Wirtschaft, eine liberale Wirtschaft ist schlecht, die Preise hier sind zu hoch und überhaupt, wir können nicht alleine existieren, wir müssen in die EU eintreten!" Und das sind Otto-Normal-Verbraucher die so reden. Ich erkläre ihnen dann, das sie es ohne EU besser haben und die ganze Sache mit dem Vertrag von Lissabon, aber kein Durchdringen. Da frage ich mich schon, wer denn dahinter steckt, hinter dieser "Angst", die Schweiz könnte nicht überleben, wenn sie weiterhin souverän bleibt, woher diese Suggestion. Jedenfalls ist es zum übergeben, wenn ich das höre, wenn ich mitbekomme, wie meine Gastfamilie freudig den Verrat an ihrer Schweiz willkommen heissen würde. (Bin übrigens vor kurzem fast rausgeflogen, nachdem mein Gastvater aus heiterem Himmel seine Witze über Ron Paul riss, den er beschissen findet, deshalb erwähne ich RP nie, habe es satt all diese negativen Reaktionen, und ich aufgrund seiner Witze meinen Kopf verlor und enorm wütend wurde)
@anonym: mehr geht es ähnlich, ich versuche, alle Leute, die ich kenne, aufzuklären, schicke ihnen E-Mails, zeige ihnen Videos, aber sie lassen sich nicht überzeugen. Das ist das traurige an der heutigen Welt: Die meisten Menschen können nicht oder nur sehr beschrenkt logisch denken und sind gänzlich von ihrer Angst geleitet (Angst vor Terrorismus, vor Menschen anderer Religionen, vor nicht-religiösen Menschen, vor Menschen, die etwas gegen den Staat sagen, vor Menschen, die den Medien widersprechen, ...
@philberty: Ja! Ich kann es nicht fassen, gegen welche Mauern ich renne. Ich habe den Eindruck, mit jedem Mal wenn ich was sage, spuckt mir die pure Dämlichkeit ins Gesicht zurück. Mann oh Mann, Indoktrination vom Kindergarten an geht voll auf. Ich habe gerade mal einen Augenaufschlag gebraucht, um zu erkennen, was für ein grossartiger Mann Ron Paul ist, erzähle von ihm begeistert, und bang, landete jedes Mal, egal wem gegenüber ich Ron Paul erwähnte, auf die Schnauze, weil sich um mich herum eine Wand von Ignoranz, Naivität, Desinteresse etc. auftat, ich fühle mich teilweise am Ende, weil ich nicht weiss, was ich tun soll bzw. was ich sonst tun könnte. Aber so wie die letzten Monaten kann ich nicht mehr weiter machen, damit gebe ich jedem Anti-Paulite nur die Möglichkeit dies gegen Ron Paul zu nutzen, von wegen diese Ron Paul Leute seien verrückt. Nevermind, ich gehe jetzt sein Buch "The Revolution" lesen. Wo habe das nur noch mal versteckt? :-)
@Anonym und Philberty:
Danke für Eure Kommentare! Es freut mich sehr zu lesen, was Ihr schreibt. Bitte nicht aufgeben!
Wenn wir uns hier Mut machen und Halt geben können, dann hat die ganze Zeit, die wir hier reinstecken, sich schon gelohnt und auch die ganzen Anfeindungen lassen sich ertragen.
@ Anonym und Philberty:
Der Röstigraben ist ja schon legendär.
Die Romandie ist im Vergleich zur Deutschschweiz seit jeher leider deutlich etatistischer.
Gott sei Dank gibt's ja das Internet und Blogs wie diesen. Da ist man nie ganz alleine.
@ Christoph: mein Eindruck ist auch, das die Romandie "reichenfeindlicher" ist, jedenfalls sind meine schweizer Herrschaften, bei denen ich momentan wohne, so eingestellt. Auch das Gesundheitsystem von Frankreich finden sie soviel besser, weil da niemand was bezahlen muss.
"Natürlich muss in Frankreich auch jemand das Gesundheitsystem bezahlen."
"Ja, der Staat bezahlt es."
"Den bezahlen die Steuerzahler, der Staat bezahlt selber nichts."
"Ja, findest du denn nicht, das die Reichen für die nicht so gut verdienenden aufkommen sollten!?!"
Serieusement, dieser Wortlaut hat so (auf Französisch) stattgefunden. Dann sollten sie doch gleich nach Frankreich ziehen, wenn sie "nichts" für das Gesundheitssystem bezahlen und unbedingt in der EU leben wollen und sowieso schon ausnahmslos immer in Frankreich Urlaub machen. Aber ich sage hier nichts mehr,sondern mache nur eine gute Miene zum bösen Spiel.
Ach und den Deutschschweizern werfen sie Engstirnigkeit vor, schon so blöd, das es schon wieder witzig ist.
@Fabio Bossi: Keine Sorge, vom Aufgeben habe ich nicht gesprochen, die rote Pille ist geschluckt, für mich gibt es kein Zurück mehr. Klar, momentan empfinde ich fast alles beschissen, es tut weh gegen diese Mauern zu laufen, diese Aggressionen bzgl. Ron Paul mitzubekommen und nur Schweiss hören zu müssen. Es ist frustrierend mit Freunden nur über E-mail zu kommunizieren, aber da sie alle eh viel zu sehr mit ihren privaten Problemen beschäftigt sind, zeigte bisher keiner Interesse, oder mit denen, die mir dann doch zB. Feedback über RP gegeben haben, in nicht so schöne E-mail Fehden zu geraten, weil auch sie ihn, wie meine schweizer Herrschaften, RP "abartig" finden oder aus sonst welchen Gründen meinen Enthusiasmus nicht teilten und mich "wieder zurück auf die Erde" holen und in ihre kleine Welt quetschen wollten. Nein, ist alles nicht so prickelnd, auszusieben und festzustellen, das kaum noch jemand von meinen früheren Freunden übrig geblieben ist und gerade hier inmitten meiner schweizer Herrschaften mich wie im Schlund eines Löwen zu fühlen, aber ich nehme es als Lernaufgabe, es ist faszinierend zu sehen wie ich aufgrund von Ron Paul und all den wirtschaftlichen und politischen Interessen, die er in mir geweckt hat, auf einmal die ganze Welt und vorallem die Menschen um mich herum so ganz anders wahrnehme und kennenlerne.
Heute dachte ich, es ist wie als wenn ich mein Haus komplett umrenoviere vom Keller bis zum Dachboden. Da wird halt viel eingerissen, aussortiert, weggeschmissen, es kommt viel Dreck hoch, es gibt viel Arbeit, macht keinen Spass, aber ich befinde mich gerade inmitten dieser Arbeit und mein Haus (der Freiheitsliebe) hat fertig zu werden. Wenn der ganze Schütt weggeräumt ist, wird Platz für Neues sein, also es werden auch für mich neue Menschen und Bekanntschaften kommen, die auch freiheitsliebend sind wie wir, die offen sind für Ron Paul und dem was er sagt. Es werden auch wieder Zeiten kommen, in denen ich mehr lachen werde als traurig zu sein und dem Schreien nahe.
Ich lese RPs Buch und werde auch all die anderen Bücher lesen, die er empfiehlt. Ich werde lernen, nicht mehr auszuticken, wenn Provokationen wie letztens kommen und stattdessen ruhig bleiben und denken "Ja, du laber mal weiter so dummsinnig."
Interessant fand ich so weit festzustellen, das in meinem Bekanntenkreis, die jenigen, die RP nicht mögen, vom Typ her so wohltätige Menschen sind à la "Man muss von von Reichen wegnehmen, damit die Armen was haben." Natürlich, wenn da ein Ron Paul daherkommt und sagt, nein, wir haben eine Gesellschaft aufzubauen, in der jeder die Freiheit hat, für sich selber zu sorgen und für sich selber zu sorgen hat, jeder seines Glückes Schmied ist, dann fühlt sich diese Art von Menschen angegriffen, weil wenn so eine Gesellschaft tatsächlich verwirklicht wäre, dann könnten sie sich nicht mehr mit ihren angeblichen Wohltätigkeiten profilieren. Das ist dann wohl ein existentieller Angriff auf ihr Selbst oder was auch immer. Jedenfalls können die mich mal, von wegen Ron Paul sei abartig und ein Sektenführer. Nein, ich fange jetzt nicht damit an, schön tief einatmen und ausatmen.
Vielen Dank für eure Arbeit, Jungs!
@Anonym:
Wow. Gern geschehen!
Sag mal, willst Du das vielleicht in einen Artikel gießen und als Gastbeitrag hier posten?
@ Anonym
Danke für die Lorbeeren!
Ich schliesse mich Fabio an. Dieser wunderbaren Ausführung gebührt eigentlich ein eigener Beitrag.
Darf auch gerne "anonym" bleiben; sollen schliesslich keine negativen persönlichen Folgen damit verbunden sein.
Gerne nehmen wir - Dein ausdrückliches Einverstädnis vorausgesetzt - auch Deinen Kommentar und wandeln ihn in einen Beitrag um.
Gruss
Christoph
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